Graz/Leoben (pte/01.03.2007/06:05) - Obwohl der Werkstoff Papier seit Jahrhunderten in Verwendung steht, ist bisher ber die Papierfestigkeit im chemisch-physikalischen Bereich viel zu wenig bekannt. Unter Federfhrung des Instituts fr Festkrperphysik der TU Graz http://www.if.tugraz.at haben sich das Institut fr Papier-, Zellstoff- und Fasertechnik der TU Graz und das Institut fr Physik der Montanuniversitt Leoben zusammengetan und gemeinsam mit dem Industriepartner "Mondi Packaging" die Papierfasern aus der Sicht verschiedener Disziplinen unter die Lupe genommen. Dazu wurde das "Christian Doppler (CD)-Labor fr oberflchenphysikalische und chemische Grundlagen der Papierfestigkeit" ins Leben gerufen.
"Wie gut Papierscke halten, zeigt sich am Beispiel eines Zementsackes", meint Robert Schennach, Leiter des CD-Labors zur Papierfestigkeit, im pressetext-Interview. Eigentlich handle es sich dabei um ein Hightech-Produkt. "Papier ist ein unglaublich vielfltig einsetzbarer Werkstoff, ber den wir viel zu wenig wissen", erklrt der in der Festkrperphysik ttige Chemiker. "Jedes Papier besteht aus einem dichten Netzwerk von pflanzlichen Fasern. ber die Bindungsmechanismen zwischen diesen Zellulosefasern wissen wir in der Forschung bis heute nur wenig", meint Schennach. Interessant sei vor allem die chemisch-physikalische Komponente, wie zwei Fasern aneinander haften. Die Forscher setzen daher einen klaren Fokus und untersuchen in erster Linie so genannte Sackpapiere.
"Der perfekte Papiersack ist mglichst dnn und hlt dennoch, was er halten muss, egal ob es sich um den Supermarkteinkauf, Baustoffe wie Zement oder auch Tierfutter handelt." Gemeinsam mit dem Industriepartner Mondi Packaging, einem der grten Sackpapierproduzenten Europas, untersuchen die Wissenschaftler die Fasern aus der Sicht verschiedener Disziplinen: Die Wissenschaftler des Instituts fr Papier-, Zellstoff- und Fasertechnik nutzen eine selbst entwickelte Methode, mit der sie ein dreidimensionales Modell von Fasernetzwerken erstellen knnen. Dazu gieen sie Fasern in Harz ein, das sie in hauchdnne Scheiben schneiden und unter dem Mikroskop digital fotografieren. Aus den Bildern dieser Serienschnitte berechnen und analysieren die Forscher mittels Bildverarbeitung die dreidimensionale Struktur der Faserverbindung.
Die Physiker der Montanuniversitt Leoben untersuchen die Oberflchenmorphologie der Fasern. Hier werden einzelne Papierfasern unter dem Rasterkraftmikroskop, das Oberflchen im Nanometerbereich abtastet, beobachtet. Das Institut fr Festkrperphysik, in dem Schennach ttig ist, untersucht die Faseroberflchen ber Infrarotspektroskopie. "Dieses Verfahren liefert mit Hilfe von infrarotem Licht Information ber die Oberflchenchemie eines Stoffes", erklrt der Wissenschaftler. "Ziel ist es, die Festigkeit von Papier besser zu verstehen. Wir wollen mit unserer Arbeit Wege aufzeigen, wie die Qualitt verschiedener Sackpapierprodukte durch verbessertes Wissen ber die Struktur des Materials erhht werden kann", erklrt Schennach.
"Papierscke sind ihren Konkurrenten, den Plastikscken, in der Qualitt heute fast ebenbrtig. Der einzige Nachteil der Papierverpackung liege in der verminderten Festigkeit bei Nsse", meint der Forscher. Papier sei als Verpackung eindeutig im Vorteil gegenber Plastik, meint Schennach abschlieend. (Ende)
[Quelle: http://pressetext.com/pte.mc?pte=070301001]
(END) Dow Jones Newswires
March 01, 2007 00:05 ET (05:05 GMT)
"Wie gut Papierscke halten, zeigt sich am Beispiel eines Zementsackes", meint Robert Schennach, Leiter des CD-Labors zur Papierfestigkeit, im pressetext-Interview. Eigentlich handle es sich dabei um ein Hightech-Produkt. "Papier ist ein unglaublich vielfltig einsetzbarer Werkstoff, ber den wir viel zu wenig wissen", erklrt der in der Festkrperphysik ttige Chemiker. "Jedes Papier besteht aus einem dichten Netzwerk von pflanzlichen Fasern. ber die Bindungsmechanismen zwischen diesen Zellulosefasern wissen wir in der Forschung bis heute nur wenig", meint Schennach. Interessant sei vor allem die chemisch-physikalische Komponente, wie zwei Fasern aneinander haften. Die Forscher setzen daher einen klaren Fokus und untersuchen in erster Linie so genannte Sackpapiere.
"Der perfekte Papiersack ist mglichst dnn und hlt dennoch, was er halten muss, egal ob es sich um den Supermarkteinkauf, Baustoffe wie Zement oder auch Tierfutter handelt." Gemeinsam mit dem Industriepartner Mondi Packaging, einem der grten Sackpapierproduzenten Europas, untersuchen die Wissenschaftler die Fasern aus der Sicht verschiedener Disziplinen: Die Wissenschaftler des Instituts fr Papier-, Zellstoff- und Fasertechnik nutzen eine selbst entwickelte Methode, mit der sie ein dreidimensionales Modell von Fasernetzwerken erstellen knnen. Dazu gieen sie Fasern in Harz ein, das sie in hauchdnne Scheiben schneiden und unter dem Mikroskop digital fotografieren. Aus den Bildern dieser Serienschnitte berechnen und analysieren die Forscher mittels Bildverarbeitung die dreidimensionale Struktur der Faserverbindung.
Die Physiker der Montanuniversitt Leoben untersuchen die Oberflchenmorphologie der Fasern. Hier werden einzelne Papierfasern unter dem Rasterkraftmikroskop, das Oberflchen im Nanometerbereich abtastet, beobachtet. Das Institut fr Festkrperphysik, in dem Schennach ttig ist, untersucht die Faseroberflchen ber Infrarotspektroskopie. "Dieses Verfahren liefert mit Hilfe von infrarotem Licht Information ber die Oberflchenchemie eines Stoffes", erklrt der Wissenschaftler. "Ziel ist es, die Festigkeit von Papier besser zu verstehen. Wir wollen mit unserer Arbeit Wege aufzeigen, wie die Qualitt verschiedener Sackpapierprodukte durch verbessertes Wissen ber die Struktur des Materials erhht werden kann", erklrt Schennach.
"Papierscke sind ihren Konkurrenten, den Plastikscken, in der Qualitt heute fast ebenbrtig. Der einzige Nachteil der Papierverpackung liege in der verminderten Festigkeit bei Nsse", meint der Forscher. Papier sei als Verpackung eindeutig im Vorteil gegenber Plastik, meint Schennach abschlieend. (Ende)
[Quelle: http://pressetext.com/pte.mc?pte=070301001]
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March 01, 2007 00:05 ET (05:05 GMT)