
UAL Corp, die Muttergesellschaft der Fluglinie United Airlines, hat heute ihren langerwarteten Reorganisationsplan vorgelegt, mit dessen Hilfe sie sich wieder aus dem Gläubigerschutz nach Chapter 11 befreien will. Dies soll im ersten Quartal des kommenden Jahres geschehen; der anvisierte Termin sei der 1. Februar 2006. UAL wäre dann mehr als 3 Jahre lang insolvent gewesen, während zuvor ein Zeitraum von 18 Monaten im Gespräch war. Die schwierigen Verhandlungen mit den Gewerkschaften über massive Lohnkürzungen und die hohen Spritpreise hatten der Airline aber einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Wie das Unternehmen mitteilte, habe es von den Finanziers J.P. Morgan, Citigroup, Deutsche Bank und GE Commercial Finance eine Anschubfinanzierung von 3 Milliarden Dollar zugesichert bekommen, während nur 2,5 Milliarden Dollar notwendig gewesen wären. Den nachrangigen Gläubigern werden dafür im Gegenzug neue Titel der Gesellschaft angedient. United Airlines sei jetzt deutlich konkurrenzfähiger als vor der Insolvenz. Das Unternehmen habe seine Kosten um 7 Milliarden Dollar pro Jahr verringern können. Auch bei den Pensionsverpflichtungen habe man Zugeständnisse erlangt. Die Belegschaft sei zudem von 80.000 auf 60.000 abgebaut worden.
Den bisherigen UAL-Aktionären hilft dies alles nichts. Die neue Airline wird sich vorerst überwiegend im Besitz der Gläubiger und Mitarbeiter befinden. Die bisherigen Vorzugs- und Stammaktien sollen für wertlos erklärt werden.
In den USA rutschen UAL derzeit um 11,63 Prozent auf 1,14 Dollar ab.