
Der weltgrößte Chemiekonzern BASF
Es gebe Teilbereiche, bei denen bereits sicher sei, dass das zweite Halbjahr im Jahresvergleich schwächer sein werde. Bei Chemicals werde die Crackermarge nicht das Vorjahresniveau erreichen können, im Gashandel könne BASF die höheren Einkaufspreise erst verzögert weitergeben. Die Jahresprognose bezeichnete er dennoch als "sehr realistisch". "Habe ich mich schwer getan, sie zu bekräftigen? Nein." Vergangene Woche hatte BASF bei Vorlage der Quartalszahlen die Ziele für das laufende Jahr bekräftigt. Demnach erwartet der Konzern bei unverändertem Portfolio gegenüber 2007 einen Umsatzzuwachs und eine leichte Verbesserung beim operativen Ergebnis (EBIT) vor Sondereffekten.
Mit Blick auf die nächsten fünf Jahre rechnet BASF mit einer Marge beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von mindestens 14 Prozent, strebt allerdings deutlich höhere 18 Prozent an. In die Nähe der Untergrenze könne der Konzern nur kommen, wenn "Nordamerika und Europa gleichzeitig in eine Rezession abgleiten". Dass es so weit kommt, sei aber sehr unwahrscheinlich. Im letzten Konjunkturtief 2001 habe BASF eine EBITDA-Marge von 12,7 Prozent erreicht - seitdem sei das Portfolio konjunkturrobuster geworden. Hauptrisiken sieht Hambrecht in den hohen Rohstoffpreisen und dem Inflationsumfeld. In einem freundlichen Umfeld wolle BASF jedes Jahr eine Marge von 18 Prozent erreichen - auch wenn es ein "ambitioniertes Ziel" sei.
Der BASF-Chef rechnet für die gesamte Chemiebranche mit weiteren Übernahmen und Fusionen. "Jawohl, es wird eine weitere Konsolidierung geben, auch deshalb, weil die Bewertung in vielen Fällen an einem Punkt angekommen ist, wo wieder ein Bezug zur Realität vorhanden ist", betonte er. Es seien bereits erste Schritte zu erkennen. "In unserer Industrie läuft im Großen wie im Kleinen viel ab." In manchen Teilen sei das Umfeld für Akquisitionen günstig, in anderen weniger. Die BASF selbst arbeite ständig an Verbesserungen ihres Portfolios. Möglichkeiten für Zukäufe sehe er generell in allen Segmenten. Im Pflanzenschutz seien aber Großübernahmen nicht attraktiv, "weil unsere Pipeline gut ist und weil wir aus eigener Kraft heraus wachsen können"./sb/sc
ISIN DE0005151005
AXC0166 2008-08-08/19:57