DÜSSELDORF (Dow Jones)--Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat einem Magazinbericht zufolge nach monatelangen Ermittlungen, bei denen es um die im September 2005 angekündigte 20-%-Beteiligung von Porsche an Volkswagen ging, Anzeige bei der Staatsanwaltschaft wegen Insiderhandels erstattet. Das berichtet die "Wirtschaftswoche" in ihrer neuen Ausgabe. Porsche-Aktien verloren demnach nach einer Ad-hoc-Meldung vom 25. September 2005, in der die Beteiligung angekündigt wurde, gut 11%.
Eine Frankfurter Asset-Management-Gesellschaft habe nach Angaben der Staatsanwaltschaft Frankfurt kurz vor dem Kurssturz an zwei Tagen insgesamt 21.759 Porsche-Aktien verkauft. Nach "WirtschaftsWoche"-Berechnungen addieren sich die Verkäufe auf knapp 15 Mio EUR. BaFin-Ermittler fanden Verbindungen, die darauf schließen lassen, dass die Frankfurter Geldverwalter über den Porsche-Einstieg informiert wurden.
Wie die "Wirtschaftswoche" unter Berufung auf Angaben aus Ermittlerkreisen berichtet, gibt es "enge und vielfältige Querverbindungen" zwischen Asset-Management und der VW-Führung, schreibt das Magazin weiter. Die Geldverwalter seien Teil eines in Frankfurt vertretenen ausländischen Finanzkonzerns, dessen Investmentbanker VW beraten hätten.
"Insider haben im Vorfeld Porsche-Aktien verkauft. Wir haben den Fall bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig angezeigt", sagte BaFin-Sprecherin Sabine Reimer der "WirtschaftsWoche". Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ist für den VW-Stammsitz Wolfsburg zuständig. Der Braunschweiger Staatsanwalt Joachim Geyer sagte dem "Magazin", seine Behörde habe den Fall im Spätsommer nach Frankfurt weitergeleitet: "Tatort war Frankfurt."
Die Frankfurter Oberstaatsanwältin Doris Möller-Scheu bestätigte den Angaben zufolge, dass die BaFin-Anzeige eingegangen sei: "Wir prüfen, ob die Ad-hoc-Mitteilung von Porsche geeignet war, den Aktienkurs zu bewegen." Sollte dies der Fall sein und hätten die Insider dies bewusst ausgenutzt, "werden wir gegen die Verantwortlichen der Asset-Management-Firma und gegen die Leute von VW ermitteln", so Möller-Scheu.
Noch auffälliger als die Porsche-Aktie bewegten sich laut "Wirtschaftswoche" die VW-Papiere: An den zehn Handelstagen vor Veröffentlichung des Deals stieg der VW-Kurs um 18%. Anders als bei den Porsche-Aktien waren die BaFin-Fahnder hier nicht erfolgreich. Sie stellten die Ermittlungen ein. Bei den Porsche-Geschäften aber seien die Zusammenhänge glasklar, heißt es den Angaben zufolge bei der BaFin.
Ein Volkswagen-Sprecher wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren. Bei der BaFin, den Staatsanwaltschaften Braunschweig und Frankfurt sowie Porsche war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
Webseite: http://www.wiwo.de
DJG/abe
Eine Frankfurter Asset-Management-Gesellschaft habe nach Angaben der Staatsanwaltschaft Frankfurt kurz vor dem Kurssturz an zwei Tagen insgesamt 21.759 Porsche-Aktien verkauft. Nach "WirtschaftsWoche"-Berechnungen addieren sich die Verkäufe auf knapp 15 Mio EUR. BaFin-Ermittler fanden Verbindungen, die darauf schließen lassen, dass die Frankfurter Geldverwalter über den Porsche-Einstieg informiert wurden.
Wie die "Wirtschaftswoche" unter Berufung auf Angaben aus Ermittlerkreisen berichtet, gibt es "enge und vielfältige Querverbindungen" zwischen Asset-Management und der VW-Führung, schreibt das Magazin weiter. Die Geldverwalter seien Teil eines in Frankfurt vertretenen ausländischen Finanzkonzerns, dessen Investmentbanker VW beraten hätten.
"Insider haben im Vorfeld Porsche-Aktien verkauft. Wir haben den Fall bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig angezeigt", sagte BaFin-Sprecherin Sabine Reimer der "WirtschaftsWoche". Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ist für den VW-Stammsitz Wolfsburg zuständig. Der Braunschweiger Staatsanwalt Joachim Geyer sagte dem "Magazin", seine Behörde habe den Fall im Spätsommer nach Frankfurt weitergeleitet: "Tatort war Frankfurt."
Die Frankfurter Oberstaatsanwältin Doris Möller-Scheu bestätigte den Angaben zufolge, dass die BaFin-Anzeige eingegangen sei: "Wir prüfen, ob die Ad-hoc-Mitteilung von Porsche geeignet war, den Aktienkurs zu bewegen." Sollte dies der Fall sein und hätten die Insider dies bewusst ausgenutzt, "werden wir gegen die Verantwortlichen der Asset-Management-Firma und gegen die Leute von VW ermitteln", so Möller-Scheu.
Noch auffälliger als die Porsche-Aktie bewegten sich laut "Wirtschaftswoche" die VW-Papiere: An den zehn Handelstagen vor Veröffentlichung des Deals stieg der VW-Kurs um 18%. Anders als bei den Porsche-Aktien waren die BaFin-Fahnder hier nicht erfolgreich. Sie stellten die Ermittlungen ein. Bei den Porsche-Geschäften aber seien die Zusammenhänge glasklar, heißt es den Angaben zufolge bei der BaFin.
Ein Volkswagen-Sprecher wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren. Bei der BaFin, den Staatsanwaltschaften Braunschweig und Frankfurt sowie Porsche war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
Webseite: http://www.wiwo.de
DJG/abe