
Anlass zur Panik gebe der Fall in Vietnam aber nicht, sagte Yoshihiro Kawaoka von der Universität Tokio. Schließlich sei "Tamiflu" weiter bei der großen Mehrheit von Grippeviren wirkungsvoll, und der Fall des 14-jährigen Mädchen stelle eine Ausnahme dar. Kawaoka und seine Kollegen werden im Magazin "Nature" (20. Oktober) über den Fall berichtet. Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass es sinnvoll sein könnte, außer Vorräten an "Tamiflu" auch solche an "Relenza" von GlaxoSmithKline anzulegen.
Weiter wurde laut einem Zeitungsbericht bekannt, dass ein indischer Hersteller in Kürze eine Nachahmerversion von "Tamiflu" herstellen will. Sie könne im Januar oder Februar mit der Produktion eines Generikums beginnen, zitiert das "Wall Street Journal" (WSJ) die indische Cipla Ltd. Die Gesellschaft wolle ihr auf dem Wirkstoff Oseltamivir basierendes Produkt aber nicht kommerziell vertreiben. Vielmehr solle es nur in Ländern verkauft werden, die es dringend benötigten, nicht aber in Europa oder Nordamerika.
Von Roche hieß es in einer Stellungnahme zu dem Bericht, sie sei weder von Cipla noch von einem anderen Unternehmen auf die Rechte für die Produktion von "Tamiflu" angesprochen worden. Da ihr keine Hinweise auf irgendwelche Patentrechtsverletzungen vorlägen, ziehe sie auch keine rechtlichen Schritte gegen Cipla in Erwägung, beantwortete Roche eine entsprechende Frage.
DJG/bam/jhe
© 2005 Dow Jones News