FRANKFURT (Dow Jones)--Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone hat nach Ansicht von Yves Mersch, Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), einen fast selbsttragenden Zustand erreicht. "Es sieht zunehmend danach aus, dass wir bald keine akkommodierende Geldpolitik mehr benötigen", sagte Mersch in einem Interview mit Dow Jones Newswires. "Wir sind noch nicht soweit, aber wir nähern uns diesem Punkt", sagte der Präsident der luxemburgischen Notenbank. Die Unternehmen in der Eurozone produzierten nahe ihrer Kapazitätsgrenze und es gebe zunehmend Engpässe.
Beobachter sehen in den Bemerkungen ein Signal für eine bevorstehende weitere Zinserhöhung. An den Finanzmärkten wird allgemein erwartet, dass die EZB am 8. März ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 3,75% erhöhen wird. Am Freitag hatte die EU-Kommission ihre Prognose zum Wirtschaftswachstum in der Eurozone für 2007 auf 2,4% von zuvor 2,1% angehoben. Im Dezember hatte die EZB eine Stabsprojektion vorgelegt, die ein Wachstum von 2,2% in diesem Jahr vorhersagte.
Mersch deutete jedoch an, dass diese Projektion nach oben revidiert werden könnte. "Kleine Revisionen" seien bei den März-Projektionen möglich, sagte der Geldpolitiker.
Mersch unterstrich zudem die Bereitschaft der EZB, falls notwendig, zu handeln. "Rechtzeitige und prompte Reaktion sollte in Fleisch und Blut übergehen, ebenso wie die Wachsamkeit", sagte der Währungshüter. Mit Blick auf die Tarifrunden in Europa sagte Mersch, dass Lohnsteigerungen in der Höhe von 4,0% sicherlich die Inflation in Europa antreiben würden.
-Von Monica Houston-Waesch, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 - 29725 300,
konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/apo/ptt
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Beobachter sehen in den Bemerkungen ein Signal für eine bevorstehende weitere Zinserhöhung. An den Finanzmärkten wird allgemein erwartet, dass die EZB am 8. März ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 3,75% erhöhen wird. Am Freitag hatte die EU-Kommission ihre Prognose zum Wirtschaftswachstum in der Eurozone für 2007 auf 2,4% von zuvor 2,1% angehoben. Im Dezember hatte die EZB eine Stabsprojektion vorgelegt, die ein Wachstum von 2,2% in diesem Jahr vorhersagte.
Mersch deutete jedoch an, dass diese Projektion nach oben revidiert werden könnte. "Kleine Revisionen" seien bei den März-Projektionen möglich, sagte der Geldpolitiker.
Mersch unterstrich zudem die Bereitschaft der EZB, falls notwendig, zu handeln. "Rechtzeitige und prompte Reaktion sollte in Fleisch und Blut übergehen, ebenso wie die Wachsamkeit", sagte der Währungshüter. Mit Blick auf die Tarifrunden in Europa sagte Mersch, dass Lohnsteigerungen in der Höhe von 4,0% sicherlich die Inflation in Europa antreiben würden.
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