Der Chef-Volkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter, hat sich für eine schnellere Erweiterung der Euro-Zone ausgesprochen. Er bedauerte indirekt, dass ab 1. Januar 2007 lediglich Slowenien den Euro als Währung übernehmen wird. Im Südwestrundfunk (SWR) sagte Walter, die alten EU-Länder hätten "den Balten die Tür vor der Nase zugeschlagen". Die Begründungen dafür seien "fadenscheinig" gewesen angesichts der "schlampigen" Interpretation des Euro-Stabilitätspaktes durch Länder wie Deutschland und Frankreich. Walter warf unter anderem der Europäischen Zentralbank "mangelnde Weitsicht" vor.
Der Euro ist nach Ansicht des Deutsche-Bank-Experten fünf Jahre nach seiner Bargeld-Einführung "ein rauschender Erfolg" und habe sich als zweitwichtigste Währung der Welt etabliert. Deswegen würden die anderen mittel- und osteuropäischen Staaten bis 2010 mit dabei sein. Eine Euro-Einführung in Großbritannien oder Schweden sieht Walter in naher Zukunft nicht./ra/DP/he
AXC0007 2006-12-24/09:30