Warren Buffett, CEO von Berkshire Hathaway, hat am Wochenende auf der Aktionärsversammlung seiner Gesellschaft erneut vor einem deutlichen Wertverfall des US-Dollar gewarnt. Wie die Investment-Legende erklärte, seien dafür insbesondere das hohe Haushalts- und Handelsbilanzdefizit der Vereinigten Staaten verantwortlich. Unter anderem das Handels-Ungleichgewicht mit Nationen wie China werde zu einem scharfen Absturz des Dollars führen und im Inland die Inflation signifikant anheizen.
Vor diesem Hintergrund, so der Multimilliardär weiter, habe seine Gesellschaft zwar zunächst einen Teil ihrer Fremdwährungsbestände im Umfang von 21 Milliarden Dollar abgebaut. Diese würden künftig aber vermehrt für den Kauf von Auslandsaktien und ausländischen Firmen verwandt, um so das Dollar-Risiko einzudämmen. Auch dem Kauf des israelischen Werkzeugspezialisten Iscar (wir berichteten) liege unter anderem dieses Motiv zugrunde. Berkshire hoffe auch darauf, in nicht allzu ferner Zukunft möglicherweise komplette japanische Unternehmen kaufen zu können. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit werde aber in den USA verbleiben.
Neben seinen Ausführungen zum Dollar bekräftigte Buffett auch seine skeptische Haltung zum Rohstoff- und US-Immobilienmarkt. Hier, so Buffett, hätten sich längst spekulative Blasen gebildet; die Notierungen stünden in keinem Verhältnis mehrzur fundamentalen Situation. Daneben warnte er vor dem steigenden Einfluss von Hedge-Fonds und Private-Equity-Firmen. Diese seien nicht daran interessiert, Unternehmen tatsächlich zu führen, sondern müssten gezwungenermaßen schnelle Gewinne erwirtschaften. Zusammen mit dem Anschwellen des weltweiten Derivate-Handels bringe dies die weltweiten Märkte in einen zunehmend explosive Zustand. Je mehr Spekulation auf Pump stattfinde, desto gefährlicher werde die Welt für den Anleger.