Der Stahl- und Röhrenhersteller
Salzgitter
Der Kaufpreis für die 78 Prozent, die Salzgitter an den Klöckner-Werken übernimmt, wurde nicht genannt. Eine Erhöhung des Anteils auf 100 Prozent stehe derzeit nicht zur Debatte, sagte ein Sprecher. Als Teil des Pakets gehen auch 71 Prozent an der RSE Grundbesitz und Beteiligungs-AG an Salzgitter. Salzgitter-Chef Wolfgang Leese hatte in der Vergangenheit mehrfach erklärt, er werde sich auch nach Zukäufen umschauen, die nicht zum Kerngeschäft Stahl und Röhren gehören. Mit dem aktuellen Kauf soll nun der Einstieg in einen weniger zyklischen und zukunftsträchtigen Markt vollzogen werden. Branchenexperten betonten, dass bei Klöckner-Werke aber auch "eine Menge Stahl verarbeitet" werde.
Salzgitter stehen nach der guten Entwicklung der vergangenen zwei Jahre und dem Verkauf der Vallourec-Beteiligung derzeit mehr als zwei Milliarden Euro für Zukäufe zur Verfügung. Auch im Kerngeschäft sind dabei Akquisitionen vorgesehen. Vor kurzem hatte der Konzern bestätigt, dass er mit dem kanadischen Wettbewerber Algoma Steel Übernahmegespräche führt. Mitte Februar hieß es, die Verhandlungen befänden sich in einem sehr frühen Stadium.
REKORDZAHLEN 2006
Im vergangenen Jahr profitierte Salzgitter von der weiter hohen Stahlnachfrage sowie dem Boom im Pipelinegeschäft und erzielte erneut einen Rekordgewinn. Unterstützt wurde die starke Entwicklung von einem satten Buchgewinn aus dem Verkauf der Beteiligung an der französischen Vallourec, der dem Konzern rund 900 Euro in die Kassen gespült hatte.
Der Vorsteuergewinn sprang auf 1,85 Milliarden Euro nach 940,9 Millionen Euro im Vorjahr. Von dpa-AFX befragte Analysten hatten mit 1,787 Milliarden Euro gerechnet. Ohne den Sondergewinn aus dem Verkauf der Vallourec-Beteiligung verdiente Salzgitter vor Steuern 947,9 (802,7) Millionen Euro und damit auch mehr als erwartet. Der Umsatz knackte die Acht-Milliarden-Euro-Marke und lag mit 8,45 (7,15) Milliarden Euro über den Prognosen. Unter dem Strich verdiente der zweitgrößte deutsche Stahlkocher 1,51 Milliarden Euro nach 842 Millionen Euro im Vorjahr.
VORSICHTIG OPTIMISTISCH FÜR 2007
Für das laufende Jahr gab sich Salzgitter vorsichtig optimistisch und stellte bei nahezu unverändertem Umsatz einen Vorsteuergewinn "im anspruchsvolleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich" in Aussicht. Derzeit erscheine es allerdings noch "zu ambitiös", 2007 beim Vorsteuergewinn das Vorjahresniveau von 947,9 Millionen Euro erneut anzupeilen, hieß es weiter. Gründe seien der entfallende operative Vallourec-Beitrag und sich normalisierende Handelsmargen. Zudem könnten Effekte wie etwa die weiter wachsenden Rohstoffpreise das Geschäftsjahr 2007 noch maßgeblich beeinflussen.
Für die Stahlsparte bleibt Salzgitter weiter zuversichtlich. Der Umsatz, der 2006 um zwölf Prozent auf 2,44 Milliarden Euro geklettert war, soll im laufenden Jahr weiter wachsen. Trotz höherer Rohstoffkosten soll der Vorsteuergewinn dank der weiteren Stahlpreisanhebungen auf dem 2006-Niveau von 433,8 Millionen Euro liegen. Die Röhrensparte werde weiter vom Boom im Pipelinegeschäft profitieren und den Umsatz, der 2006 um sieben Prozent auf 1,51 Milliarden Euro gestiegen war, weiter verbessern. Der Vorsteuergewinn lag nach dem Verkauf der Vallourec-Beteiligung bei 262,9 (302,4) Millionen Euro./sb/mf/sk
ISIN DE0006202005 DE0006780000
AXC0067 2007-03-08/10:37