DJ Munich Re überrascht im dritten Quartal ... (zwei)
Auch bei weiteren Kennzahlen übertraf Munich Re im dritten Quartal die Erwartungen. So stieg der Umsatz auf 11,45 (10,36) Mrd EUR, während von Dow Jones Newswires befragte Analysten im Schnitt lediglich mit 11,19 Mrd EUR gerechnet hatten. Das operative Ergebnis des Konzerns ging zwar auf 1,15 (1,21) Mrd EUR zurück. Analysten waren aber nur von 1,08 Mrd EUR ausgegangen.
Positiv lief für den DAX-Konzern das Erstversicherungsgeschäft der Tochter ERGO. In allen Sparten seien die Prämien gewachsen. International sei ERGO wie schon in den ersten sechs Monaten gewachsen.
Im Rückversicherungsgeschäft fiel der operative Gewinn etwas schlechter aus als noch vor einem Jahr. Als bei weitem größter Einzelschaden des dritten Quartals belastete das Erdbeben in Neuseeland den Konzern mit rund 230 Mio EUR. Die Schadenkostenquote, an der sich die Profitabilität ablesen lässt, verschlechterte sich leicht auf 93,8% (93,1%).
Noch teurer als das Erdbeben in Neuseeland könnte die Munich Re ein Asbest-Urteil in den USA kommen, das sich gegen einen Pool von Rückversicherern richtet. Munich Re legte dafür rund 350 Mio USD plus Zinsen zurück, geht wegen "guter Erfolgsaussichten" aber gegen das Urteil in Berufung.
Die Schadensbelastung aus Naturkatastrophen lag mit 244,9 (27,2) Mio EUR im dritten Quartal zwar erheblich über dem des Vorjahres, blieb allerdings unter den Werten der ersten sechs Monate. Katastrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen und Stürme kosteten Munich Re nach neun Monaten 1,1 Mrd EUR, bald vier Mal soviel wie ein Jahr zuvor.
Für das unerwartet gute Quartalsergebnis sorgte nicht zuletzt die Entwicklung der Kapitalanlage, die weniger deutlich als von Analysten befürchtet nachgab. Hier wies Munich Re ein Ergebnis von 2,20 (2,24) Mrd EUR aus, Analysten hatten jedoch im Konsens nur auf 2,06 Mrd EUR getippt.
"Munich Re profitierte weiter von ihrem konservativen, aber dennoch aktiven Anlagemanagement", sagte Finanzvorstand Schneider. Mit 174 Mrd EUR bleibt der Konzern schwerpunktmäßig in festverzinslichen Anlagen investiert. Die Aktienquote wurde seit Jahresbeginn weiter gesenkt und betrug zuletzt 2,6%.
Für die anstehende Erneuerung der Rückversicherungsverträge zum Jahreswechsel bekräftigte Munich Re ihre bisherige Einschätzung. Der DAX-Konzern rechnet für das eigene Portfolio weiter mit stabilen Preisen und Bedingungen. Wo allerdings risikoadäquate Preise nicht zu erzielen seien, werde Geschäft aufgegeben, kündigte Munich Re an.
Webseite: www.munich-re.com -Von Rüdiger Schoß, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 117, ruediger.schoss@dowjones.com DJG/rso/rio
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November 09, 2010 03:40 ET (08:40 GMT)
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