
Die osteuropäischen Aktienmärkte bieten nach Einschätzung von BlackRock Merrill Lynch Investment Managers weiterhin interessante Anlagemöglichkeiten. Nach einer rund 15-jährigen Übergangsphase, die mit dem Ende des Kommunismus begonnen habe, trete die Region nun in ein neues Wachstumsstadium ein, sagte Alain Bourrier, Co-Fondsmanager des Merrill Lynch International Investment Funds (MLIIF) in einem Pressegespräch in Frankfurt. Dieses werde durch den heimischen Konsum sowie Wachstum im Kreditgeschäft - insbesondere bei Hypotheken - geprägt sein.
Auf Länderebene sind Russland und die Türkei, wo der Übergang zu funktionierenden Marktwirtschaften ebenso wie in der Ukraine noch nicht abgeschlossen sei, die Favoriten. Bei den Branchen bevorzugt Bourrier den Bank- und Energiesektor. Im MLIIF hat Russland ein Gewicht von 50 Prozent. Dahinter folgen die Türkei und Polen mit jeweils 13 Prozent.
'RUSSLAND IST EIN SEHR ATTRAKTIVER MARKT'
"Russland ist ein sehr attraktiver Markt mit viel versprechenden
Unternehmen", so der Experte. Der dortige Aktienmarkt habe das
größte Aufwärtspotenzial im Anlageuniversum, auch wenn es zu einem
technischen Rückschlag kommen könnte. Den Öl- und Gassektor bewertet
Bourrier grundsätzlich weiter positiv. Auf Unternehmensebene
bevorzugt er in diesem Bereich Novatek wegen der größeren
Wachstumsmöglichkeiten gegenüber dem Branchenprimus Gazprom
Als ebenfalls interessantes Anlageziel nannte Bourrier die Türkei mit ihrer schnell wachsenden und jungen Bevölkerung. Seit fünf Jahren herrsche politische Stabilität in dem Land. Der jüngste Wahlsieg der regierenden AKP spreche für eine Fortsetzung dieser Entwicklung und eine weitergehende Annäherung an die Europäische Union. Dazu komme die abnehmende Inflation. Nach dem zuletzt sehr guten Lauf des türkischen Aktienmarkts seien aber kurzfristige Gewinnmitnahmen möglich.
Das noch junge EU-Mitglied Polen dürfte wegen seiner Größe am stärksten von EU-Fonds profitieren, erklärte Bourrier. Bei der Ukraine betonte Bourrier die gute wirtschaftliche Entwicklung. "Allerdings belasten hier die fehlende Transparenz und der politische Machtkampf zwischen russland- und europafreundlich orientierten Kräften", merkte er an./gl/he
AXC0204 2007-07-27/21:59