(Zusammenfassung)
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Aktien der Stada Arzneimittel AG gehören am Donnerstagmittag mit einem Minus von 2,8% zu den großen Verlierern im MDAX, nachdem der Generikahersteller mit seinen am Morgen vorgelegten Quartalszahlen weitgehend unter den Erwartungen blieb. Enttäuscht zeigte sich der Markt auch über die Bekräftigung des Ausblickes. Angesichts der Marktprognosen eines Nettoergebnisses von rund 67 Mio EUR im Gesamtjahr könnte die Bekräftigung der bisherigen Aussagen negativ aufgenommen werden, schrieb die WestLB am Berichtstag in ihrer Einschätzung. Stada kündigte an, der Konzerngewinn werde 2005 auf über 60 Mio EUR klettern nach 48,5 Mio EUR im Vorjahr.
Für die Folgejahre stellte der Konzern ein kräftiges Wachstum bei Umsatz und Ertrag in Aussicht. Nachdem 2004 die Erträge durch den erhöhten Wettbewerb am deutschen Markt stark belastet worden waren, wies das Unternehmen am Berichtstag deutliche Steigerungen bei wichtigen Kennzahlen aus. So verbesserte sich das operative Ergebnis auf 26,9 (Prognose: 28,3) Mio nach 9,3 Mio EUR im Vorjahr, nach Steuern und Anteilen Dritter lag der Gewinn bei 15,0 (Prognose: 16,1) Mio nach 4,7 Mio EUR im Vorjahr.
Nur beim Umsatz übertraf Stada die Erwartungen der von Dow Jones Newswires befragten Analysten mit 247,4 Mio gegenüber erwarteten 240 Mio EUR und 194,2 Mio EUR im Vorjahr.
Verschiedene Analysten äußerten sich aber positiv über die vorgelegten Zahlen. Merrill-Lynch-Analyst Andreas Schmidt sieht durch die Entwicklung der ersten 6 Monate die positive Dynamik bei Stada bestätigt, vor allem angesichts außerordentlicher Kosten von 5,8 Mio EUR, von denen 2,8 Mio EUR im zweiten Quartal anfielen. Er hat ein "Buy"-Rating für die Titel. Die Analysten der Landesbank Rheinland-Pfalz stuften das Papier auf "Outperfomer" von "Marketperformer" hoch. Vom Wermutsstopfen USA abgesehen sei Stada in Europa inklusive Russland gut positioniert, um am Wachstum des Generikamarktes partizipieren zu können.
Auch Stada selbst zeigte sich für den weiteren Jahresverlauf zuversichtlich. In diesem Jahr rechnet das Unternehmen mit einer Fortsetzung der bisherigen Ertragsentwicklung. Der größte Geschäftsbereich Generika hat seinen Umsatz im ersten Halbjahr um 20% auf 350,8 Mio EUR verbesst. Das operative Ergebnis der Sparte hat sich mit 45,5 (21,8) Mio EUR im Halbjahr mehr als verdoppelt. Das kleinere Geschäftsfeld Markenprodukte hat akquisitionsbedingt mit 106,7 (71,19) Mio EUR den relativ stärksten Zuwachs bei den Erlösen erzielt. Das operative Ergebnis schnellte auf 19,4 (7,9) Mio EUR in die Höhe. Der Segementumsatz im kleinsten Geschäftsbereich Spezialpharmazeutika lag mit 12,3 Mio EUR um 1% über Vorjahr.
Im Ausland erzielte Stada den Angaben zufolge einen Umsatzanstieg auf 275,2 nach 199,8 Mio EUR im Vorjahr. In Deutschland verbesserten sich die Erlöse um 10% auf 217,2 Mio EUR. Starke Umsatzsteigerungen seien in Dänemark, Belgien, Italien, Östereich und Frankreich verzeichnet worden. Sorgen bereitet dem Generikaanbieter weiter der US-Markt. Dort musste ein umsatzrückgang um 13% auf 15,8 Mio EUR hingenommen werden. Stada begründete die Einbußen mit dem unverändert starken Preis- und Margendruck, dem die US-Tochtergesellschaft ausgesetzt sei.
Das Produktportfolio sei in in den USA darüber hinaus relativ klein. Auch habe es bei den Projekten zur Entwicklung wirkstoffhaltiger Pflaster im US-Markt Verzögerungen gegeben. Stada strebt aber weiter den Ausbau des US-Produktportfolios durch Neueinführungen, Akquisitionen und Vertriebslizenzen auch im laufenden Jahr an. Die LRP hält das Engagement in den USA unverändert für einen strategischen Fehler. Mit dem Versuch durch Produktzukäufe das Geschäft zu stabilisieren, werde weiter Wert vernichtet.
Für Akquisitionen sieht sich Stada dagegen gut gerüstet. Mit einer Eigenkapitalquote von 56,5% habe man eine solide Bilanzstruktur, die Spielraum für Zukäufe biete. Dabei ist das Augenmerk auch auf Osteuropa gerichtet. In Polen, Rumänien und Bulgarien gebe es lokale Anbieter, die gut zu Stada passen würden, sagte Vorstandsvorsitzender Hartmit Retzlaff.
- Von Heide Oberhauser-Aslan, Dow Jones Newswires;
+49 (0) 69 29 725 113, heide.oberhauser@dowjones.com
DJG/hoa/mim/smh
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Aktien der Stada Arzneimittel AG gehören am Donnerstagmittag mit einem Minus von 2,8% zu den großen Verlierern im MDAX, nachdem der Generikahersteller mit seinen am Morgen vorgelegten Quartalszahlen weitgehend unter den Erwartungen blieb. Enttäuscht zeigte sich der Markt auch über die Bekräftigung des Ausblickes. Angesichts der Marktprognosen eines Nettoergebnisses von rund 67 Mio EUR im Gesamtjahr könnte die Bekräftigung der bisherigen Aussagen negativ aufgenommen werden, schrieb die WestLB am Berichtstag in ihrer Einschätzung. Stada kündigte an, der Konzerngewinn werde 2005 auf über 60 Mio EUR klettern nach 48,5 Mio EUR im Vorjahr.
Für die Folgejahre stellte der Konzern ein kräftiges Wachstum bei Umsatz und Ertrag in Aussicht. Nachdem 2004 die Erträge durch den erhöhten Wettbewerb am deutschen Markt stark belastet worden waren, wies das Unternehmen am Berichtstag deutliche Steigerungen bei wichtigen Kennzahlen aus. So verbesserte sich das operative Ergebnis auf 26,9 (Prognose: 28,3) Mio nach 9,3 Mio EUR im Vorjahr, nach Steuern und Anteilen Dritter lag der Gewinn bei 15,0 (Prognose: 16,1) Mio nach 4,7 Mio EUR im Vorjahr.
Nur beim Umsatz übertraf Stada die Erwartungen der von Dow Jones Newswires befragten Analysten mit 247,4 Mio gegenüber erwarteten 240 Mio EUR und 194,2 Mio EUR im Vorjahr.
Verschiedene Analysten äußerten sich aber positiv über die vorgelegten Zahlen. Merrill-Lynch-Analyst Andreas Schmidt sieht durch die Entwicklung der ersten 6 Monate die positive Dynamik bei Stada bestätigt, vor allem angesichts außerordentlicher Kosten von 5,8 Mio EUR, von denen 2,8 Mio EUR im zweiten Quartal anfielen. Er hat ein "Buy"-Rating für die Titel. Die Analysten der Landesbank Rheinland-Pfalz stuften das Papier auf "Outperfomer" von "Marketperformer" hoch. Vom Wermutsstopfen USA abgesehen sei Stada in Europa inklusive Russland gut positioniert, um am Wachstum des Generikamarktes partizipieren zu können.
Auch Stada selbst zeigte sich für den weiteren Jahresverlauf zuversichtlich. In diesem Jahr rechnet das Unternehmen mit einer Fortsetzung der bisherigen Ertragsentwicklung. Der größte Geschäftsbereich Generika hat seinen Umsatz im ersten Halbjahr um 20% auf 350,8 Mio EUR verbesst. Das operative Ergebnis der Sparte hat sich mit 45,5 (21,8) Mio EUR im Halbjahr mehr als verdoppelt. Das kleinere Geschäftsfeld Markenprodukte hat akquisitionsbedingt mit 106,7 (71,19) Mio EUR den relativ stärksten Zuwachs bei den Erlösen erzielt. Das operative Ergebnis schnellte auf 19,4 (7,9) Mio EUR in die Höhe. Der Segementumsatz im kleinsten Geschäftsbereich Spezialpharmazeutika lag mit 12,3 Mio EUR um 1% über Vorjahr.
Im Ausland erzielte Stada den Angaben zufolge einen Umsatzanstieg auf 275,2 nach 199,8 Mio EUR im Vorjahr. In Deutschland verbesserten sich die Erlöse um 10% auf 217,2 Mio EUR. Starke Umsatzsteigerungen seien in Dänemark, Belgien, Italien, Östereich und Frankreich verzeichnet worden. Sorgen bereitet dem Generikaanbieter weiter der US-Markt. Dort musste ein umsatzrückgang um 13% auf 15,8 Mio EUR hingenommen werden. Stada begründete die Einbußen mit dem unverändert starken Preis- und Margendruck, dem die US-Tochtergesellschaft ausgesetzt sei.
Das Produktportfolio sei in in den USA darüber hinaus relativ klein. Auch habe es bei den Projekten zur Entwicklung wirkstoffhaltiger Pflaster im US-Markt Verzögerungen gegeben. Stada strebt aber weiter den Ausbau des US-Produktportfolios durch Neueinführungen, Akquisitionen und Vertriebslizenzen auch im laufenden Jahr an. Die LRP hält das Engagement in den USA unverändert für einen strategischen Fehler. Mit dem Versuch durch Produktzukäufe das Geschäft zu stabilisieren, werde weiter Wert vernichtet.
Für Akquisitionen sieht sich Stada dagegen gut gerüstet. Mit einer Eigenkapitalquote von 56,5% habe man eine solide Bilanzstruktur, die Spielraum für Zukäufe biete. Dabei ist das Augenmerk auch auf Osteuropa gerichtet. In Polen, Rumänien und Bulgarien gebe es lokale Anbieter, die gut zu Stada passen würden, sagte Vorstandsvorsitzender Hartmit Retzlaff.
- Von Heide Oberhauser-Aslan, Dow Jones Newswires;
+49 (0) 69 29 725 113, heide.oberhauser@dowjones.com
DJG/hoa/mim/smh