Der schwedische Energiekonzern Vattenfall hat dank der hohen deutschen Strompreise zum Jahresauftakt den höchsten Quartalsgewinn seiner Unternehmensgeschichte eingefahren. Wie das Staatsunternehmen am Donnerstag in Stockholm mitteilte, stieg der Betriebsgewinn gegenüber dem Jahresauftakt 2005 um 37 Prozent auf 12,5 Milliarden Kronen (1,3 Milliarden Euro). Konzernchef Lars Josefsson sagte zur Vorstellung der Zwischenbilanz: "Wir hatten in Deutschland eine sehr, sehr, sehr gute Entwicklung."
Von der Gewinnsteigerung in Höhe von 3,4 Milliarden Kronen stammten zwei Milliarden Kronen aus Deutschland. Als Grund nannte Vattenfall neben den Strompreisen die Steigerung der Energieproduktion sowie eine "phantastische Verfügbarkeit" der eigenen Kraftwerke in Deutschland zum Jahresbeginn. Die Tochter Vattenfall Europe ist der drittgrößte deutschen Stromanbieter. Der Betriebsgewinn stieg hier um 50,7 Prozent auf 6,3 Milliarden Kronen.
Der Gesamtumsatz des Konzerns wuchs im ersten Quartal um 15 Prozent auf 40,4 Milliarden Kronen. Die Produktionssteigerung bei Strom von 46,2 auf 48,7 Terawattstunden mit Deutschland und Polen als Schwerpunkt sei auch Konsequenz des ungewöhnlich kalten Wetters in diesen Ländern, sagte Josefsson. Vattenfall will in den kommenden fünf Jahren ein Investitionsprogramm über 104 Milliarden Kronen abwickeln. Gut die Hälfte davon entfällt mit 54 Milliarden Kronen auf Deutschland. Man denke dabei sowohl an Atomenergie, Wasserkraft und Windkraft, erklärte der Konzernchef. Er wollte keine Einzelheiten nennen.
Vor der Vattenfall-Hauptversammlung in Stockholm am selben Tag protestierten Mitglieder der deutschen Umweltorganisation Robin Wood dagegen, dass Vattenfall in Deutschland weiterhin auf "gefährliche Atomkraft setzt und in Ostdeutschland wertvolle Naturschutzgebiete für seine Braunkohletagebaue verwüstet"./tb/DP/tav
ISIN DE0006012008
AXC0165 2006-04-27/12:18