=== TAGESTHEMA Nachdem die Konjunkturindikatoren in der jüngeren Zeit fast durchweg positiv ausgefallen sind, deutet vieles darauf, dass sich in den USA zinspolitisch vorerst wenig tun wird. Angesichts der erfreulichen Entwicklung von Beschäftigung, Produktion oder Einzelhandelsumsätzen dürfte der Leitzins der Federal Reserve noch für längere Zeit auf seinem gegenwärtigen Niveau von 5,25% verharren. Damit steht am Mittwoch - im Anschluss an die erste Sitzung des Fed-Offenmarktausschusses (FOMC) in diesem Jahr - vor allem der Wortlaut des Fed-Statements und weniger der Zinsbeschluss selbst im Mittelpunkt des Interesses. Die meisten Fed-Beobachter gehen davon aus, dass die Fed den überraschend robusten Konjunkturverlauf hervorheben wird. Mittlerweile sind für die Optimisten schon wieder Wachstumsraten von knapp 3% denkbar, während die schrumpfende Zahl der Skeptiker für das gesamte Jahr ein Wachstum von etwa 2% sieht. Die Fed dürfte an der Formulierung festhalten, dass sie weiterhin Inflationsrisiken sieht. So haben auch zuletzt zahlreiche Fed- Vertreter erklärt, die Inflation sei immer noch zu hoch bzw. falle zu langsam. Deswegen ist es sehr wahrscheinlich, dass die Fed vom Grundton her in ihrem Statement am "tightening bias" festhalten wird. Viele Experten sind dabei der Auffassung, dass die Notenbank solange an einer strengeren geldpolitischen Rhetorik festhalten wird, wie die Kerninflation deutlich über dem inoffiziellen Zielbereich von 1% bis 2% liegt. AUSBLICK UNTERNEHMEN + - In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen (Prognose Gewinn/Aktie in USD in Klammern): - Boeing, Ergebnis 4Q (0,98) - Altria Group, Ergebnis 4Q (1,23) - Eli Lilly & Co, Ergebnis 4Q (0,82) - Google, Ergebnis 4Q (2,90) - Time Warner, Ergebnis 4Q (0,23) AUSBLICK KONJUNKTUR 14:15 ADP-Arbeitsmarktbericht Januar 14:30 Arbeitskostenindex 4Q PROGNOSE: +1,0% gg Vq zuvor: +1,0% gg Vq 14:30 BIP 4Q (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: +3,0% gg Vq zuvor: +2,0% gg Vq 15:00 Treasury, Details der Quartalsrefundierung (16:00 PK) 16:00 Bauausgaben Dezember PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: -0,2% gg Vm 16:00 Index Einkaufsmanager Chicago Januar PROGNOSE: 52,5 zuvor: 51,6 16:30 DoE, Rohöllagerbestände (Woche) PROGNOSE: +1,2 Mio Barrel zuvor: +0,7 Mio Barrel 20:15 Offenmarktausschuss der Notenbank (FOMC), Ergebnis der Sitzung, Washington Fed-Funds-Zielsatz PROGNOSE: 5,25% zuvor: 5,25% MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR KONJUNKTUR PHILIPPINEN Die philippinische Wirtschaft ist 2006 etwas schwächer gewachsen als von Ökonomen und der Regierung erwartet. Das BIP stieg um 5,4%, getrieben vor allem von einer Erholung der Landwirtschaft und einer robusten Entwicklung im Dienstleistungsbereich. Volkswirte hatten einen Zuwachs um 5,5% erwartet, die Regierung hatte eine Rate von 5,5% bis 6,1% angepeilt. FLEXTRONICS INTERNATIONAL hat den Nettogewinn im dritten Geschäftsquartal auf 119 (42) Mio USD fast verdreifacht und dabei von einer regen Nachfrage vor allem im Bereich Mobilfunkprodukte profitiert. Der Umsatz kletterte um 31% auf 5,42 Mrd USD und übertraf damit die von den Analysten erwarteten 5,23 Mrd USD. Alle Sonderposten herausgerechnet verdiente Flextronics 136 Mio USD bzw 0,23 USD je Aktie und übertraf damit die Konsensprognose um 0,01 USD je Aktie. Flextronics kündigte an, im Schlussquartal 0,17 USD je Aktie verdienen zu wollen. Der Umsatz soll 4,8 Mrd USD erreichen und der Gewinn je Aktie vor Sonderposten 0,20 USD. Mit dieser Prognose erreicht Flextronics die aktuell gültige Erwartung der Analysten. KOREA EXCHANGE und die Deutsche Börse wollen zusammenarbeiten. Eine unterzeichnete Absichtserklärung sieht eine vertiefte Zusammenarbeit und Kommunikation beider Börsen vor. Zudem soll ein gemeinsames Team etabliert werden, das eine eventuelle Zusammenarbeit im Derivatemarkt prüft. MITSUI & CO hat wegen des erfolgreich verlaufenen Rohstoff- und Energie-Handels im vergangenen Quartal deutlich zugelegt. Der Nettogewinn stieg auf 89,76 Mrd von 77,31 Mrd JPY im Vorjahreszeitraum. Der Konzernumsatz legte zugleich auf 4,007 Bill von 3,923 Bill JPY zu. Mitsui bestätigte die Gewinnerwartung für das Ende März auslaufende Geschäftsjahr. MOTOROLA Nach seinem Einstieg bei Motorola fordert US-Großinvestor Carl Icahn ein umfangreiches Aktienrückkaufprogramm und einen Platz im Verwaltungsrat. Motorola könne sich einen 12 Mrd bis 15 Mrd USD schweren Aktienrückkauf leisten, sagte er. SONY will mit seiner Computerspielesparte im kommenden Geschäftsjahr 2007/08 (31. März) ein ausgeglichenes Ergebnis erreichen. Sony hatte am Vortag einen Gewinnrückgang im Konzern für das dritte Quartal gemeldet und dies mit den Verlusten der Computerspielesparte begründet. TATA STEEL hat im Wettbieten mit der brasilianischen CSN die Corus Group ersteigert. Der Zuschlag sei bei 6,2 Mrd GBP erteilt worden, teilte ein Tata-Sprecher mit. Tata hatte zum Schluss 608 p je Aktie geboten, CSN 603 p je Aktie. TSE Die Verhandlungen über eine Allianz der Börsen in New York (Nyse) und Tokio (TSE) sind abgeschlossen. Das Verhandlungsergebnis soll im Tagesverlauf bekanntgegeben werden. MÄRKTE AKTUELL (8.15 Uhr) - INDIZES zuletzt +/- % S&P-500-Future 1.433 -0,1% Nasdaq-Future 1.787 -0,1% Nikkei-225 17.383 -0,6% Hang-Seng-Index 20.244 -1,1% Straits-Times-Index 3.133 0,1% - DEVISEN zuletzt +/- % (ggü 0.00 Uhr) EUR/USD 1,2956 -0,1% EUR/JPY 157,2547 -0,3% EUR/CHF 1,6256 0,2% USD/JPY 121,4150 -0,3% USD/CHF 1,2550 0,2% GBP/USD 1,9613 -0,1% EUR/GBP 0,6604 0,0% - ÖLPREIS (Nymex Light Sweet) aktuell Vortag New York USD 56,55 56,97 Die Aussicht auf eine Fördermengendrosselung hat den Ölpreis am Dienstag deutlich zulegen lassen. Der führende März-Kontrakt der Sorte Light, Sweet Crude stieg um 5,5% bzw 2,96 USD auf 56,97 USD. Das "Wall Street Journal" berichtete unter Berufung auf saudische Kreise, dass Saudi-Arabien ab dem 1. Februar seine tägliche Ölförderung um 158.000 Barrel verringern werde. Damit setze das Land eine entsprechende Vereinbarung der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) in die Tat um. - AKTIEN TOKIO (SCHLUSS) Leichter/Händler sprachen von Gewinnmitnahmen und Sorgen über einen nachhaltigen Turnaround bei Sony nach dem Ausweis der Geschäftszahlen am Vortag. Marktteilnehmern zufolge ist der Aufwärtstrend beim Nikkei intakt, eine Unterstützung ergebe sich derzeit bei der Marke 17.000 Punkten. Im Laufe des Tages zeigten sich unter anderem Bau-, Versorger- und Automobilwerte schwächer. Sony verbilligten sich um 1,4% auf 5.550 JPY. Das schwache Spielkonsolengeschäft habe zu zunehmenden Bedenken über einen künftigen Turnaround geführt, sagten Händler. Obwohl Sony den Ausblick angehoben habe, sehe es wegen den fallenden Preisen für Elektronikprodukte und dem schwachen Spielegeschäft nicht übermäßig gut aus. Zu einem Kurseinbruch kam es bei Nikko Cordial infolge einer Untersuchung wegen des Verdachts der Ergebnismanipulation. Einem Bericht zufolge sollen ehemalige ührungskräfte des Broker-Hauses involviert gewesen sein. Die Tokioter Börse könne nun ein Delisting der Aktie erwägen, hieß es im Handel zu dem maximal möglichen Tagesminus von 15% auf 1.184 JPY. - AKTIEN HONGKONG (MITTAGS) Etwas leichter/Der Index sehe bei 20.500 Punkten fürs erste gedeckelt aus, sagen Beobachter. Der in der jüngsten Zeit niedrige Umsatz und die Schwäche des Hongkong-Dollar "verdienen Aufmerksamkeit", warnt ein Experte. Beides könne ein Hinweis auf Fondsabflüsse sein. Fundamental habe sich indes nichts geändert, was für einen stärkeren Abzug von Fondsgeldern spreche. Die Stimmung für Aktien mit China-Bezug sei weiter gut. Esprit litten besonders unter der Schwäche des Euro und verlieren 2,7% auf 79,05 HKD. CNOOC geben um 0,6% nach auf 6,66 HKD, belastet von einem unter Erwarten liegenden Produktionsziel für 2007 des Unternehmens. - AKTIEN SINGAPUR (MITTAGS) Gut behauptet/Abgesehen von einigen wenigen Sonderbewegungen bewege sich der Markt seitwärts, da es ihm an neuen Impulsen fehle, berichten Börsianer. Einen Widerstand treffe der STI bei 3.160 Punkten. Zu den größeren Gewinnern gehören Keppel Corp und Creative nach dem Ausweis besser als erwarteter Ergebnisse. RÜCKBLICK US-MÄRKTE - US-NACHBÖRSE Allstate zeigten sich am Dienstag leichter, nachdem das operative Quartalsergebnis die Erwartungen des Marktes verfehlt hatte. Die Aktie sank bis 19.59 Uhr Ortszeit auf nasdaq.com um 2,5% auf 62,40 USD. SanDisk verloren bis 19.59 Uhr 10,6% auf 38,30 USD, nachdem das Unternehmen einen Nettoverlust von 35 Mio USD gemeldet hatte. Das Ergebnis lag insgesamt zwar über den Erwartungen des Marktes, das Unternehmen sagte aber für das erste Quartal einen Margenverfall voraus. Juniper Networks verloren 6% auf 18,63 USD. Das Unternehmen hatte für das vierte Quartal lediglich den Umsatz ausgewiesen. Dieser lag mit 595,8 Mio USD über der Konsensschätzung von 593 Mio USD. Angaben zum Ergebnis machte Juniper nicht. Das Unternehmen hat die Vorlage seiner Quartalsberichte mehrmals verschoben. Hintergrund sind Ermittlungen wegen der Bilanzierung von Aktienoptionen. Flextronics legten bis 19.59 Uhr um 3,5% zu auf 11,80 USD, nachdem das Unternehmen bei Ergebnis und Umsatz die Erwartungen übertroffen hatte. - NYSE-ECKDATEN Vortag Umsatz (Aktien) 1,58 Mrd 1,60 Mrd Gewinner 2.368 Verlierer 974 Unverändert 146 - INDIZES DJIA 12.523 +0,3% S&P-500 1.429 +0,6% Nasdaq-Comp 2.449 +0,3% Nasdaq-100 1.778 +0,2% Etwas fester/Der Markt sei von der Hoffnung getragen worden, dass die US-Wirtschaft im vierten Quartal ein solides Wachstum verzeichnet habe, erklärten Händler. Einige Marktteilnehmer berichteten auch von Käufen vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank. Der Anstieg des Ölpreises verhalf den Aktien des Sektors zu Kursgewinnen, belastete den übrigen Markt aber nicht. Wenig Beachtung fand der Index des Verbrauchervertrauens, der im Dezember einen geringfügig höheren Stand erreicht hatte als erwartet. Caterpillar stiegen um 1,9%. US-Präsident George W. Bush hatte sich bei einem Besuch bei Caterpillar für den Abbau von Handelsbeschränkungen ausgesprochen. Honeywell gewannen 2,1% und United Technologies 1,8%. Im Technologiesektor verbesserten sich Motorola um 6,9%. Investor Carl Icahn soll in den Board des Unternehmens aufgenommen werden. Viele Anleger trauten Icahn zu, dass er dem Unternehmen aus seinen Schwierigkeiten heraushelfen könne, hieß es dazu. Unternehmensbilanzen sorgten ebenfalls für Kursbewegungen. Merck & Co verloren 1,3%. Der Pharmahersteller hatte im vierten Quartal einen Gewinnrückgang um 58% verzeichnet. 3M büßten 5,4% ein. Der Mischkonzern hatte mit seinem Quartalsergebnis die Erwartungen der Analysten verfehlt. - TREASURYS Änderung Rendite 10-Jährige 98-2/32 +4/32 4,87% 30-Jährige 92-21/32 +7/32 4,98% Etwas fester/Der Index des Verbrauchervertrauens wich nur geringfügig von der Konsensprognose ab und hatte kaum Einfluss auf den Markt. Die Anleger hätten sehr vorsichtig agiert, berichteten Händler. Die meisten wollten wohl den Zinsbeschluss der US-Notenbank am Mittwoch und einige wichtige Konjunkturdaten abwarten, um sich ein Bild von der US-Wirtschaft zu machen. === DJG/cln/gos -0-