Der Internetdienstleister United Internet
(1&1, GMX, WEB.DE)
"Wir sind mit dem Geschäftsverlauf sehr zufrieden", sagte United Internet-Chef Ralph Dommermuth, der zudem mit einem Anteil von rund 35 Prozent größter Einzelaktionär des zuletzt mit rund 2,3 Milliarden Euro bewerteten Unternehmens ist. "Wir konnten in allen Geschäftsbereichen deutlich zulegen und das bisher beste Ergebnis unserer Firmengeschichte erzielen." Beim Umsatz übersprang United Internet erstmals die Marke von 300 Millionen Euro und der Vorsteuergewinn lag erstmals über 50 Millionen Euro. "Basis für unser dynamisches Wachstum ist unverändert der stabile Anstieg der kostenpflichtigen Kundenverträge im Produkt-Segment."
KUNDENWACHSTUM BESCHLEUNIGT
Bei der Zahl der Kundenverträge beschleunigte United Internet trotz einer Stagnation im viel beachteten DSL-Geschäft unter anderem wegen Zukäufen das Wachstum. Insgesamt stieg die Zahl der Kunden zwischen April und Juni um 490.000 auf 5,87 Millionen. Damit ist Dommermuth seinem Jahresziel, die Zahl zahlender Kunden über die Marke von sechs Millionen zu hieven, bereits nach sechs Monaten sehr nahe. Im ersten Quartal konnte United Internet rund 300.000 neue Kunden hinzugewinnen. Wie bereits bekannt stagnierte dabei jedoch das Wachstum im DSL-Geschäft. Hier legte die Kundenzahl zwischen April und Juni wie schon im Vorquartal um 100.000 zu. United Internet setzt in dem Segment derzeit vor allem auf profitables Wachstum.
"Auch für das weitere Geschäftsjahr sind wir zuversichtlich: Unsere DSL- und Telefonie-Produkte erfreuen sich einer anhaltend hohen Nachfrage im Markt, die Internationalisierung im Webhosting-Geschäft kommt gut voran, Produkt-Innovationen wie Pocket Web und maxdome finden reges Interesse und auch der Boom der Online-Werbung kommt unserem Geschäftsmodell entgegen", sagte Dommermuth. United Internet rechnet im laufenden Jahr beim Umsatz, EBITDA und Vorsteuergewinn bislang mit einem Anstieg um 50 Prozent. Am Donnerstagabend machte das Unternehmen keine Angaben, ob die Prognose nach den deutlich über Plan liegenden Zahlen im ersten Halbjahr angehoben wird.
500.000 NEUE WEBHOSTING-KUNDEN
Beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verzeichnete United Internet im zweiten Quartal ein Plus von 152,4 Prozent auf 63,6 (Prognose: 55,3) Millionen Euro. Der Gewinn je Aktie habe sich auf zwölf Cent verdoppelt. Wichtigster Wachstumstreiber und Gewinnstütze blieb das Produktgeschäft mit den Marken 1&1, GMX und WEB.DE. United Internet hatte Ende 2005 die Übernahme des WEB.DE-Portalgeschäfts abgeschlossen. Im Mai stärkte das Unternehmen zudem seine Position im britischen Webhosting-Markt mit dem 90 Millionen Euro teuren Kauf von Fasthosts - einem der größten Anbieter auf der Insel in diesem Geschäft. Großbritannien ist neben den Vereinigten Staaten der wichtigste Auslandsmarkt für United Internet.
"Im Webhosting-Geschäft konnten wir insbesondere im Ausland stark wachsen und dort die Zahl unserer Verträge im ersten Halbjahr organisch um über 210.000 auf 810.000 internationale Verträge steigern. Dazu kommen 250.000 Kundenverträge aus der im Mai vollzogenen Übernahme des britischen Webhosters Fasthosts, so dass wir Ende Juni 2006 1,06 Millionen Verträge im Ausland hielten. Inklusive Deutschland hatten wir zum Halbjahresende 2,61 Millionen Webhosting-Verträge und damit 500.000 mehr als Ende 2005." Das Webhosting-Geschäft ist wegen der hohen Profitabilität die Ertragsstütze des Unternehmens. Unter Webhosting, versteht man die Unterbringung (Hosting) von Webseiten auf dem Webserver eines Providers./zb/he
ISIN DE0005089031
AXC0183 2006-08-10/21:26