
Die Weltwirtschaft wird laut DekaBank trotz der gegenwärtigen Konjunkturdelle auch in den beiden kommenden Jahren kräftig wachsen. "Die Weltwirtschaft ist in eine neue Phase von Gründerjahren eingetreten", sagte Chefvolkswirt Ulrich Kater am Dienstag in Frankfurt. "Die stürmische wirtschaftliche Entwicklung vieler aufstrebender Volkswirtschaften geht weiter.". Diese Entwicklung lasse sich nur mit der Industrialisierung der westlichen Welt Ende des 19. Jahrhunderts vergleichen. Nach einem Wachstum von 5,2 Prozent im laufenden Jahr dürfte die Weltwirtschaft 2007 um 4,5 Prozent wachsen und im Jahr 2008 um 4,6 Prozent.
"Verantwortlich für die derzeitige Konjunkturdelle ist die Normalisierung der Geldpolitik", sagte Kater. So habe sich die Wirtschaft in den USA bereits abgekühlt. Allerdings habe sie ihren Tiefpunkt bereits im zweiten Halbjahr 2006 durchschritten. Der Abschwung am Immobilienmarkt habe bereits seinen Tiefpunkt erreicht. Auch die Zinsen dürften nicht mehr weiter steigen. Die Effekte aus diesen bremsenden Faktoren laufen bereits aus und seien beherrschbar. Die Konjunktur in den USA wird laut Kater vor allem durch den Arbeitsmarkt getragen.
KONJUNKTURDELLE IN EUROZONE ERWARTET
In der Eurozone wird es laut DekaBank zu Beginn des kommenden Jahres eine Konjunkturdelle geben. Das Wachstum werde sich auf 1,9 Prozent in 2007 und auf 2,1 Prozent in 2008 belaufen. Die japanische Notenbank hingegen müsse darauf achten, die gerade beginnende wirtschaftliche Normalisierung nicht durch zu schnelle Zinserhöhungen zu ersticken. Hier werde das Wachstum im kommenden Jahr 2,4 Prozent und im Jahr 2008 2,3 Prozent betragen.
"An den Finanzmärkten haben die höheren Notenbankzinsen bis auf die vorübergehenden Irritationen im Frühsommer 2006 noch wenige Auswirkungen gehabt", sagte Kater. Mit zunehmender Dauer der geldpolitischen Normalisierung werden sich jedoch die restriktiven Impulse "langsam durch die Märkte arbeiten". Leichte Zinssteigerungen sowie die Ausweitung von Zinsabständen bei Spreadprodukten werden die Folge sein. Die Aktienmärkte dagegen profitieren weiter von den stabilen weltwirtschaftlichen Wachstumsraten.
Das Hauprisikio für die Prognose ist laut Kater eine stärker als erwartet ausfallende Inflationszunahme und ein damit verbundener restriktiverer Kurs der Notenbanken./js/jha/mf/
AXC0123 2006-12-05/15:08