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FXDIREKT/Neues Allzeithoch erreicht

DJ FXDIREKT/Neues Allzeithoch erreicht

Dies ist eine Analyse der FXdirekt Bank AG. Für den Inhalt ist die FXdirekt 
Bank AG verantwortlich. 
 
Rohöl der Sorte Light Sweet Crude hat am 2. August 2007 mit 78,77 USD je 
Barrel (159 Liter) ein neues Allzeithoch erreicht. Den entscheidenden Kick 
im Endspurt der Rallye gab der stärkste Wochenrückgang bei den 
US-Rohölreserven in diesem Jahr. Infolge des saisonal bedingt hohen 
Verbrauchs ("Driving Season") fiel dieser mit 6,5 Millionen Barrel in der 
Woche zum 27. Juli deutlich größer aus als erwartet, woraufhin der Kurs 
bisher nie gesehene Höhen erklommen hat. 
 
CHINA UND INDIEN NEUE ÖLFRESSER 
 
Allerdings ist das Rekordhoch allein mit dem Rückgang der Reserven nicht zu 
begründen, denn die Ölvorräte lagen in der Woche des Allzeithochs etwa 12% 
über dem Durchschnittswert für Juli der letzten fünf Jahre. Der Anstieg 
erklärt sich auch durch die im Rohöl eingepreiste geopolitische 
Risikoprämie, die spekulative Komponente, das saisonale Preismuster, das in 
den Sommermonaten regelmäßig zu Jahreshöchstkursen führt, sowie die stetig 
steigende globale Nachfrage (vor allem durch China und Indien) nach einer 
knappen Ressource, deren Weltlagerbestände immer kleiner werden. So stieg 
die weltweite Nachfrage nach Rohöl im Jahr 2006 im Vergleich zum Vorjahr um 
0,8%. Für das laufende Jahr wird eine vergleichbare Entwicklung erwartet. 
 
Die globalen Rohölreserven sind endlich und werden in den nächsten 
Jahrzehnten zur Neige gehen. Die letzte Ölraffinerie in den USA wurde im 
Jahr 1976 gebaut. Sämtliche bekannten großen Ölfelder, wie die in Alaska, 
Saudi-Arabien oder in der Nordsee wurden vor dem Jahr 1970 entdeckt. Die 
Nachfrage nach dem schwarzen Gold stetig jedoch an. So exportiert 
Großbritannien seit etwa zweieinhalb Jahrzehnten Rohöl, doch noch in diesem 
Jahrzehnt wird das Land zum Importeur werden. Das gleiche gilt für Malaysia. 
Die Ölfelder in Mexiko und Alaska sind schon längst im Niedergang begriffen. 
Indonesien, das immer noch Mitglied der OPEC ("Organization of Petroleum 
Exporting Countries") ist, könnte unbestätigten Gerüchten zufolge aus dem 
Kartell ausgeschlossen werden, da es mittlerweile zum Importeur des für die 
Weltwirtschaft unverzichtbaren Schmierstoffes geworden ist. 
 
"PEAK OIL" IST ÜBERSCHRITTEN 
 
Im Iran wurden seit Jahrzehnten keine neuen Vorkommen mehr entdeckt. 
Saudi-Arabiens Angaben zu den eigenen Ölvorkommen werden seit 1988 jedes 
Jahr fürs Neue mit immer wiederkehrenden 260 Millionen Barrel angegeben, 
obwohl in dem Wüstenstaat seit Jahrzehnten keine neuen Vorkommen gefunden 
wurden. Die Angaben der Scheichs können damit getrost ins "Reich von 1001 
Nacht" eingeordnet werden. Da sich die Produktionsquoten der OPEC früher an 
den Reserven orientierten, wurden in den 1980er und 1990er Jahren die 
Ölreserven vieler Länder mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit nach oben 
revidiert. Im Irak unter Saddam Hussein haben sich die angeblichen 
Ölvorkommen in dieser Zeit gut vervierfacht. Die tatsächlichen Rohölreserven 
werden aber in der überwiegenden Zahl der Länder deutlich niedriger sein, 
als gegenwärtig behauptet wird. 
 
Der Produktionsverlauf von Ölfeldern steigt nach der Erschließung erst 
langsam an und geht später in exponentielle Produktionssteigerungen über, 
bis eine maximale Fördermenge erreicht ist. Danach sinkt die Fördermenge 
erst allmählich und dann wenige Jahre später immer schneller ab. Glaubt man 
diversen geologischen Studien, so haben beispielsweise die Ölfelder in der 
Nordsee, den USA und in Mexiko ihre maximale Fördermenge ("Peak oil") längst 
erreicht. Bereits ab dem Jahr 2009 könnte es daher zu weltweiten 
Fördermengenrückgängen von 500.000 Barrel pro Tag kommen. 
 
DREISTELLIGE NOTIERUNGEN MÖGLICH 
 
Hier würde dann der OPEC mit einem Drittel der weltweiten Ölproduktion eine 
besonders wichtige Rolle zukommen. Sollte die OPEC, wenn immer mehr Länder 
ihr Fördermaximum bereits hinter sich haben, ihre Produktion nicht weiter 
ausdehnen, würde die Nachfrage das Angebot im Zeitablauf zwangsläufig immer 
stärker übersteigen, was in Abwesenheit kurzfristig verfügbarer 
nennenswerter Energiealternativen unweigerlich zu neuen Preissteigerungen am 
Ölmarkt führen würde. Damit könnte der Ölpreis dauerhaft über der 
70-USD-Marke je Barrel verbleiben und langfristig sogar deutlich höher in 
den dreistelligen Bereich steigen. Kurzfristig belastet dies die USA als 
größtem Ölverbraucher und damit auch den US-Dollar tendenziell stärker als 
andere Nationen, wobei sich aufgrund der enormen Anpassungsfähigkeit der 
Wirtschaft diese Nachteile im langfristigen Horizont über Marktprozesse 
bereinigen sollten. 
 
Derzeit notiert das Fass Light Sweet Crude bei etwa 72,00 USD. Der Mitte 
Januar etablierte beschleunigte Aufwärtstrend bei etwa 70,50 USD ist 
unverändert intakt und wurde nach dem Allzeithoch am 2. August vor wenigen 
Handelstagen erfolgreich getestet, woraufhin die Kurse nach oben abprallten. 
Ein Anlauf auf neue Rekordstände kann damit über die Widerstandsbereiche bei 
73,00 USD, 75,00 USD sowie dem Hoch von 78,77 USD erfolgen. Fällt der Kurs 
hingegen unter den Aufwärtstrend zurück, ist eine Fortführung der jüngsten 
Korrektur in den Bereich von rund 67,00 USD zu erwarten. 
 
Jens Lüders 
 
FXresearch 
Tel.: +49 (0) 2151-6500 50 
FXdirekt Bank AG 
www.fxdirekt.de 
 

(END) Dow Jones Newswires

August 15, 2007 09:47 ET (13:47 GMT)

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© 2007 Dow Jones News
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