Siemens Medical Systems USA, eine Tochter der Siemens AG hat sich offenbar in Chicago mittels Gründung einer Scheinfirma einen kommunalen Auftrag im Wert von 49 Millionen Dollar erschlichen. So jedenfalls lautet die Anklageschrift, wie US-Staatsanwalt Patrick Fitzgerald am Freitag erklärt hat.
Dabei hat die US-Tochter des Konzern offenbar 500.000 Dollar an ein anderes Unternehmen bezahlt, um die Gründung einer Scheinfirma namens DD Industries zu ermöglichen. Diese Unternehmung schließlich hat dann den Auftrag, ein neues Krankenhaus mit radiologischer Ausrüstung zu versehen, erhalten.
Wettbewerber General Electric hat den Fall zur Anzeige gebracht. Weiter werden in der Anklageschrift der Siemens Medical-Manager Daniel Desmond genannt, der der Falschaussage in einem früheren Verfahren bezichtigt wird. Hintergrund der Anklage ist, dass die Regularien der Ausschreibung vorsahen, dass nur bestimmte Firmen, die Minderheiten besonders föderten, teilnehmen sollten. Offenbar hat Siemens Medical eine solche Firma vorgeschoben, letztlich aber den Auftrag für sich akquiriert.