Mitarbeiter des Pharmakonzerns Merck & Co. haben offenbar bereits im Jahr 2000 darauf hingewirkt, das Schmerzmittel "Vioxx" chemisch zu verändern, um damit das Risiko von Herzkrankheiten abzumildern. Dies meldete heute die Nachrichtenagentur Associated Press unter Berufung auf ein unternehmensinternes Dokument. Vioxx war vergangenen Herbst wegen ebensolcher Komplikationen vom Markt genommen worden. Die Schadensersatzforderungen, die auf das Unternehmen zukommen, könnten bei bis zu 18 Milliarden Dollar liegen.
Wie Associated Press weiter berichtet, habe es bereits 2000 eine Vergleichsstudie gegeben, in der Vioxx gegenüber dem Medikament "Naproxen" eine um den Faktor 5 erhöhte Gefahr von Herzanfällen aufgewiesen hatte. Von Seiten Mercks hatte man dies auf die positiven kariovaskularen Effekte von Naproxen zurückgeführt, während die Gefährlichkeit von Vioxx abgestritten wurde. Intern sei man sich der Probleme aber offensichtlich bewusst gewesen, so dass es zu Vorschlägen gekommen sei, die chemische Zusammensetzung zu verändern.
Sollte sich diese Meldung als stichhaltig erweisen, dürfte dies erheblich die Chancen Mercks mindern, Schadensersatzforderungen abzuwehren. An der NYSE gibt die Aktie des Pharmariesen aktuell 1,97 Prozent auf 31,35 Dollar ab.