Die IG Metall hat vor einem massiven Mangel an Fachkräften in der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie gewarnt. Den Betrieben fehle es bereits jetzt häufig an Ingenieuren und Technikern, sagte der Bezirksleiter der Gewerkschaft für Berlin- Brandenburg-Sachsen, Olivier Höbel, der "Berliner Zeitung" (Samstagausgabe). Weil jetzt die ersten geburtenschwachen Jahrgänge der Nachwendezeit den Arbeitsmarkt erreichten, sei in absehbarer Zeit auch mit einem erheblichen Mangel an Facharbeitern zu rechnen. "Was wir in den vergangenen Jahren vorausgesagt haben, wird jetzt zunehmend Realität", fügte er hinzu.
"Die Zahl der Bewerbungen auf Lehrstellen ist im laufenden Jahr mancherorts bereits um die Hälfte zurückgegangen. Dieser Trend wird anhalten und sich verstärken", sagte Höbel. Überdies gehe die Abwanderung junger Menschen nach Westdeutschland weiter. Viele Experten, die in der ehemaligen DDR ausgebildet worden seien, gingen gleichzeitig in Ruhestand. All dies stelle in den kommenden Jahren ein enormes Risiko für die Entwicklung der Metallbranche in den neuen Ländern dar.
Mit Blick auf die anstehende Tarifrunde 2007 sprach sich der Gewerkschafter für deutliche Einkommenserhöhungen aus. "Mit Billiglohn-Strategien werden sich im Osten in Zukunft keine Personalprobleme lösen lassen", sagte Höbel./fse/DP/he
AXC0008 2006-12-31/09:28