
Kleinfeld bekräftigte, dass sein Unternehmen die "klare Politik" von null Toleranz verfolgt, und kein illegales Verhalten duldet. Er wies dabei erneut Vorwürfe zurück, dass Korruption im Siemens-Konzern mit System betrieben worden sei. Siemens würde es nicht so lange geben, wenn solche Verfehlungen systematisch angelegt seien, sagte Kleinfeld und verwies dabei auf die über 160-jährige Firmengeschichte von Siemens.
Siemens sieht sich derzeit mit umfassenden Ermittlungen wegen mutmaßlicher Schmiergeldzahlungen konfrontiert. Mitte November hatten deutsche Ermittler deswegen erstmalig mehrere Siemens-Büros durchsucht. Im Dezember räumte Siemens ein, dass eine Gruppe von Managern in der Telekommunikationssparte von 1999 bis 2006 dubiose Zahlungen über bis zu 420 Mio EUR geleistet haben. Inzwischen prüft auch das US-Justizministerium mögliche Gesetzesverstöße. Die US-Börsenaufsicht SEC untersucht die Vorgänge bislang informell.
Auf der Kartellkonferenz sprach sich Kleinfeld gegen Protektionismus aus, plädierte aber dafür, die Schaffung von Wirtschafts-Clustern zu fördern. So sei die Cluster-Politik der "cleverste Ansatz" für die Politik, so der Siemens-Manager. Er verwies als Beispiel auf den Medizintechnik-Cluster in Nürnberg/Erlangen. So habe diese Region in den vergangenen Jahren mit durchschnittlich 4,5% eine deutlich höhere Wachstumsrate als etwa die deutsche Wirtschaft insgesamt gehabt.
Webseiten: http://www.ecd-ikk-2007.de
http://www.siemens.com
DJG/abe/cbr
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