Trotz eines überraschend starken Anstiegs der September-Inflationsrate in der Eurozone auf 2,5 Prozent erwartet die HypoVereinsbank keinen Zinsschritt der Europäischen Zentralbank (EZB) bis zum Jahresende. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet werde zwar möglicherweise bei der nächsten Pressekonferenz etwas schärfere Formulierungen wählen und öfter als sonst den Begriff "wachsam" oder "besonders wachsam" benutzen, hieß es in einer am Freitag veröffentlichten Analyse der HVB. "Aber Hunde die bellen beißen nicht", schrieben die Experten. Derzeit liegt der EZB-Leitzins bei 2,0 Prozent.
Die September-Inflationsrate sei die höchste seit dem Mai 2004, hieß es weiter in der Analyse. Daher sei es kein Wunder, dass "die Anleger langsam nervös werden und eine andauernd hohe Inflation befürchten". Zusätzlich wirke sich hohe Geldmenge in der Eurozone belastend auf die Stimmung an den Finanzmärkten aus, schrieben die Analysten. Ein Anstieg der Geldmenge M3 wie zuletzt um mehr als 8 Prozent sei "Lichtjahre von dem Ziel der EZB von 4,5 Prozent entfernt"./jkr/zb
AXC0081 2005-09-30/12:15