Der Personaldienstleister Manpower ist in Deutschland dank der großen Nachfrage nach Zeitarbeitskräften auf kräftigem Wachstumskurs. Der Umsatz stieg 2005 um 20 Prozent auf 402 Millionen Euro, wie Deutschland-Geschäftsführer Thomas Reitz am Donnerstag in Frankfurt berichtete. Die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich um gut 2000 auf 17.400. "Im deutschen Markt boomt die Zeitarbeit", sagte Reitz. Besonders groß sei die Nachfrage nach Ingenieuren, Bankfachleuten und Call-Center-Personal.
Für 2006 erwartet Manpower einen Umsatzzuwachs "deutlich über 20 Prozent". Im Gegensatz zu den großen Mitbewerbern plane das Unternehmen keine Zukäufe. Die "Fusionitis" unter Zeitarbeitsfirmen bestätige die eigene Strategie, sich auf bestimmte Branchen und auf höhere Qualifikationen von Zeitarbeitnehmern zu spezialisieren, sagte Reitz. Manpower sei gut aufgestellt, um aus eigener Kraft weiter zu wachsen. Vor allem der Bereich Personalvermittlung, der immer mehr Bedeutung gewinne, soll stark ausgebaut werden.
Nach den jüngsten Fusionen Adecco/DIS
Reitz kritisierte den "Tarifzwang" für die Zeitarbeitsbranche: "Wir sind mit dem Tarifwerk mit dem DGB nicht zufrieden." Die geplante Erhöhung von 2,5 Prozent, die von Januar auf April verschoben wurde, sei angesichts niedrigerer allgemeiner Lohnerhöhungen "nicht akzeptabel". Eine Absenkung des untersten Tariflohns von 7,02 Euro pro Stunde sei aber nicht das Ziel. "Wir wollen einen Tarif, der fair ist und die Lohnspirale nicht nach unten dreht", betonte Reitz. Einem gesetzlichen Mindestlohn erteilte er eine Absage. Dieser würde niedrig bezahlte Jobs vernichten und die Schwarzarbeit ankurbeln./as/DP/zb
ISIN CH0012138605 DE0005016901
AXC0142 2006-03-02/13:32