FRANKFURT (Dow Jones)--Kaum verändert sind die deutschen Aktienwerte am Donnerstag aus dem Handel gegangen. Trotz des unerwartet positiven ifo-Index für November gab der DAX um einen Punkt auf 6.475 nach. Im Tageshoch hatte er kurz nach Vorlage des Stimmungsindikators noch 6.495 Punkte und damit fast ein neues Jahreshoch erreicht. Von den 30 DAX-Titeln stiegen 7 an, 22 gaben leicht nach.
Händler wiesen jedoch auf sehr dünne Umsätze von nur 3,4 (Vortag: 4,7) Mrd EUR und zum Teil erratische Bewegungen der Einzeltitel hin. Erkennbare Branchentrends habe es nicht gegeben. Selbst der Anstieg der Geschäftserwartungen im deutschen ifo-Index wurde nur anerkennend quittiert, führte jedoch zu keinen neuen Käufen. "Die Feiertage an den wichtigen Leitbörsen bremsen uns auch", sagte ein Händler. In den USA sind die Börsen wegen "Thanksgiving" geschlossen, auch Japan konnte wegen eines Feiertages keine Vorgaben liefern.
Dennoch lobten Charttechniker die technische Verfassung des Marktes: "Der Charakter eines intakten positiven Trendmarktes beim DAX bleibt erhalten", hieß es in einer Einschätzung der DZ Bank. Eine kurzfristige Verschnaufpause sei aber überfällig, sie sollte als günstige Kaufgelegenheit wahrgenommen werden, rieten die Charttechniker. Nach unten sei der DAX bei 6.360 Punkten gut unterstützt.
Tagesgewinner Conti brachen aus einer mehrtägigen Seitwärtsspanne mit bisherigem Widerstand bei 88 EUR aus. Conti sei bei der jüngsten Rally von Reifenwerten wie Michelin und Semperit eher hinterhergelaufen. "Daher gibt es jetzt Nachholbedarf", sagte ein Händler. Die Aktien stiegen um 2,3% auf 89,33 EUR.
BASF waren im Gefolge einer Rally der europäischen Chemiewerte gesucht. Auch diese Werte seien in den vergangenen Rally-Wochen vernachlässigt worden, da kaum jemand an eine derart ausgedehnte Konjunkturdauer glauben wollte, so ein Analyst. Nun sei der Nachholbedarf erkannt und werde aufgeholt. BASF stiegen um 2% auf 71,60 EUR.
Bayer legten um 0,8% auf 40,09 EUR zu, nachdem der Verkauf von H.C.Starck positiv gesehen wurde. Allerdings habe er nicht überrascht: "Das war schon im März angekündigt, nur der Preis nicht", sagte ein Händler. H.C.Starck sei bislang Teil der Sparte "Materials Science" gewesen und habe rund 900 Mio Umsatz erzielt. Bei dem Verkaufspreis von 1,2 Mrd EUR ergebe sich also ein Preis-Umsatz-Vielfaches von 1,3. Dies sei "gut" Zudem senke der Verkauf die Nettoverschuldung Bayers um rund 1 Mrd EUR. Henkel stiegen um weitere 1,2% auf 111,36 EUR.
Gewinnmitnahmen belasteten hingegen Lufthansa, die um 1,1% auf 19,10 EUR nachgaben. Die Gespräche über eine mögliche Fusion zwischen Air-France-KLM und Alitalia lasteten auf der deutschen Fluglinie.
Deutsche Börse verloren 1,3% auf 136,36 EUR, nachdem die WestLB die Aktie auf "Hold" von zuvor "Add" zurückgestuft hatte. Die Analysten verwiesen auf das erreichte Kursziel und das nur geringe fundamentale Aufwärtspotenzial. Die Aktien kamen damit jedoch nur etwas von dem über 6%-igen Kursgewinn des Vortages zurück.
Uneinheitlich entwickelten sich die beiden Versorger im DAX: Während RWE um 1,2% auf 83,80 EUR stiegen, notierten E.ON mit 0,3% Abschlag bei 96,31 EUR. Ein Händler schloss nicht aus, dass es leichte Umschichtungen in dem Aktienpaar gab. Der schleppende Verlauf der Endesa-Übernahme, der "EU-Siegelbruch" in der Düsseldorfer E.ON-Zentrale und die jüngsten europaweiten Stromausfälle veranlassten möglicherweise einige Investoren, ihre Positionen in E.ON zu reduzieren, hieß es.
Im MDAX reagierten Fielmann nur kurzzeitig positiv auf Geschäftszahlen, die im Rahmen der Erwartung ausgefallen waren. Der Kurs verlor 1,6% auf 42,20 EUR. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen, nachdem bereits im Vorfeld der Zahlenvorlage auf sehr gute Daten spekuliert worden sei. Techem stiegen weitere 1% auf 54,58 EUR. Kurstreiber sei weiter das freundliche Gegengebot von BC Partners, hieß es.
DJG/mod/reh
Händler wiesen jedoch auf sehr dünne Umsätze von nur 3,4 (Vortag: 4,7) Mrd EUR und zum Teil erratische Bewegungen der Einzeltitel hin. Erkennbare Branchentrends habe es nicht gegeben. Selbst der Anstieg der Geschäftserwartungen im deutschen ifo-Index wurde nur anerkennend quittiert, führte jedoch zu keinen neuen Käufen. "Die Feiertage an den wichtigen Leitbörsen bremsen uns auch", sagte ein Händler. In den USA sind die Börsen wegen "Thanksgiving" geschlossen, auch Japan konnte wegen eines Feiertages keine Vorgaben liefern.
Dennoch lobten Charttechniker die technische Verfassung des Marktes: "Der Charakter eines intakten positiven Trendmarktes beim DAX bleibt erhalten", hieß es in einer Einschätzung der DZ Bank. Eine kurzfristige Verschnaufpause sei aber überfällig, sie sollte als günstige Kaufgelegenheit wahrgenommen werden, rieten die Charttechniker. Nach unten sei der DAX bei 6.360 Punkten gut unterstützt.
Tagesgewinner Conti brachen aus einer mehrtägigen Seitwärtsspanne mit bisherigem Widerstand bei 88 EUR aus. Conti sei bei der jüngsten Rally von Reifenwerten wie Michelin und Semperit eher hinterhergelaufen. "Daher gibt es jetzt Nachholbedarf", sagte ein Händler. Die Aktien stiegen um 2,3% auf 89,33 EUR.
BASF waren im Gefolge einer Rally der europäischen Chemiewerte gesucht. Auch diese Werte seien in den vergangenen Rally-Wochen vernachlässigt worden, da kaum jemand an eine derart ausgedehnte Konjunkturdauer glauben wollte, so ein Analyst. Nun sei der Nachholbedarf erkannt und werde aufgeholt. BASF stiegen um 2% auf 71,60 EUR.
Bayer legten um 0,8% auf 40,09 EUR zu, nachdem der Verkauf von H.C.Starck positiv gesehen wurde. Allerdings habe er nicht überrascht: "Das war schon im März angekündigt, nur der Preis nicht", sagte ein Händler. H.C.Starck sei bislang Teil der Sparte "Materials Science" gewesen und habe rund 900 Mio Umsatz erzielt. Bei dem Verkaufspreis von 1,2 Mrd EUR ergebe sich also ein Preis-Umsatz-Vielfaches von 1,3. Dies sei "gut" Zudem senke der Verkauf die Nettoverschuldung Bayers um rund 1 Mrd EUR. Henkel stiegen um weitere 1,2% auf 111,36 EUR.
Gewinnmitnahmen belasteten hingegen Lufthansa, die um 1,1% auf 19,10 EUR nachgaben. Die Gespräche über eine mögliche Fusion zwischen Air-France-KLM und Alitalia lasteten auf der deutschen Fluglinie.
Deutsche Börse verloren 1,3% auf 136,36 EUR, nachdem die WestLB die Aktie auf "Hold" von zuvor "Add" zurückgestuft hatte. Die Analysten verwiesen auf das erreichte Kursziel und das nur geringe fundamentale Aufwärtspotenzial. Die Aktien kamen damit jedoch nur etwas von dem über 6%-igen Kursgewinn des Vortages zurück.
Uneinheitlich entwickelten sich die beiden Versorger im DAX: Während RWE um 1,2% auf 83,80 EUR stiegen, notierten E.ON mit 0,3% Abschlag bei 96,31 EUR. Ein Händler schloss nicht aus, dass es leichte Umschichtungen in dem Aktienpaar gab. Der schleppende Verlauf der Endesa-Übernahme, der "EU-Siegelbruch" in der Düsseldorfer E.ON-Zentrale und die jüngsten europaweiten Stromausfälle veranlassten möglicherweise einige Investoren, ihre Positionen in E.ON zu reduzieren, hieß es.
Im MDAX reagierten Fielmann nur kurzzeitig positiv auf Geschäftszahlen, die im Rahmen der Erwartung ausgefallen waren. Der Kurs verlor 1,6% auf 42,20 EUR. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen, nachdem bereits im Vorfeld der Zahlenvorlage auf sehr gute Daten spekuliert worden sei. Techem stiegen weitere 1% auf 54,58 EUR. Kurstreiber sei weiter das freundliche Gegengebot von BC Partners, hieß es.
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