DJ UPDATE: Frühindikatorenindex weist auf anhaltende US-Schwäche
(NEU: Volkswirt)
WASHINGTON (Dow Jones)--Der Index der Frühindikatoren für die Entwicklung der US-Wirtschaft ist im Juni erwartungsgemäß gefallen, zudem wurde der Wert für Mai kräftig nach unten korrigiert. Wie der Conference Board am Montag mitteilte, fiel der Frühindikatorenindex im Juni um 0,1% auf einen Stand von 101,7. Volkswirte hatten einen Rückgang in diesem Ausmaß erwartet.
Den vorläufig gemeldeten Anstieg im Mai um 0,1% revidierte der Conference Board auf minus 0,2% nach unten. Damit hat der Frühindikatorenindex innerhalb des vergangenen halben Jahres in vier Monaten eine rückläufige Entwicklung aufgewiesen und weist Beobachtern zufolge auf eine anhaltende Schwäche der US-Wirtschaft.
Das Institut erklärte, dass nur vier der insgesamt zehn Komponenten, die den Frühindikator bilden, im Juni einen Anstieg aufgewiesen hätten. Der größte positive Einfluss sei dabei von den Baugenehmigungen gekommen, gefolgt von den Zinsspreads. Sechs Komponenten hätten negative Beiträge geliefert, wobei die Geldmenge, die Aktienkurse und die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe am stärksten belastet hätten.
Postbank-Ökonom Brian Mandt weist darauf hin, dass sich die Sechsmonatsveränderungsrate des Frühindikators, die trendmäßig gut mit der entsprechenden Veränderungsrate des realen Bruttoinlandsprodukts korreliere, von annualisiert minus 1,9% auf minus 1,7% erhöht habe. Damit befinde sie sich aber weiterhin im negativen Bereich und weise insgesamt darauf hin, dass die gesamtwirtschaftliche Schwäche der USA noch eine Weile anhalten dürfte.
Diese Einschätzung teilt auch Ken Goldstein vom Conference Board. "Die Binnenwirtschaft zeigt keine Anzeichen von Stärke", sagte er. Die Finanzkrise, die anhaltende Schwäche am Häusermarkt, der schwache Dollar, das geringe Verbrauchervertrauen sowie die hohen Nahrungsmittel- und Benzinpreise belasteten das Wachstum der US-Wirtschaft. "Es braucht nicht viel mehr, damit die Wirtschaft im zweiten Halbjahr noch schwächer wird", warnte Goldstein.
Wie der Conference Board weiter mitteilte, erhöhte sich der Index der gleichlaufenden Indikatoren im Juni um 0,1% (Vormonat: revidiert minus 0,1% nach plus 0,1%) auf 106,9. Der Index der nachlaufenden Indikatoren fiel um 0,3% (revidiert minus 0,2% nach plus 0,2%) auf 111,5.
Webseite: http://www.conference-board.org DJG/DJN/kth
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July 21, 2008 12:13 ET (16:13 GMT)
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