DJ UPDATE: CEO Marnette scheidet bei Norddeutsche Affinerie aus
(Wiederholung von Freitagabend)
HAMBURG (Dow Jones)--Werner Marnette, Vorstandsvorsitzender bei der Kupferhütte Norddeutsche Affinerie, scheidet überraschend aus dem Unternehmen aus. Der Aufsichtsrat habe dem Wunsch von Marnette entsprochen, ihn in beiderseitigem Einvernehmen von seinen Aufgaben zu entbinden, teilte die Norddeutsche Affinerie am Freitagabend mit. Für eine Übergangszeit werde Finanzvorstand Bernd Drouven die Vorstandsarbeit koordinieren und den Vorstand nach außen vertreten.
In der Nachfolge von Marnette übernehme NA-Vorstandsmitglied Michael Landau ab sofort das Amt des Arbeitsdirektors der NA. In absehbarer Zeit werde ein Nachfolger für Marnette berufen, hieß es weiter von dem Unternehmen. Eine Sprecherin der Norddeutschen Affinerie sagte auf die Frage nach den Gründen für den Weggang von Marnette: "Über die Pressemitteilung hinaus wollen wir keine Gründe nennen".
Unter Leitung von Werner Marnette habe sich die NA zum größten Kupferproduzenten Europas und auch zu einem weltweit anerkannten Unternehmen mit besten Zukunftschancen im globalen Wettbewerb entwickelt, erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Ernst J. Wortberg. "Der Aufsichtsrat dankt Dr. Marnette für seine außerordentlich erfolgreiche Tätigkeit für das Unternehmen, für seinen Einsatz für das Gemeinwesen und zollt der Lebensleistung des Vorstandsvorsitzenden großen Respekt", sagte er weiter.
Werner Marnette war seit Januar 1978 - mit Unterbrechung von einem Jahr - für die Norddeutsche Affinerie tätig. 1986 wurde er Betriebsdirektor und war seit April 1990 Mitglied des Vorstands. Im Februar 1994 wurde Marnette zum Vorstandsvorsitzenden berufen und brachte das Unternehmen 1998 an die Börse. Die Norddeutsche Affinerie wird in dem Segment MDAX notiert.
"Die NA-Aktie erfreut sich großer Beliebtheit bei den Investoren. Denn mit seiner riesigen Palette technischer Einsatzmöglichkeiten bleibt Kupfer das Metall der Zukunft. Ich verlasse die NA nach dem Ablauf des besten Geschäftsjahres in der Geschichte unseres Unternehmens", wird Marnette in der Pressemitteilung des Unternehmens zitiert.
Am Freitagnachmittag hatte die Norddeutsche Affinerie AG mitgeteilt, zur Finanzierung der geplanten Cumerio-Übernahme ihr Grundkapital um knapp 10% erhöht zu haben. Die neuen Aktien wurden von der Landesbank Baden-Württemberg zum Preis von 26,41 EUR je Anteilsschein bei mehreren deutschen institutionellen Investoren platziert. Zu diesen Investoren gehörte unter anderem die HSH Nordbank AG. Dem Unternehmen floss durch den Schritt ein Emissionserlös von 98,1 Mio EUR zu.
Das Geld soll vornehmlich zur Finanzierung der Übernahme des belgischen Kupferkonzerns Cumerio NV/SA verwendet werden. Die Norddeutsche Affinerie hat bislang bereits rund 30% der Cumerio-Aktien erworben und dafür bereits über 200 Mio EUR ausgegeben. Die NA will Cumerio eigentlich komplett übernehmen. Neben der EU-Genehmigung steht aber auch noch eine Einigung mit dem eigenen Großaktionär A-Tec Industries AG aus. A-Tec ist ebenfalls mit 25% an Cumerio beteiligt.
Seit Wochen verhandelt die NA mit dem österreichischen Unternehmen über einen Verkauf der Anteile. Die Aktie der Norddeutschen Affinerie schloss am Freitag mit einem Plus von 1,4% auf 26,65 EUR.
Webseite: http://www.norddeutsche-affinerie.de DJG/cbr/kla
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November 12, 2007 01:00 ET (06:00 GMT)
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