Analoge Fotografie wird es nach Einschätzung des Oldenburger Fotodienstleisters CeWe Color schon in drei bis vier Jahren fast nicht mehr geben. Das Unternehmen erreichte im dritten Quartal 2010 mit einem Digitalfoto-Anteil von fast 84 Prozent einen neuen Rekordwert.
Zwar konnte CeWe Color das Ergebnis nach Steuern in den ersten drei Quartalen im Vorjahresvergleich zwar deutlich verbessern, blieb aber trotzdem mit 1,13 Millionen Euro im Minus (2009: -3,02 Millionen Euro). Grund ist den Angaben zufolge, dass das Hauptgeschäft in der Vorweihnachtszeit mit Fotobüchern oder Kalendern gemacht wird. "Das vierte Quartal hat stark an Bedeutung gewonnen", sagte CeWe Color-Sprecher Axel Weber am Montag.
Der Umsatz legte in der Zeit von Januar bis September um 5,1 Prozent auf 296,8 Millionen Euro zu. "Auf Basis der ersten drei Quartale liegen wir voll im Kurs, unsere Jahresziele zu erreichen und den Gewinn je Aktie auf zwei Euro zu verdoppeln", sagte Vorstandschef Rolf Hollander. Das Ergebnis vor Steuern kletterte im Vorjahresvergleich von 1,6 Millionen Euro auf 4,9 Millionen Euro.
Die Veränderung der Fototechnik sorgte für einen Rückgang um sechs Prozent auf knapp 1,8 Milliarden Stück bei den Abzügen von Bildern. "Der Wandel von analoger zu digitaler Fotografie ist vollzogen", sagte Sprecher Weber. Schon bald würden nur noch wenige Hobbyfotografen Bilder von herkömmlichen Filmen entwickeln lassen. "Trotzdem werden wir das immer anbieten."
CeWe Color beliefert unter anderem Elektronikmärkte und Drogerien mit Fotoprodukten. Das Unternehmen hat 12 Produktions-Standorte mit 2700 Mitarbeitern in 24 europäischen Ländern./let/DP/tw
AXC0116 2010-11-15/12:39