Von Alexander Becker
DOW JONES NEWSWIRES
MÜNCHEN (Dow Jones)--Auch das US-Justizministerium ermittelt wegen der mutmaßlichen Schmiergeldzahlungen von Siemens-Mitarbeitern jetzt gegen den Münchener Konzern. Im Zwischenbericht der Siemens AG heißt es, das US-Justizministerium führe gegen Siemens "ein Verfahren wegen möglicher Verstöße gegen US-Strafvorschriften". Der Zwischenbericht wurde am Donnerstagnachmittag veröffentlicht.
"Details des Ermittlungsverfahrens sind uns nicht bekannt", sagte Siemens-Sprecher Peik von Bestenbostel Dow Jones Newswires. Erst in der vergangenen Woche habe das Department of Justice Siemens mündlich über das Verfahren informiert. Deswegen habe das Unternehmen diese Informationen auch erst jetzt mit dem Zwischenbericht zum ersten Quartal veröffentlicht, sagte von Bestenbostel weiter.
Bislang hatte Siemens lediglich von Kontakten mit dem US-Justizministerium und der US-Börsenaufsicht SEC berichtet. So heißt es zumindest im 20-F-Dokument an die US-Börsenaufsicht vom Dezember. Die SEC selbst führt bei Siemens wie bekannt "eine informelle Untersuchung dieser Angelegenheiten" durch.
Die US-Ermittlungen gehen auf das bei der Staatsanwaltschaft München laufende Verfahren zurück. Mitte November hatten die deutschen Strafverfolger erstmalig mehrere Siemens-Büros durchsucht. Im Dezember räumte Siemens ein, dass eine Gruppe von Siemens-Managern in der Telekommunikationssparte von 1999 bis 2006 dubiose Zahlungen über bis zu 420 Mio EUR geleistet haben.
Hochrangige Siemens-Manager wie der ehemalige Finanzvorstand Heinz-Joachim Neubürger wurden während der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen als Beschuldigte vernommen. Weitere Ermittlungsverfahren laufen in der Schweiz, in Liechtenstein und Griechenland.
Siemens arbeite sowohl mit dem US-Justizministerium als auch mit der US-Börsenaufsicht SEC "eng zusammen", bekräftigte von Bestenbostel frühere Aussagen. Die vom Prüfungsausschuss des Siemens-Aufsichtsrats für die Aufklärung der gegen Siemens erhobenen Vorwürfe engagierte Anwaltskanzlei Debevoise & Plimpton habe den Auftrag, vollständig mit den US-Behörden zu kooperieren.
Webseite: http://www.siemens.de/
-Von Alexander Becker, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 505,
alexander.becker@dowjones.com
DJG/abe/rio
DOW JONES NEWSWIRES
MÜNCHEN (Dow Jones)--Auch das US-Justizministerium ermittelt wegen der mutmaßlichen Schmiergeldzahlungen von Siemens-Mitarbeitern jetzt gegen den Münchener Konzern. Im Zwischenbericht der Siemens AG heißt es, das US-Justizministerium führe gegen Siemens "ein Verfahren wegen möglicher Verstöße gegen US-Strafvorschriften". Der Zwischenbericht wurde am Donnerstagnachmittag veröffentlicht.
"Details des Ermittlungsverfahrens sind uns nicht bekannt", sagte Siemens-Sprecher Peik von Bestenbostel Dow Jones Newswires. Erst in der vergangenen Woche habe das Department of Justice Siemens mündlich über das Verfahren informiert. Deswegen habe das Unternehmen diese Informationen auch erst jetzt mit dem Zwischenbericht zum ersten Quartal veröffentlicht, sagte von Bestenbostel weiter.
Bislang hatte Siemens lediglich von Kontakten mit dem US-Justizministerium und der US-Börsenaufsicht SEC berichtet. So heißt es zumindest im 20-F-Dokument an die US-Börsenaufsicht vom Dezember. Die SEC selbst führt bei Siemens wie bekannt "eine informelle Untersuchung dieser Angelegenheiten" durch.
Die US-Ermittlungen gehen auf das bei der Staatsanwaltschaft München laufende Verfahren zurück. Mitte November hatten die deutschen Strafverfolger erstmalig mehrere Siemens-Büros durchsucht. Im Dezember räumte Siemens ein, dass eine Gruppe von Siemens-Managern in der Telekommunikationssparte von 1999 bis 2006 dubiose Zahlungen über bis zu 420 Mio EUR geleistet haben.
Hochrangige Siemens-Manager wie der ehemalige Finanzvorstand Heinz-Joachim Neubürger wurden während der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen als Beschuldigte vernommen. Weitere Ermittlungsverfahren laufen in der Schweiz, in Liechtenstein und Griechenland.
Siemens arbeite sowohl mit dem US-Justizministerium als auch mit der US-Börsenaufsicht SEC "eng zusammen", bekräftigte von Bestenbostel frühere Aussagen. Die vom Prüfungsausschuss des Siemens-Aufsichtsrats für die Aufklärung der gegen Siemens erhobenen Vorwürfe engagierte Anwaltskanzlei Debevoise & Plimpton habe den Auftrag, vollständig mit den US-Behörden zu kooperieren.
Webseite: http://www.siemens.de/
-Von Alexander Becker, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 505,
alexander.becker@dowjones.com
DJG/abe/rio