Postbank
Der Verkauf der Bank könnte sich möglicherweise bis zu einem Zeitpunkt nach der Finanzmarktkrise verzögern. "Es stimmt: wir brauchen Klarheit. Aber Klarheit kann auch bedeuten, auf absehbare Zeit nicht zu verkaufen", sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Post, Frank Appel, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Ein Händler kommentierte: "Das ist klar negativ. Viele Investoren haben auf einen schnellen Verkauf gesetzt und die Aussagen von Appel nehmen dem Wert deutlich an Fantasie."
Ein anderer Börsianer riet ebenfalls zum vorsichtigen Verkauf der Aktien. Die im Kurs enthaltene Übernahmeprämie dürfte schrumpfen, nachdem Appel keine Eile bei seinen Verkaufsplänen zeigt. Zudem gebe es das Risiko von Abschreibungen im ersten Quartal. Außerdem sei das Papier das einzige einer größeren Bank, das noch auf einem Kursniveau wie vor dem Ausbruch der Kreditkriese in den USA handele. Viele institutionelle Anleger und Fonds, die auf einen Verkauf setzen, seien in dem Titel mit Kaufpositionen engagiert.
WestLB-Analyst Ralf Breuer bestätigte unterdessen seine Empfehlung "Buy" mit dem Kursziel von 76 Euro für die Postbank-Aktie. Die Aussagen von Appel seien keine Absage an einen Verkauf, zumal Werte nur durch einen Zusammenschluss der Bank mit einem Partner freigesetzt werden würden. Die Unabhängigkeit ist aus Sicht des Analysten jedenfalls keine valide Option. Neue Aussagen könnten auf der Hauptversammlung am 5. Mai kommen./fat/gl
ISIN DE0008001009
AXC0057 2008-04-08/10:31