Zwei führenden Vertretern des US-Investors Lone Star Funds droht wegen des Vorwurfs der Aktienmanipulation die Verhaftung in Südkorea. Das Bezirksgericht in Seoul erließ am Donnerstag nach zwei gescheiterten Anträgen der Staatsanwaltschaft Haftbefehle für den Mitbegründer und stellvertretenden Vorsitzenden der amerikanischen Beteiligungsgesellschaft, Ellis Short, sowie den Chefsyndikus der Firma, Michael Thompson.
Lone Star wird vorgeworfen, nach der Übernahme der Korea Exchange Bank (KEB) vor drei Jahren in Manipulationen des Aktienpreises für die Kreditkartengesellschaft der Bank verwickelt gewesen zu sein. Gegen Short und Thompson sowie andere Personen laufen in dem ostasiatischen Land zudem Ermittlungen wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten beim Verkauf der KEB an Lone Star. Der US-Investor hat die Vorwürfe zurückgewiesen.
Die Anträge der Anklagebehörde erfüllten die Bedingungen, um die Übergabe von Short und Thompson an die südkoreanische Justiz anzufordern, teilte das Gericht mit. Zwischen Südkorea und den USA besteht ein Auslieferungsabkommen.
Die Ermittlungen in Südkorea haben bisher die Pläne Lone Stars über den vereinbarten Verkauf der KEB an die Kookmin Bank (Seoul) hinausgezögert. Im Oktober 2003 hatte der US-Investor eine Beteiligung von 50,5 Prozent an der KEB für 1,38 Billionen Won (etwa 1,14 Milliarden Euro) erworben. Der Marktwert des Anteils hat sich seitdem fast vervierfacht. /dg/DP/sb
AXC0011 2006-11-16/07:20