Sieben Monate nach einer Korruptionsaffäre
des Daimler-Konzerns
Eine erste Prüfung von US-Akten habe Hinweise auf mögliche manipulierte Verträge von russischen Behörden ergeben. Daimler hatte sich Anfang April in den USA der Bestechung in 22 Ländern, darunter Russland, schuldig bekannt. In einem Vergleich wurde der Fall gegen die Zahlung von 185 Millionen Dollar (rund 134 Mio Euro) geschlossen. Auch russische Ministerien und Kommunen hatten bei dem Konzern Dienstfahrzeuge gekauft. Eine Sprecherin des Konzerns sagte am Abend in Stuttgart, dass man zur vollständigen Kooperation mit den russischen Behörden bereit sei.
Der Leiter der Anti-Korruptionsbehörde, Kirill Kabanow, begrüßte den Schritt der Justiz. "Das ist ein großer Sieg. Jetzt kann Russland alle Akten aus den USA anfordern", sagte Kabanow. Laut russischen Medien soll Kremlchef Dmitri Medwedew, der wiederholt einen schärferen Kurs gegen Bestechung angekündigt hatte, persönlich die Untersuchung angeordnet haben. Daimler hat seine Anti-Korruptions-Aktivitäten seit geraumer Zeit massiv verstärkt. Im kommenden Jahr wird zudem ein neues Vorstandsressort "Integrität und Recht" eingerichtet./wo/DP/edh
ISIN DE0007100000
AXC0266 2010-11-12/18:50