DJ IWH: Leichte Belebung trotz anhaltender Risiken
Von Andreas Plecko
DOW JONES--Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hat für die deutsche Wirtschaft eine leichte konjunkturelle Belebung prognostiziert, die sich vor allem im Jahr 2026 bemerkbar machen soll. Während für das laufende Jahr 2025 lediglich ein geringes Wachstum von 0,2 Prozent erwartet wird, hoben die Forscher ihre Prognose für 2026 an: Die Produktion soll nun um 1,0 Prozent zulegen (zuvor 0,8 Prozent). Diese positive Entwicklung steht im Kontrast zur aktuellen Lage Ende 2025, die noch von Exportschwäche und Stagnation geprägt ist.
Treibende Kraft für den Aufschwung im Jahr 2026 sei primär die Binnenwirtschaft. Zum einen sorgten kräftige Lohansteige und gestiegene Realeinkommen dafür, dass die privaten Haushalte ihre Konsumausgaben wieder ausweiten. Zum anderen - und das betonte IWH-Vizepräsident Oliver Holtemöller besonders - wirkten zusätzliche öffentliche Ausgaben für Infrastruktur und Verteidigung als wesentlicher Konjunkturmotor. Auch der Außenhandel dürfte sich leicht erholen, da die dämpfenden Effekte der US-Zollerhöhungen auslaufen, wenngleich die Weltwirtschaft insgesamt eher an Dynamik verliert und im Euroraum nur eine langsame Expansion erwartet wird.
Diese Wachstumsprognose bleibe jedoch mit erheblichen Unsicherheiten behaftet. Ein zentrales Risiko bestehe darin, dass die Kapazitäten in der Bau- und Rüstungswirtschaft schneller ausgeschöpft sein könnten als angenommen. In diesem Fall würden die staatlichen Ausgaben eher die Preise treiben als die Produktion zu steigern. Zudem drohe Ungemach vonseiten der chinesischen Wirtschaftspolitik: Versuche China, seine schwache Binnennachfrage durch aggressive Exporte und Subventionen zu kompensieren, erwachse der deutschen Industrie in vielen Märkten eine harte direkte Konkurrenz, was die erhoffte Stabilisierung der deutschen Exporte gefährden würde.
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December 11, 2025 05:00 ET (10:00 GMT)
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