Laut einer von 72 führenden onkologischen Chirurgen aus 14 Ländern, darunter die USA, veröffentlichten Konsensuserklärung, besteht für einige der am schwersten an Darmkrebs erkrankten Patienten neue Hoffnung. Die Peritoneal Surface Malignancy Group (PSMG), zu der Ärzte des medizinischen Zentrums der Universität Pittsburgh und der Universität Baylor in Dallas sowie des Krebszentrums H. Lee Moffitt in Tampa und des Walter-Reed-Militär-Medizinzentrums in Washington gehören, ist zu dem Schluss gekommen, dass Operationen, nach denen Patienten einer Chemotherapie mit Erwärmung des Unterleibs unterzogen werden, bevor sie den OP-Saal verlassen, die Lebenserwartung von Patienten mit kolorektalem Krebs im Stadium IV deutlich erhöhen können.
Die Chemotherapie mit Erwärmung soll die nach einer OP verbliebenen Krebszellen zuverlässig attackieren. Die Konsensuserklärung mit dem Titel
„Cytoreductive Surgery and Hyperthermic Intraperitoneal Chemotherapy (HIPEC) in the Management of Peritoneal Surface Malignancies of Colonic Origin“ (Zytoreduktive Chirurgie und intraperitoneale hyperthermische Chemotherapie (HIPEC) beim Umgang mit bösartigen Darmtumoren der peritonealen Oberfläche) ist auf der den Annals of Surgical Oncology gewidmeten Website unter http://dx.doi.org/10.1245/s10434-006-9185-7 zu finden.
Bei der HIPEC werden konventionelle Chemotherapie-Medikamente verwendet, die erhitzt werden, um Krebszellen abzutöten. Wird das Abdomen nach einer Operation sofort einer Chemotherapie mit Erwärmung unterzogen, kann zudem eine höhere Medikamentendosis eingesetzt werden als von Patienten im Rahmen einer traditionellen, d. h. intravenös verabreichten Chemotherapie normalerweise vertragen werden würde. Vor der Veröffentlichung der heutigen Konsensuserklärung befasste sich die PSMG mit verschiedenen, von Experten geprüften klinischen Beiträgen, die von national anerkannten Krebsforschern und onkologischen Chirurgen veröffentlicht wurden, um standardisierte Methoden für die HIPEC zu schaffen, Kriterien für die Patientenauswahl festzulegen und chirurgische Techniken zu verbessern.
Im Jahr 2005 wurde laut der American Cancer Society (amerikanische Krebsgesellschaft) schätzungsweise 145.000 neue Fälle von kolorektalem Krebs in den USA diagnostiziert. Ärzte gehen davon aus, dass ca. 30 Prozent dieser Patienten von Operationen mit HIPEC profitieren würden. Die veröffentlichten Daten zur Behandlung von Patienten mit kolorektalem Krebs im Stadium IV mit einer Kombinationen aus Tumorentfernung und Chemotherapie belegten ein medianes Überleben von mehr als 20 Monaten verglichen mit einem Zeitraum von 6 Monaten bei ausschließlich traditioneller intravenöser Chemotherapie.
„HIPEC ist eine aggressive chirurgische Behandlungsmethode für Patienten mit Krebs im Endstadium mit vielversprechenden Ergebnissen“, sagte Dr. med. Jesus Esquivel, Hauptautor der Konsensuserklärung und Leiter des Programms für Tumore der peritonealen Oberfläche bei St. Agnes Healthcare in Baltimore. „Dieser innovative Therapie- und Chirurgieansatz hilft dabei, das Leben von schwer erkrankten Patienten zu verbessern und zu verlängern.“
Patienten mit rekurrierendem Darmkrebs und Patienten, bei denen der Krebs weitere Körperteile befallen hat, einschließlich Abdomen und Peritonealhöhle, profitierten am meisten von der Kombination aus Operation mit anschließender HIPEC. Obwohl darauf in der Konsensuserklärung nicht eingegangen wird, setzen Onkologen das Verfahren zur Behandlung von Patienten mit anderen Formen von Unterleibskrebs ein, darunter Pankreas-, Ovar- und Magenkrebs.
Die PSMG besteht gegenwärtig aus 72 nationalen und internationalen chirurgischen Onkologen aus 55 Krebszentren in 14 Ländern, die sich für die Bildung, Forschung und verbesserte Pflege für Patienten mit Unterleibskrebs im fortgeschrittenen Stadium einsetzen.
Hinweis des Autors: Auf Nachfrage stellt ThermaSolutions Inc. B-Roll und Animation zur Verfügung.
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