Die Aktien von Rhön-Klinikum
LBBW-Experte Karl-Heinz Scheunemann sprach von "soliden Zahlen". Wie zuvor ein Händler, sagte auch er, dass die Zahlen zwar auf der Umsatzseite die Prognosen erfüllt, doch auf der Ergebnisseite diese verfehlt hätten. Erstmals hätten die Erlöse von der Konsolidierung der übernommenen Medigreif-Betriebsgesellschaft und der Salze Klinik profitiert und im dritten Quartal daher um zehn Prozent zulegen können, ergänzte Scheunemann. Das Nettoergebnis habe leicht unter einer höheren Steuerquote gelitten. Den Ausblick auf 2010 habe der Klinikbetreiber zudem präzisiert und zudem einen "positiven Ausblick" auf das kommende Jahr gegeben. Seine Aktieneinschätzung laute daher weiter "Buy" mit dem Ziel 20,50 Euro für die Aktie.
"Die Zahlen sind so schwach ausgefallen wie erwartet", meinte dagegen Analyst Martin Possienke von der Investmentbank Equinet. "Auch der Ausblick auf 2011 ist enttäuschend, was zum Teil daran liegt, dass das Geld aus der Kapitalerhöhung im Sommer 2009 weiter unverwertet in der Bilanz von Rhön schlummert." Possienke will sein Bewertungsmodell nun überarbeiten, was wahrscheinlich zu beträchtlich geringeren Schätzungen führen werde. Derzeit hat er ein "Buy"-Rating auf die Aktien mit einem Kursziel von 21,00 Euro.
Analyst Volker Braun von der Commerzbank resümierte: "Die Zahlen waren alles in allem nicht gerade aufregend." Rhön habe seine Erwartungen verfehlt und sei auch leicht unter denen des Marktes geblieben. Grund dafür sei die Anzahl der stationären Behandlung von Patienten gewesen. Die auf 145 Millionen Euro präzisierte Nettogewinnprognose für das Gesamtjahr 2010 liege zudem fünf Millionen Euro unter seiner Schätzung. Die Unternehmensprognose über einen Gewinn zwischen 152 und 168 Millionen Euro für 2011 entspreche hingegen seiner Schätzung und auch der des Marktes./ck/fat
ISIN DE0007042301
AXC0123 2010-11-04/10:42