Der weltgrößte PC-Hersteller
Dell
Nach einem Bericht der Onlineausgabe der "New York Times" vom Dienstag könnten sich die Kosten für die Aktion auf mehr als 300 Millionen Dollar belaufen. Demnach waren die problematischen Batterien in 2,7 Millionen Dell-Computern eingebaut, die in den USA verkauft wurden, und in 1,4 Millionen im Ausland verkauften Rechnern.
GRÖSSTE RÜCKRUFAKTION
Nach Angaben der US-Verbraucherschutzbehörde handelt es sich um die größte Rückrufaktion für elektronische Produkte, die es je gegeben hat. Dell werde die Batterien kostenlos ersetzen, teilte das Unternehmen mit. Die betroffenen Notebook-Benutzer könnten die Rechner nach Entfernen der Batterie mit dem Netzkabel weiter betreiben, bis sie ihre Ersatzbatterien erhalten.
"Dell bemüht sich gerade, sein Image aufzupolieren, und dies ist sicherlich nicht hilfreich dabei", schätzte Brent Bracelin, Analyst bei der Investmentbank Pacific Crest Securities in Portland. "Ein weiterer Rückruf ist ein weiterer Rückschlag für das Unternehmen, das darum ringt, Marktanteile zurückzuerobern." Dennoch verbesserten sich die Dell-Aktien am Dienstag zu Handelsstart um 1,93 Prozent auf 21,65 Dollar.
INFORMATIONEN IM INTERNET
Dell stellt seit Dienstag unter der Internet-Adresse www.dellbatteryprogram.com Informationen über die Rückrufaktion auch in Deutsch zur Verfügung. Eine Verlinkung auf die deutsche Homepage www.dell.de sei in Arbeit, sagte Dell-Sprecher Stefan Böttinger. Das Unternehmen werde betroffene Kunden auch aktiv über die Sicherheitsgefahren per Telefonanruf, E-Mail oder Post informieren.
Die Rückrufaktion bezieht sich auf Laptops der Modellreihen Dell Latitude, Inspiron, Precision und XPS. Die betroffenen Geräte waren vom 1. April 2004 bis 18. Juli 2006 verkauft worden. Es wurden von Dell auch separat Batterien verkauft. Besitzer entsprechender Geräte gelangen über die Internetseite auch auf ein Umtausch-Bestellformular. Während des Wartens auf Ersatzbatterien sollten die schadhaften Batterien auf keinen Fall weiterverwendet werden, warnt Dell.
DRITTER RÜCKRUF BINNEN FÜNF JAHREN
Für Dell ist dies bereits der dritte Rückruf von Laptop-Batterien innerhalb von fünf Jahren. Im Jahr 2001 wurden 284.000 Batterien ausgetauscht. Im Dezember 2005 rief der PC-Hersteller 22.000 Batterien wegen ähnlicher Überhitzungssymptome zurück. Im vergangenen Juni explodierte laut einem Bericht des britischen Online-Magazins "The Inquirer" ein Dell-Laptop auf einem Kongress in Japan. "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ein solcher Unfall in einem Flugzeug passiert", hieß es in dem Bericht.
Unterdessen sagte Dells Asien-Vizechef Steve Felice, das Unternehmen wolle seinen Markanteil in Asien von derzeit zwölf Prozent weiter erhöhen. Das Unternehmen beabsichtigt, in Indien eine Fabrik zu errichten, um hier seine Hauptprodukte herstellen zu lassen./br/DP/FX/stw/jb/she/sk
ISIN JP3435000009 US24702R1014
AXC0112 2006-08-15/15:42