
"Es ist sehr wichtig, zu erkennen, dass wir diesen flexiblen Politik-Ansatz haben - wir warten auf die aktuellen Daten, beurteilen sie und treffen unsere Entscheidung", sagte Garganas, der Gouverneur der griechischen Notenbank ist. Die EZB wird bei ihrer Geldpolitik Garganas zufolge auch mögliche "Transmissionseffekte" früherer Zinsanhebungen berücksichtigen. Die EZB hat ihren Leitzins seit Dezember 2005 acht Mal um je 25 Basispunkte angehoben, zuletzt am 6. Juni auf den aktuellen Stand von 4,00%.
Garganas sagte weiter, dass die Einschätzung der EZB, ihre Geldpolitik sei weiter eher akkommodierend, im Zusammenhang mit der sehr starken konjunkturellen Erholung gesehen werden müsse. Aus der Erholung im Euroraum sei ein Aufschwung geworden. Finanzierungsbedingungen, Geldmengen- und Kreditwachstum seien lebhaft und Liquidität reichlich vorhanden.
Der Gouverneur der griechischen Notenbank bekräftigte die Einschätzung des EZB-Rats, dass die Risiken für die Preisstabilität mittelfristig nach oben gerichtet seien. Das liege an den enger werdenden Arbeitsmärkten, der steigenden Kapazitätsauslastung sowie dem starken Geldmengen- und Kreditwachstum bei bereits reichlich vorhandener Liquidität. Als externe Risiken nannte Garganas die Preise von Öl, anderen Rohstoffen und Agrarprodukten, die seit Jahresbeginn sehr kräftig gestiegen seien. Hier bestehe das Risiko, dass diese Preise weiter anziehen. Zudem seien die Tarifrunden im Euroraum noch nicht vorüber, sie stellten weiterhin ein Inflationsrisiko dar.
Das EZB-Ratsmitglied bekräftige die Bereitschaft der EZB zu entschlossenem Handeln, um zu verhindern, dass Risiken für die mittelfristige Preisstabilität einträten. Zu einem möglichen Umschwenken der EZB auf eine restriktive Geldpolitik wollte sich der Grieche nicht äußern. Er verwies aber darauf, dass es nach mehreren Zinsanhebungen offenkundig eine Veränderung im Akkommodationsgrad der Geldpolitik geben dürfte.
-Von Monica Houston-Waesch, Dow Jones Newswires, +49 (0) 69/297 25-313,
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