Merrill Lynch haben sich heute zur deutschen Gesundheitsreform und den Auswirkungen auf den Pharmasektor geäußert.
Nachdem die große Koalition in der vergangenen Woche die Details zur Gesundheitsreform ausgegeben habe, könne für die Arzneimittelhersteller Entwarnung gegeben werden. Diese seien durch die Neuregelungen, deren Durchsetzung ohnehin fraglich sei, vorerst so gut wie gar nicht betroffen. Es seien vielmehr die Apotheker, die die Hauptlast bei den erhofften Kostensenkungen zu tragen hätten und 500 Millionen Euro jährlich einsparen müssten. Was die Pharmabranche betreffe, werde lediglich vermehrt auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis von Verschreibungen Wert gelegt. Dies berge aber auch Chancen. So könnten die Hersteller vermehrt darauf hinweisen, dass durch heilsame Medikamenten-Wirkungen Kosten für Ärzte und Krankenhausaufenthalte eingespart werden könnten.
Die zu erwartenden höheren Defizite der gesetzlichen Krankenkassen dürften künftig vermehrt durch Steuermitteln oder aber höhere Beiträgen gedeckt werden. Eine Revolution habe demnach nicht stattgefunden. Auch sei eine schnelle Transformation weg von einem Marken- und hin zu einem Generika-Markt nicht vor 2009 zu erwarten, wenn Neuwahlen stattfinden würden. Auch im Zeitraum danach sei eher mit einer Politik der kleinen Schritte zu rechnen.