FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Bundesbank hat ihre Warnung bekräftigt, dass es durch eine Fusion der Vierländerbörse Euronext und der New York Stock Exchange (NYSE) zu einem Export amerikanischen Börsen- und Aufsichtsrechts nach Europa kommen könnte. Bei einer europäisch-amerikanischen Börsenfusion sei "nicht auszuschließen, dass die strengen Regeln des Sarbanes-Oxley-Acts auch auf europäische Unternehmen Anwendung finden", sagte Edgar Meister der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ - Freitagausgabe).
Meister ist im Vorstand der Bundesbank für Finanzaufsicht zuständig und leitet auf europäischer Ebene den Ausschuss für Bankaufsicht. Meister sieht sich in seiner Einschätzung durch eine Stellungnahme von Klaus J. Hopt bestätigt, dem Direktor des Hamburger Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Privatrecht.
Der Rechtsexperte, der von 2003 bis 2005 dem Aufsichtsrat der Deutschen Börse angehörte, zeigt in einem Beitrag für die Zeitung mehrere Szenarien auf, bei denen es nach einer Euronext-Nyse-Fusion zu einer Ausdehnung amerikanischen Rechts auf Europa kommen könnte. "Die von Professor Hopt erwähnten Szenarien zeigen wahrscheinliche Entwicklungen auf, wie amerikanisches Börsenrecht und die entsprechende Aufsicht in Europa Geltung erlangen könnten", sagt Meister.
"Ich teile diese Einschätzung." Meister befürchtet zudem, dass der Prozess der europäischen Finanzmarktintegration empfindlich gestört werden könnte, wenn sich Euronext und Nyse zusammenschließen sollten und die Amerikaner dadurch in Europa an Einfluss gewännen. Die Finanzmarktintegration ist eine der zentralen Maßnahmen der Lissabon-Agenda, durch welche die EU zum wachstumsstärksten Wirtschaftsraum der Welt aufsteigen will.
DJG/cbr/bam
Meister ist im Vorstand der Bundesbank für Finanzaufsicht zuständig und leitet auf europäischer Ebene den Ausschuss für Bankaufsicht. Meister sieht sich in seiner Einschätzung durch eine Stellungnahme von Klaus J. Hopt bestätigt, dem Direktor des Hamburger Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Privatrecht.
Der Rechtsexperte, der von 2003 bis 2005 dem Aufsichtsrat der Deutschen Börse angehörte, zeigt in einem Beitrag für die Zeitung mehrere Szenarien auf, bei denen es nach einer Euronext-Nyse-Fusion zu einer Ausdehnung amerikanischen Rechts auf Europa kommen könnte. "Die von Professor Hopt erwähnten Szenarien zeigen wahrscheinliche Entwicklungen auf, wie amerikanisches Börsenrecht und die entsprechende Aufsicht in Europa Geltung erlangen könnten", sagt Meister.
"Ich teile diese Einschätzung." Meister befürchtet zudem, dass der Prozess der europäischen Finanzmarktintegration empfindlich gestört werden könnte, wenn sich Euronext und Nyse zusammenschließen sollten und die Amerikaner dadurch in Europa an Einfluss gewännen. Die Finanzmarktintegration ist eine der zentralen Maßnahmen der Lissabon-Agenda, durch welche die EU zum wachstumsstärksten Wirtschaftsraum der Welt aufsteigen will.
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