DJ Hauptsächlich Finanzinvestoren wollen RWE-Gasnetz - Kreise
Von Eyk Henning, Jan Hromadko und Martin Rapp DOW JONES NEWSWIRES
FRANKFURT/DÜSSELDORF (Dow Jones)--Der Verkauf des RWE-Gasnetzes zieht laut mehreren mit der Sache vertrauten Personen hauptsächlich Finanzinvestoren an. Neben dem offensiv auftretenden kommunalen Konsortium um Bayerngas haben demnach auch die Infrastrukturfonds der Deutschen Bank, der australischen Bank Macquarie und des US-Finanzinstituts Morgan Stanley ein Auge auf die Sparte geworfen.
Beim RWE-Netz seien eher Finanzinvestoren als strategische Käufer im Spiel, sagte am Freitag einer der Informanten zu Dow Jones Newswires. Eine andere informierte Person begründete das mit den geringen Margen des streng regulierten Geschäftsfelds. Sie und ein weiterer Informant nannten Macquarie, den Deutsche-Bank-Fonds RREEF und Morgan Stanley als Interessenten. Laut der Aussage einer der involvierten Personen ist auch der Vermögensverwalter CVC Capital Partners nicht abgeneigt.
Von strategischer Seite ist bislang nur das Interesse des kommunalen Konsortiums um den Gasversorger Bayerngas bekannt. Zusammen mit den Stadtwerken Dortmund (DSW21), der Dortmunder Energie und Wasser (DEW21), den Stadtwerken Bochum und Münster sowie der Gelsenwasser AG will Bayerngas das Netz erwerben. Wie eine der informierten Personen sagte, hat sich als Finanzier der Versicherungskonzern Allianz dem Konsortium angeschlossen. Eine andere Person sagte, dass auch dem belgischen Gasnetzbetreiber Fluxys Interesse nachgesagt werde.
Die Essener RWE AG und die mit dem Verkauf beauftragte Investmentbank Goldman Sachs wollten die Informationen nicht kommentieren. Auch die Finanzinvestoren lehnten eine Stellungnahme ab. Allianz, Bayerngas und Fluxys waren kurzfristig für einen Kommentar nicht erreichbar.
Im Juni 2008 hatte RWE der Europäischen Kommission angeboten, ihr unter Thyssengas firmierendes Fernleitungsnetz mit einer Gesamtlänge von rund 4.000 km zu verkaufen, sofern damit ein langwieriges Wettbewerbsverfahren zu vermeiden wäre. Die EU-Behörde hatte das Angebot akzeptiert und das Verfahren wegen möglicher Wettbewerbsverstöße auf dem deutschen Gasmarkt beendet. Bis März 2011 muss der Verkauf abgeschlossen sein.
RWE wollte das Gasnetz schon länger zum Verkauf stellen. Allerdings verzögerte sich die Regulierung durch die Bundesnetzagentur, so dass potenzielle Käufer keine verlässliche Kalkulationsgrundlage für künftige Erträge hatten. Im August wurde der Verkaufsprozess schließlich in Gang gesetzt; der Konzern will bis Ende des Jahres Klarheit. Analysten schätzen den Wert des Netzes auf bis zu 500 Mio EUR.
Webseiten: www.rwe.com www.thyssengas.com -Von Eyk Henning, Jan Hromadko und Martin Rapp, Dow Jones Newswires; +49 (0)211 - 13 87 214; martin.rapp@dowjones.com DJG/mmr/rio
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September 10, 2010 09:04 ET (13:04 GMT)
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