BERLIN (Dow Jones)--Die Telekommunikationsindustrie wird in Deutschland nach Ansicht der alternativen Anbieter in diesem Jahr erneut zu den Treibern der Wirtschaft gehören. Die Branche dürfte 2007 mindestens auf ein Fünftel des auf 345 Mrd EUR geschätzten gesamteuropäischen Marktvolumens kommen, sagte der Präsident des Verbandes der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM), Gerd Eickers, am Dienstag in Berlin. Der Verband vertritt die Interessen der wichtigsten Konkurrenten des Ex-Monopolisten Deutsche Telekom.
Im Jahr 2006 ist der hiesige Gesamtmarkt für TK-Dienstleistungen nach Berechnungen des Verbandes - wie bereits bekannt - auf rund 69 Mrd EUR gewachsen. Erstmals hätten die Wettbewerber mehr erwirtschaftet als die Telekom - ihr Anteil am Marktvolumen habe knapp 51% betragen. Die Umsätze im Festnetz legten den Angaben zufolge mit zusammen 39,9 Mrd EUR wie bereits im Vorjahr schneller zu als im Mobilfunk, wo 29,2 Mrd erlöst wurden.
Die Wettbewerber hätten zumeist erfreuliche Umsatzsteigerungen erzielt. Neue günstige Bündeltarife und rückläufige Preise hätten aber Gewinne und Margen nicht in gleichem Maße steigen lassen, so der VATM. In diesem Jahr erwartet der Verband weiter sinkende Preise für Mobilfunk und Internet. Im Jahr 2006 seien die Preise für Telekommunikationsdienstleistungen im Schnitt um fast 3% zurückgegangen. "Dieser Trend dürfte sich in den kommenden Monaten fortsetzen", sagte Eickers.
Die Gesamtinvestitionen im deutschen TK-Bereich werden nach Ansicht des Verbandes dieses Jahr weiter steigen: 2006 hätten sie sich auf 6,4 Mrd EUR belaufen, wobei 3 Mrd auf die alternativen Anbieter entfallen seien. Im Jahr 2007 werde das meiste Geld voraussichtlich in Ausbau und Aufrüstung der Breitbandnetze sowie die Umstellung der Übertragungswege auf die Internet-Technik gesteckt.
Wichtig sei dabei weiter eine konsequente Regulierung der wichtigsten Vorleistungen, die die Telekom als nach wie vor überwiegend marktbeherrschendes Unternehmen ihren Wettbewerbern zur Verfügung stellen muss, betonte der VATM. Hier stünden in den nächsten Wochen und Monaten Weichenstellungen an. Auch die europäische Politik stehe vor Herausforderungen.
"Wir erwarten mit Spannung, wie die deutsche EU-Ratspräsidentschaft den Spagat zwischen der Liberalisierung der Energiemärkte einerseits und der Errichtung neuer Schutzzäune für ehemalige Staatsunternehmen im TK-Sektor andererseits bewältigt", sagte VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner. Er spielte damit auf ein umstrittenes Gesetz in Deutschland an, das der Telekom eine Herausnahme ihres neues Hochgeschwindigkeitsnetzes aus der Regulierung ermöglicht.
Da der Bonner Konzern bis auf die Bereiche Mobilfunk und Auslandsanrufe im Festnetz überall Marktanteile von rund 50% halte, wäre es für einen Abbau der Regulierung deutlich zu früh, betonte Grützner. Andererseits könne von einer Überregulierung der Telekom auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht keine Rede sein. Das Unternehmen erziele auf dem deutschen Markt deutlich höhere Margen als im vielfach unregulierten Auslandsgeschäft.
Webseite: http://www.vatm.de, www.telekom3.de
-Von Stefan Paul Mechnig, Dow Jones Newswires, ++ 49 (0) 211 - 13 87 213,
TMT.de@dowjones.com
DJG/stm
-0-
Im Jahr 2006 ist der hiesige Gesamtmarkt für TK-Dienstleistungen nach Berechnungen des Verbandes - wie bereits bekannt - auf rund 69 Mrd EUR gewachsen. Erstmals hätten die Wettbewerber mehr erwirtschaftet als die Telekom - ihr Anteil am Marktvolumen habe knapp 51% betragen. Die Umsätze im Festnetz legten den Angaben zufolge mit zusammen 39,9 Mrd EUR wie bereits im Vorjahr schneller zu als im Mobilfunk, wo 29,2 Mrd erlöst wurden.
Die Wettbewerber hätten zumeist erfreuliche Umsatzsteigerungen erzielt. Neue günstige Bündeltarife und rückläufige Preise hätten aber Gewinne und Margen nicht in gleichem Maße steigen lassen, so der VATM. In diesem Jahr erwartet der Verband weiter sinkende Preise für Mobilfunk und Internet. Im Jahr 2006 seien die Preise für Telekommunikationsdienstleistungen im Schnitt um fast 3% zurückgegangen. "Dieser Trend dürfte sich in den kommenden Monaten fortsetzen", sagte Eickers.
Die Gesamtinvestitionen im deutschen TK-Bereich werden nach Ansicht des Verbandes dieses Jahr weiter steigen: 2006 hätten sie sich auf 6,4 Mrd EUR belaufen, wobei 3 Mrd auf die alternativen Anbieter entfallen seien. Im Jahr 2007 werde das meiste Geld voraussichtlich in Ausbau und Aufrüstung der Breitbandnetze sowie die Umstellung der Übertragungswege auf die Internet-Technik gesteckt.
Wichtig sei dabei weiter eine konsequente Regulierung der wichtigsten Vorleistungen, die die Telekom als nach wie vor überwiegend marktbeherrschendes Unternehmen ihren Wettbewerbern zur Verfügung stellen muss, betonte der VATM. Hier stünden in den nächsten Wochen und Monaten Weichenstellungen an. Auch die europäische Politik stehe vor Herausforderungen.
"Wir erwarten mit Spannung, wie die deutsche EU-Ratspräsidentschaft den Spagat zwischen der Liberalisierung der Energiemärkte einerseits und der Errichtung neuer Schutzzäune für ehemalige Staatsunternehmen im TK-Sektor andererseits bewältigt", sagte VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner. Er spielte damit auf ein umstrittenes Gesetz in Deutschland an, das der Telekom eine Herausnahme ihres neues Hochgeschwindigkeitsnetzes aus der Regulierung ermöglicht.
Da der Bonner Konzern bis auf die Bereiche Mobilfunk und Auslandsanrufe im Festnetz überall Marktanteile von rund 50% halte, wäre es für einen Abbau der Regulierung deutlich zu früh, betonte Grützner. Andererseits könne von einer Überregulierung der Telekom auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht keine Rede sein. Das Unternehmen erziele auf dem deutschen Markt deutlich höhere Margen als im vielfach unregulierten Auslandsgeschäft.
Webseite: http://www.vatm.de, www.telekom3.de
-Von Stefan Paul Mechnig, Dow Jones Newswires, ++ 49 (0) 211 - 13 87 213,
TMT.de@dowjones.com
DJG/stm
-0-