Die USA, die Europäische Union, Indien und Brasilien sowie Australien und Japan haben bei Verhandlungen in Neu Delhi eine neue Frist zum Abschluss der Doha-Runde zur weiteren Liberalisierung im Welthandel vorgeschlagen. Mit verstärkten Anstrengungen könnten die Gespräche bis Ende Dezember abgeschlossen sein, hieß es in einer am Donnerstag herausgegebenen Erklärung. Die 2001 gestartete Runde zur Liberalisierung des Welthandels war im vergangenen Jahr nach Streitigkeiten zwischen Industrie- und Schwellenländern unterbrochen worden.
Die G6 Mitglieder wollten daran arbeiten, einen Konsens unter den WTO-Mitgliedern zu erreichen, hieß es weiter. Man müsse die Anstrengungen um einen Abschluss der Handelsrunde nun intensivieren, sagte EU-Handelskommissar Peter Mandelson.
An dem ersten offiziellen Treffen seit vergangenen Juli hatten zunächst Mandelson, Indiens Handelsminister Kamal Nath, die US-Handelsbeauftragte Susan Schwab und Brasiliens Außenminister Celso Amorim teilgenommen. Später stießen noch Vertreter Japans und Australiens dazu.
Die nach der Hauptstadt des Scheichtums Katar benannte Doha-Runde soll vor allem Entwicklungsländern zu Gute kommen. Sie war im Juli vergangenen Jahres in eine schwere Krise geraten und unterbrochen worden. China und andere große Handelsnationen warfen den größten Handelsblöcken USA und EU vor, keine ausreichenden Zugeständnisse in wichtigen Agrarfragen zu machen. Die USA und EU pochen hingegen auf Marktöffnung für Industriegüter in Asien und Lateinamerika. Auch dabei fehlen bisher konkrete Fortschritte./sk/DP/wiz
AXC0227 2007-04-12/22:14