Der Solarmodulhersteller aleo solar will am 14. Juli an die Börse gehen. Die Angebotsfrist beginne voraussichtlich am 10. Juli und ende am 13. Juli, teilte das Unternehmen am Montag in Frankfurt bei der Vorstellung des Börsenprospekts mit. Die Preisspanne soll an diesem Freitag (7. Juli) festgelegt werden.
Das Unternehmen will sich nicht von der derzeit schwachen Stimmung für Börsengänge beirren lassen. "Der Solar-Markt wartet nicht auf uns oder den Kapitalmarkt", sagte aleo-Vorstand Jakobus Smit. Die Branche wachse, und für aleo solar sei der Börsengang nötig, um ebenfalls weiter wachsen zu können. Somit werde es zunächst auch keine Dividendenausschüttung geben, sagte Smit.
EXPANSION INS AUSLAND
Die Gesellschaft erwartet aus dem Börsengang einen Nettoemissionserlös zwischen 38,4 Millionen und 54,5 Millionen Euro. Ziel ist mehr Wachstum in Deutschland sowie die Expansion ins europäische Ausland, wie Vorstand Heiner Willers ausführte. In Spanien ist eine Produktionsstätte im Bau, diese soll im Frühjahr 2007 in Betrieb gehen. In Italien ist der Markteintritt mit einer Vertriebsorganisation in diesem Jahr geplant, über den Aufbau einer Produktion wird nachgedacht. Weitere Zielländer sind Frankreich und Griechenland.
Für eine größere Unabhängigkeit zum Rohstoff Silizium baut das Solar-Unternehmen derzeit ein Standbein in der Dünnschicht-Technologie auf, für die die erforderlichen Rohstoffe ausreichend verfügbar seien. aleo solar ist an dem Unternehmen Johanna Solar Technology beteiligt, das die Fertigung und den Vertrieb von Dünnschicht-Solarmodulen plant. Produktionsstart soll im Frühjahr 2007 sein.
HANNOVER FINANZ GRUPPE TRENNT SICH
aleo solar will bis zu 7,03 Millionen Aktien an die Börse bringen. Bis zu 2.850.400 Stücke sollen aus einer Kapitalerhöhung kommen. Weitere bis zu 4.182.661 Aktien stammen aus dem Besitz der Altaktionäre, davon werden 917.255 Aktien im Rahmen einer Mehrzuteilungsoption abgegeben. Mit knapp 70 Prozent des Umplatzierungsanteils kommt der Großteil von der Hannover Finanz Gruppe, die ihren Anteil von 52 auf 16,2 Prozent reduzieren will. Der Streubesitz soll nach dem Börsengang bei bis zu 68 Prozent liegen.
Die Aktien sollen im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt werden. Der Gang aufs Parkett wird federführend von der Commerzbank sowie von HVB Corporates & Markets und der Berenberg Bank begleitet.
EBIT-MARGE 13,4 PROZENT
Der Börsenkandidat hat nach Angaben von Finanzvorstand Heiner Willers im ersten Quartal seinen Umsatz von 21,29 Millionen Euro im ersten Quartal 2005 um 20 Prozent auf 25,71 Millionen Euro erhöht. Beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) erreichte das Unternehmen 3,436 Millionen Euro nach 3,347 Millionen im Vorjahreszeitraum. Die EBIT-Marge lag bei 13,4 Prozent. Im zweiten Quartal habe sich das Wachstum entsprechend fortgesetzt, sagte Willers ohne Angabe genauerer Daten./sc/jkr/tav
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