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BÖRSEN-AUSBLICK/Schlechte Nachrichten in Europa angekommen

DJ BÖRSEN-AUSBLICK/Schlechte Nachrichten in Europa angekommen

FRANKFURT (Dow Jones)--Während Europa lange Zeit die dunklen Wolken des Wirtschaftsabschwungs aus der Ferne betrachten konnten, ziehen sie nun über den Atlantik. Am Donnerstag brach der ifo-Geschäftsklima-Index in Deutschland ein, auch die schwachen europäischen Einkaufsmanagerindizes machten keinen Mut. Neben den weichen Stimmungsindikatoren fielen die britischen Einzelhandelsumsätze im Juni im Rekordtempo, Spaniens Arbeitslosenquote stieg im zweiten Quartal, die deutschen Importpreise sind auf Jahressicht so stark gestiegen wie seit November 2000 nicht mehr und das BIP-Wachstum in Großbritannien verzeichnete im zweiten Quartal die niedrigste Rate seit dem ersten Vierteljahr 2005. Damit stehen den Börsen stürmische Zeiten bevor.

Die Berichtssaison der kommenden Wochen wird Anlegern zeigen, wie viel an Gewinnrevisionen in den bisherigen Kursabschlägen schon enthalten sind. Denn das Argument der "Bullen" unter den Investoren heißt: Aktien sind so billig wie schon lange nicht mehr. Sollten aber Unternehmen aufgrund des eingetrübten Umfelds mit der startenden Berichtssaison die Gunst der Stunde nutzen und ihren Ausblick zurücknehmen, springt die Bewertung kräftig in die Höhe - aus billig wird teuer.

Und wie schnell solche Anpassungen an der Börse umgesetzt werden, haben zwei DAX-Unternehmen gerade bewiesen. Nach der Gewinnwarnung von Daimler am Vortag beendete die Aktie den Handel mit einem Minus von knapp 10%. Am Freitag überraschte die Münchener Rück die Anleger mit der Aussage, dass bisher kommunizierte Ergebnis nicht zu erzielen, was zu einem Kursabschlag von über 10% in der Aktie führte. Auch der Rückversicherer aus Hannover meldete Bedenken an, in dem schwierigen Umfeld die Prognose zu erreichen, was ein zwischenzeitliches Minus von 15% für den MDAX-Wert bedeutete.

Während die Automobilwerte seit Jahresbeginn auf der Verkaufsliste der Investoren standen, stellen die Aussagen der Rückversicherer eine handfeste Überraschung dar. Der Premiumhersteller Daimler leidet an der weltweiten Konsumzurückhaltung sowie steigenden Benzinpreisen. Die Rückversicherer bestanden die Kreditkrise bisher nahezu unbeschadet, die stürmischen Zeiten stehen mit Beginn der Wirbelsturm-Saison noch bevor.

Dass es auch die Analysten momentan nicht einfach haben, zeigte zuletzt das Auseinanderlaufen von Konsensschätzungen und tatsächlichen Ergebnissen. Dabei muss nicht einmal in die zweite oder dritte Unternehmensreihe geschaut werden oder in den Bankensektor mit der zuletzt sehr volatilen Ertragsentwicklung. Bei Ford erwarteten die Analysten im Konsens eine Verlust von 0,27 USD je Aktie, der Automobilgigant schockte mit einem Verlust von 3,88 USD je Anteilschein.

Positive Nachrichten, die die Bärenmarkt-Rally der vergangenen zwei Wochen begleiteten, sind momentan am Horizont nicht zu erkennen. Auch der US-Immobilienmark hat am Donnerstag das zarte Pflänzchen der Hoffnung gebeutelt, nachdem die Zahl der Verkäufe bestehender Häuser im Juni stärker gefallen war als erwartet und der Bestand an nicht verkauften Häusern gleichzeitig zulegte. Der Ölpreis, dessen Rückgang auf 125 USD von knapp 150 USD die Stimmung an den Aktienmärkten aufhellte, scheint seine Schwäche zunächst überwunden zu haben. Und dann gibt es noch die Gefahr steigender Inflation.

Die westliche Welt importiert die Inflation nun aus den Wachstumsmärkten, nachdem sich die Globalisierung lange deflationär auswirkte. Die ING-Bank rechnet damit, dass sich die Inflationsrate auf einem höheren Niveau einpendelt. Eine hohe Inflation wirke sich auf die Aktienmärkte ungünstig aus, da sie zu Zinserhöhungen und damit zu niedrigen Kursgewinn-Verhältnissen (KGV) führe. Die Inflationsrate von rund 4% in der westlichen Welt wirke sich bereits negativ auf die KGV aus. In der Vergangenheit führten Inflationsraten ab 6% regelmäßig zu einem Verfall der KGV an den entwickelten Märkten. Diesmal sollte es nach Einschätzung der ING nicht so weit kommen.

Nach einem ruhigen Wochenstart gibt die Berichtssaison am Dienstag kommender Woche langsam Gas. Aus dem DAX veröffentlichen SAP, aus dem MDAX Krones und Symrise und aus dem TecDAX IDS Scheer, Morphosys, Epcos und Pfeiffer Vacuum ihre Daten. Am Mittwoch folgen Postbank, Bayer, MAN und Siemens aus dem DAX. Aus der zweiten Reihe stehen EADS und Vossloh auf der Agenda. Traditionell bildet der Donnerstag den Höhepunkt der Woche, mit Deutsche Bank, Metro, BASF, Deutsche Post, Continental und Deutsche Börse aus der ersten Reihe. Aus dem MDAX veröffentlichen Wacker Chemie, GEA, SGL, Hugo Boss sowie Gildemeister ihre Geschäftsausweise.

Während der Freitag mit Linde zunächst einen ruhigen Handelstag verspricht, stehen am frühen Nachmittag mit dem Arbeitsmarktbericht, Auftragseingang Industrie Juni wie auch den Bauausgaben gleich eine Reihe wichtiger Impulsgeber aus den USA auf der Agenda. Technische Analysten rechnen für die kommenden Wochen mit dem Ausbau einer Stabilisierungszone am deutschen Aktienmarkt. Die untere Begrenzung wird im Bereich des Jahrestiefs bei 6.000 Punkten gesehen, oben bildet der Wiederstandsbereich bei 6.600 Punkten die Begrenzung.

-Von Thomas Leppert, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29 725 221, 
   thomas.leppert@dowjones.com 
   DJG/thl/jej/flf 
 

(END) Dow Jones Newswires

July 25, 2008 07:47 ET (11:47 GMT)

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