An der New York Mercantile Exchange zogen die Rohölfutures heute zunächst deutlich an, gaben aber die Zugewinne in der zweiten Handelshälfte wieder ab. Der Februar-Rohölkontrakt stieg sogar über die Marke von 65 Dollar, kam dann aber beim gestrigen Schlusskurs von 63,94 Dollar pro Barrel zum Stehen. Die Ölnotierungen vermochten es hingegen nicht, auch die Erdgas-Futures mit nach oben zu ziehen. So rutschte Februar-Erdgas um 29,5 Cents auf 8,90 Dollar ab.
Beim Erdöl kamen zunächst wieder die internationalen Konflikte, und insbesondere der Streit um das iranische Atomforschungsprogramm, zum Tragen. So bemühen sich die westlichen Länder derzeit, ein Sondertreffen bei der Internationalen Atomenergieagentur auf die Beine zu stellen, um den iranischen Ambitionen zu begegnen. Die USA haben bereits erklärt, dass es möglicherweise keine anderes Mittel gebe, als vor dem UN-Sicherheitsrat Sanktionen gegen das OPEC-Land auszusprechen. Dies würde wahrscheinlich auf einen Öl-Boykott hinauslaufen. Indessen ist in der Ukraine über die Einigung im Erdgas-Streit mit Russland eine Parlamentskrise ausgebrochen und Royal Dutch Shell hat aus Nigeria die Entführung von vier Mitarbeitern gemeldet.
Erdgas blieb hingegen vor allem wegen des milden Winterwetters in den Vereinigten Staaten weiter unter Druck. Zudem wurde heute bekannt gegeben, dass die US-Lagerbestände in der vergangenen Woche weit weniger stark zurückgegangen waren, als am Markt erwartet wurde (wir berichteten).