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Von der Deflation über die Inflation in die Seitwärtsbewegung

Jochen Steffens

 

Wie ich bereits sagte, es macht im Moment wenig Sinn, den Markt zu analysieren, weil nun die US-Präsidentschaftswahlen in den Vordergrund rücken. Nächste Woche Dienstag wird gewählt (Wahltag ist immer der Dienstag nach dem ersten Montag im November). Den letzten Umfragen zufolge konnte Barack Obama nach einem kleinen Zwischentief Anfang der Woche wieder zulegen. Es kursieren Gerüchte, dass die Republikaner den Wahlkampf intern bereits verloren gegeben haben. Ich bin hingegen nach wie vor gespannt, wie die Wahl schlussendlich ausgehen wird.

 

Da die Börse nun „politisch“ wird, komme ich endlich einmal dazu, den Blick ein wenig über den Tellerrand zu heben, um die weitere Zukunft der Börsenentwicklung zu analysieren. Auf das Wesentliche reduziert geht es hierbei um die Frage: Kommt es in den USA zu einer Deflation oder zu einer Inflation?

 

Finanzkrise und Inflation

 

Wenn man sich anschaut, mit welcher Geschwindigkeit gigantische Summen in das US-Finanzsystem gepumpt werden, bedeutet das doch, dass die Relationen zwischen Geld und Wert ausgehoben werden. Demnach sollte das Geld massiv an „Wert“ verlieren, da diesen Summen erst einmal kein produktiver oder konstruktiver Wert gegenüber steht. Es wird quasi Geld „geschaffen/gedruckt“, um damit die Löcher einer platzenden Blase zu stopfen und damit Schlimmeres zu verhindern, nicht aber um konstruktive Anreize für Wirtschaftswachstum zu schaffen. Das und die Folge einer weiter massiv ausufernden Staatsverschuldung in den USA wird über kurz oder lang zu einer Abwertung des Dollars führen müssen. Ist also eine Inflation vorprogrammiert?

 

Rezession = Deflation

 

Im Prinzip schon, doch es gibt auch eine starke Gegenkraft. Die US-Konsumenten verfügen nur über eine sehr niedrige Sparquote. Durch die geplatzte US-Immobilienblase sind viele Kredite marode geworden, es häufen sich die privaten Insolvenzen. Gleichzeitig wird die Kreditaufnahme für Privatpersonen aber auch für Unternehmen massiv erschwert. Kurz: Dem US-Konsumenten steht erheblich weniger Geld für den Konsum zur Verfügung.

Das wird dazu führen, dass der Konkurrenzkampf unter den Anbietern auf dem US-Markt schärfer wird. In so einem Umfeld wird es schwer sein, Preiserhöhungen durchzusetzen. Die Tatsache, dass den US-Bürgern wesentlich weniger Geld zur Verfügung steht, wirkt sich also preissenkend, sprich deflationär aus.

 

Preissenkende Effekte durch die sinkenden Rohstoffpreise

 

Hinzu kommt, dass durch die erwartete weltweite Abschwächung des Wirtschaftswachstums die Rohstoffpreise massiv in den Keller gerutscht sind. Das führt dazu, dass die Gewinnmargen der produzierenden Unternehmen wieder ansteigen. Normalerweise sollte das zu größeren Gewinnen in den Unternehmen führen. Da allerdings aufgrund des Konsumrückgangs der Konkurrenzkampf zunimmt, muss man davon ausgehen, dass die Unternehmen die größeren Gewinnmargen dazu nutzen, die Preise zu senken, um ihre Produkte besser verkaufen zu können.


Demnach werden also auch die sinkenden Rohstoffpreise direkt (an den Tankstellen und bei den Energiekosten) als auch indirekt zu sinkenden Preisen führen.

 

Kommt es also in den USA zu einer Inflation oder zu einer Deflation?

 

Die Antwort ist eigentlich ganz einfach:

 

Durch die stark deflationären Effekte einer nachhaltigen wirtschaftlichen Abschwächung ist davon auszugehen, dass zunächst die deflationären Effekte überwiegen. Das bedeutet, wir müssen damit rechnen, dass wir bald das Thema Inflation in den USA hinter uns haben und eine unter Umständen deutliche Deflation erleben.


Da die Fed die katastrophalen Auswirkungen der Deflation auf die wirtschaftliche Entwicklung in Japan nach 1990 und dem Platzen der dortigen Immobilienblase vor Augen hat, wird sie alles tun, um diese Deflation zu bekämpfen. Es war Ben Bernanke, der in seiner Tätigkeit als Professor (scherzhaft) den bekannten Hubschraubervergleich heranzog: Notfalls müsse man, um einer Deflation zu begegnen, Geld aus dem Hubschrauber werfen. Das bedeutet, die Fed wird den Markt mit Liquidität fluten, um eine sich selbst erhaltende, deflationäre Entwicklung zu verhindern.

Das deutete sie bereits im gestrigen Statement an und deswegen können wir auch davon ausgehen, dass die Zinsen zunächst niedrig bleiben werden.

 

Fed als Feuerwehr

 

Man kann sich das in etwa so vorstellen: Die Fed wird die Liquidität wie eine Feuerwehr das Wasser nutzen, um all die Flammen/Krisenherde der Finanzkrise zu löschen. Sie wird dies fortführen, wenn eine deflationäre Entwicklungen folgt und zwar so lange und massiv, bis alles komplett unter Wasser steht. Es geht schließlich darum, eine dauerhafte Deflation mit all ihren verheerenden Folgen (Massenarbeitslosigkeit, wirtschaftliche Rezession bis Depression, etc.) zu verhindern.

 

The Point Of No Return

 

Irgendwann wird es also einen Punkt geben, an dem das System quasi „komplett geflutet“ ist. Und dann kann das Spiel ganz schnell umkippen. Da die Deflation die eigentliche innere Inflation nur verdeckt, wird sobald die deflationären Effekte durch Liquidität überkompensiert worden sind, die große Gefahr einer „Hyperinflation“ auftauchen. Sprich, innerhalb kurzer Zeit könnte es zu einem kurzen und starken wirtschaftlichen Wachstumsschub kommen, der einen extrem schnellen Anstieg der Inflation auslöst. Diese Inflation wird dann wahrscheinlich mit massiv steigenden Zinsen bekämpft werden, die schlussendlich diese wirtschaftliche Stärke sofort wieder auffressen.

 

FED und Timing

 

Um das zu verhindern, müsste die Fed rechtzeitig und maßvoll reagieren. Da sich Ben Bernanke bisher gerade beim Timing seiner Zinspolitik alles andere als mit Ruhm bekleckert hat, fürchte ich, dass er einfach nicht das Händchen für eine solche intuitive Geldpolitik haben wird.  

 

Fundamentaler Hintergrund der großen Seitwärtsbewegung

 

Es besteht also die Gefahr, dass wir zunächst in eine Deflation abrutschen, die von einer kurzen Phase starkem wirtschaftlichen Wachstums abgelöst wird und in eine ausufernde Inflation mündet.

 

Überträgt man dieses Szenario auf die Börsen, wird dieses Hin und Her zu starken Kursgewinnen und -verlusten führen, die sich ebenso schnell abwechseln. Das wäre damit das fundamentale Szenario, dass meine These von der langen und großen Seitwärtsbewegung unterstützt. Die kurze wirtschaftliche Erholung zwischendurch kann die Kurse der US-Indizes auch wieder auf die alten Hochs treiben, die darauf folgende starke Inflation mit ihren massiven Zinserhöhungen wird sie wieder in den Keller jagen.  Das ist das zurzeit favorisierte Szenario für die nächsten 4-5 Jahre.

Dann wird es davon abhängen, wie die Politik und die Fed reagiert. Es ist zu früh, hier auf der fundamentalen Seite zu orakeln. Es bleibt lediglich die Zyklik: Das heißt, wenn es stimmt, dass solche Seitwärtsbewegungen ca. 20 Jahre andauern, werden wir erst um 2016 herum aus dieser nach oben ausbrechen.

 

Viele Grüße

 

Ihr

 

Jochen Steffens

 

 

P.S.  Heute kann ich Ihnen noch im Anschluss eine interessante Wunschanalyse zu Amazon unseres Kooperationspartners www.sharewise.com anbieten, die Sie im Anschluss an die US-Wirtschftsdaten finden!

 

 

US-Wirtschaftsdaten

von Jochen Steffens  

Die US-Konsumenten haben im September ihre Ausgaben um 0,3% verringert. Das lag in den Erwartungen. Die Einkommen stiegen um 0,2%, hier hatten Analysten mit einer Stagnation gerechnet. Die Sparquote der privaten US-Haushalte erhöhte sich auf 1,3%, nachdem sie im Vormonat noch bei 0,8% gelegen hatte.

Offensichtlich zeigt die Finanzkrise Wirkung, die US-Verbraucher werden vorsichtiger.

 

 

Der Chicagoer Einkaufsmanagerindex ist überraschend stark auf saisonbereinigt 37,8 Punkte zurückgegangen. Analysten hatten mit 48,0 Puntken gerechnet, nach 56,7 Punkte zuvor. (Werte über 50 Punkte deuten auf eine Expansion, Zahlen darunter auf eine Kontraktion im verarbeitenden Gewerbe der Region hin). 

 

 

Auch hier wieder ein deutlicher Hinweis auf eine Abschwächung des US-Wirtschaftswachstums, wobei man natürlich anmerken muss, dass der Chicagoer Raum gerade für die Automobilindustrie bekannt ist. In dieser Branche waren in den letzten Wochen eine Vielzahl von Problemen bekannt geworden, insofern verwundert dieses Ergebnis nicht

 

Etwas erfreulicher ist, dass der Index für die bezahlten Preise von zuvor 80,7 auf nunmehr 53,7 Punkte massiv zurückgekommen ist. Wie gesagt, Deflation ick hör dir trapsen...


Bei der zweiten Befragung zum Verbraucherstimmungsindex der Universität Michigan hat sich nicht viel verändert. Der Indext ist auf 57,6 gesunken, Analysten hatten mit 57,5 gerechnet.

 

 

 

 

  

Wunschanalyse Amazon.com

 

von Sascha Huber

 

Allgemeiner, rechtlicher Hinweis: Die hier dargestellte Analyse und Prognose gibt lediglich die persönliche Meinung des Autors wieder und entspricht nicht zwangsläufig der Meinung von Stockstreet.de.

 

Herzlich Willkommen zur Wunschanalyse von Sharewise.com. Unsere Mitglieder haben sich diese Woche eine Analyse von Amazon.com gewünscht.

 

Amazon.com (WKN 906 866, ISIN US023135106)

 

1.) Fundamentale Analyse

 

An dieser Stelle möchte ich mich bei allen ShareWise Nutzern und Nutzerinnen bedanken, die in der letzten Woche für eine Analyse von Amazon.com gestimmt haben. Denn dies war auch meine persönliche Wunschaktie, zumal ich dieses Unternehmen bestens kenne. So habe ich bereits einst im Jahre 2000 eine Seminararbeit im Rahmen meines Studiums, Thema: "Das Internet in der Gesellschaft - Internetaktien wie Amazon.com, AOL, eBay oder Yahoo!" geschrieben, für die ich mich intensiv mit dem Unternehmen sowie der Aktie auseinandersetzen durfte. Und ich habe auch selbst beste Erfahrungen mit dem ein oder anderen Trade in Amazon.com Aktien gemacht, wobei ich mich am Besten an den mehr als 20%igen Kurssprung innerhalb eines Tages erinnere, als das Unternehmen damals - seine kürzlich am 4. September 2008 wieder eingestellten - zShops startete. Darüber hinaus bin ich selbst auch schon seit langen Jahren zwar nicht unbedingt ein großer, aber dafür ein treuer, Kunde des Unternehmens, wobei ich sowohl den deutschen Ableger Amazon.de als auch das amerikanische Original Amazon.com (für die englischsprachigen Bücher, die ich für mein Informatikstudium zum Teil benötigte) vielfach genutzt habe. Doch damit genug zu meiner Vorgeschichte mit diesem Unternehmen und ein kurzer Blick auf die ja noch recht junge Geschichte des Unternehmens.

 

Jeffrey Preston "Jeff" Bezos - Gründer und Kopf von Amazon.com

 

Es war einst im Jahre 1994, als ein junger Mann namens Jeffrey Preston - genannt "Jeff" - Bezos das amerikanische Internetunternehmen Amazon.com gründete. Die Website www.Amazon.com ging dann im Jahre 1995 online und in erster Linie war das Unternehmen damals noch ein Internet-Buchhändler. Die Idee zum Aufbau einer solchen Firma hatten dabei die Arbeitskollegen Jeff Bezos und David Shaw, wobei aber nur Jeff Bezos selbst dazu bereit war seinen damaligen sicheren Job bei der Firma D. E. Shaw & Co. aufzugeben, um eben Amazon.com aufzubauen. Und bei der Umsetzung dieser Geschäftsidee war er dann so erfolgreich, dass er 1999 sogar zum "Mann des Jahres" des bekannten Nachrichtenmagazins "Time" wurde, wie Sie hier sehen können...

 

Der Firmenname - warum Amazon.com?

 

Der Firmenname Amazon bezog bzw. bezieht sich auf den südamerikanischen Strom Amazonas, der den am stärksten verzweigten und wasserreichsten Strom der Erde darstellt und daher als Symbol für die damals schon angestrebte Vormachtsstellung des Unternehmens im Internethandel, die man mit der Hilfe vieler Partner erreichen wollte, dienen sollte.

 

Vom Online Buchhändler zur weltweiten Nummer 1 im eCommerce - der amerikanische Traum

 

Wie bereits angedeutet, begann die "Erfolgsgeschichte" von Jeff Bezos und "seinem Baby" Amazon.com als kleiner und unbedeutender Online Buchhändler in einer Garage in Seattle. Über Amazon.com wurden Bücher bestellt und der noch heute als CEO agierende Gründer des Unternehmens, Jeff Bezos, verschickte diese auch größtenteils selbst, denn es gab noch keine Angestellten. Und eins machte Jeff Bezos dabei von Beginn an richtig, denn er kontrollierte stets, dass auch die richtigen Bücher an die Kunden möglichst schnell versandt wurden. Er setzte somit also von Anfang an auf erstklassigen Service sowie erstklassige Qualität und nur so konnte ihm im damals noch neuen Medium Internet letztendlich auch der Durchbruch gelingen. Denn nirgendwo ist ein Ruf so schnell ruiniert, wie im weltweiten "Netz der Netze" und ist der Ruf hier erstmal ruiniert, so lebt es sich nicht etwa ungeniert, sondern nicht mehr lange. Da Jeff Bezos jedoch schon damals ein echter Visionär war, machte er von Beginn an fast alles richtig und so brummte das Geschäft schon sehr bald. Und daher gelang es ihm dann am Ende, im Zuge der damaligen Euphorie für Internetaktien, schon im Jahr 1998 seine Company an die amerikanische Technologiebörse NASDAQ zu bringen.

 

Börsennotiz als Motor des Unternehmens

 

Und Amazon.com war damit eines der ersten Unternehmen. wenn nicht das erste Unternehmen, dass seine Börsennotiz geschickt dazu nutzte die weltweite Expansion voranzutreiben. Denn CEO Jeff Bezos verstand es nahezu perfekt, den damaligen Hype der Internetaktien anzuheizen und so über Kapitalerhöhungen das Geld für die weltweite Expansion zu bekommen. Dabei war es alles andere als einfach, denn Amazon.com musste in zwei Richtungen expandieren. Auf der einen Seite musste Jeff Bezos das Sortiment ständig ausbauen, auf der anderen Seite aber war auch die geographische Expansion notwendig, denn als Internetunternehmen kann man ja seine Aktivitäten auf Dauer nicht nur auf die USA beschränken. Und besonders die geographische Expansion in viele Länder dieser Welt war natürlich sehr kostspielig, denn es kostete sehr viel Geld den Markennamen Amazon auf der ganzen Welt bekannt zu machen. Kritiker sahen nach dem Platzen der Internetblase das Unternehmen mehrfach vor dem Aus, da man zuviel Geld für das Marketing und diverse Übernahmen "verschwende", aber das Unternehmen konnte sich auch dank der Führung von Jeff Bezos stets am Markt behaupten...

 

Umsatz und Gewinn - Amazon.com heute

 

Schauen wir uns jetzt mal die heutigen Finanzkennzahlen an. Amazon.com weist beim aktuellen Kurs von knapp 57 US$ eine Marktkapitalisierung von knapp 24,5 Mrd. US$ auf. Demgegenüber stand im Gesamtjahr 2007 ein Umsatz in Höhe von 14,835 Mrd. US$, der im laufenden Geschäftsjahr 2008 auf 18,14 Mrd. US$ steigen soll. Im Gesamtjahr 2007 fiel dabei ein operativer Gewinn von 655 Mio. US$ an, der in diesem Jahr leicht gesteigert werden soll. Aktuell verfügt Amazon.com über eine Cashposition in Höhe von 2,32 Mrd. US$.

 

Doch das Geschäftsjahr 2008 ist mittlerweile fast vorbei und somit sind die Geschäftsprognosen für das Jahr 2009 für die Bewertung der Aktie heranzuziehen. Hier wird im Durchschnitt ein Umsatz von 22,15 Mrd. US$ sowie ein Gewinn je Aktie von 1,63 US$ je Aktie erwartet. Auf Basis der Geschäftszahlen für das fast abgelaufene Jahr 2008 ist Amazon.com mit einem KUV von 1,35 und einem KGV von etwa 39 bewertet, auf Basis der Prognosen für das Jahr 2009 fällt das KUV auf 1,1 und das KGV auf ca. 35.

 

Dies ist natürlich eine relativ sportliche Bewertung, die sich jedoch vor dem Hintergrund der immer noch sehr hohen Wachstumsraten des Unternehmens wiederum etwas relativiert. So liegt das Price-Earnings-Growth-Ratio, dass die Bewertung der Aktie in Relation zum Wachstum des Unternehmens setzt, bei 1,52, was zwar nicht unbedingt auf eine Unterbewertung der Aktie hindeutet, aber eben auch keine exorbitante Überbewertung der Aktie anzeigt.

 

Bewertung

 

Aus fundamentaler Sicht ist die Aktie von Amazon.com daher derzeit zwar kein Kauf, aber auch kein Verkauf, sondern eine Halteposition. Doch wie sieht es kurzfristig, auch vor dem Hintergrund des bevorstehenden Weihnachtsgeschäfts aus? Nun, meist war die Aktie von Amazon.com aufgrund des Weihnachtsgeschäfts besonders im 4. Quartal sehr stark, da Amazon.com nahezu 1/3 seines Umsatzes durch das Weihnachtsgeschäft erzielte bzw. erzielt. Und auch wenn sich die Weltwirtschaft in diesem Jahr in einer schwierigen Lage befindet, wird dies auch dieses Jahr wohl nicht anders sein. Zumal Amazon.com gerade in der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Lage noch Marktanteile hinzugewinnen dürfte, so dass das Unternehmen mittel- bis langfristig ein Gewinner der Krise werden dürfte. Zuletzt hat die Aktie jedoch auch bereits 10% zulegen können und ist damit nun kurzfristig somit wohl ebenfalls ausgereizt.

Auch kurzfristig bleibt es daher bei einer Halteempfehlung, wobei interessierte Anleger versuchen können die Aktie unter 50 US$ per Abstauberlimit als Daytrade zu kaufen. Bitte vergessen Sie in diesem Fall dann aber nicht einen engen Stoppkurs zu setzen und ggfs. Tradinggewinne ab Kursen deutlich über 55 US$ mitzunehmen.

 

2.) Charttechnische Analyse

 

Amazon.com, Chart, 3 Jahre

 

 

Amazon.com, Chart, 1 Jahr

 

Auch heute habe ich ihnen wieder den 3-Jahres-Chart sowie den 1-Jahres-Chart der Aktie mitgebracht. Wirklich wichtig ist jedoch dabei diesmal jedoch nur die Betrachtung des längerfristigen 3-Jahres-Charts. Denn hier kann man sehr schön erkennen, dass sich die Amazon.com Aktie - im Einklang mit dem Gesamtmarkt - seit etwa Anfang 2007 in einem Abwärtstrendkanal befindet. Mit den zuletzt gesehenen Kursen um die 57 US$ (46 Euro) liegt die Aktie mitten in diesem Trendkanal, so dass sowohl Platz nach oben wie auch nach unten wäre.  Die Indikatorenlage ist nach den Kursgewinnen zuletzt im Moment als neutral zu bezeichnen.

 

Das Fazit aus charttechnischer Sicht unterstützt dabei jenes, dass auch schon die fundamentale Analyse der Aktie ergab. Die Aktie ist aktuell weder Fisch noch Fleisch und damit nur eine Halteposition. Da Amazon.com jedoch eine traditionell recht volatile Aktie ist, die man stets recht gut traden kann, gilt auch aus charttechnischer Sicht, dass man sich bei einem scharfen Kursrückgang unter 50 US$, respektive 40 Euro, durchaus mal an einem Trade versuchen kann. Jedoch wenn, dann nur mit engem Stoppkurs, denn es ist nicht auszuschließen, dass die Aktie im Extremfall auch nochmals das untere Ende des Abwärtstrendkanals bei derzeit etwa 35 US$, respektive 30 Euro liegt, testen könnte.

 

3.) Sentimenttechnische Analyse

 

Was das Sentiment angeht, so sind derzeit bei ShareWise leider nur 3 Mitglieder-Empfehlungen zur Amazon.com Aktie eingestellt, die allesamt positiv sind. Das ist natürlich wenig aussagekräftig und daher habe ich mir auch mal weitere Einschätzungen angesehen. Dabei fiel mir auf, dass die Analysten die Aktie insgesamt relativ neutral einschätzen. Es gibt zwar - wie fast immer - mehr Kaufempfehlungen als Verkaufsempfehlungen, aber viele Analysten stufen die Aktie auch auf neutral. Somit kann man das Sentiment weder als euphorisch noch als depressiv beschreiben, es ist vielmehr relativ neutral, was ebenfalls zum Fazit der fundamentalen Analyse bzw. der charttechnischen Analyse passt.

 

4.) Zusammenfassung

 

Die Zusammenfassung ist heute relativ leicht. Insgesamt ist Amazon.com ein tolles Unternehmen, dass von Jeff Bezos aufgebaut und bis heute geführt wird. Dies halte ich für besonders positiv, denn Jeff Bezos ist mit seinem "Baby" stets durch dick und dünn gegangen, was nicht jeder Gründer einer Internetfirma getan hat. Gerade am Neuen Markt hier in Deutschland haben viele Gründer die Börse ja nur zum "abzocken" genutzt, sprich ihre Unternehmen teuer an die Börse gebracht, heimlich Aktien verkauft und ihre Unternehmen dann in schwierigen Zeiten verlassen. Amazon.com und Jeff Bezos sind also ein sehr gutes Beispiel, das es durchaus auch anders geht.

 

Aber egal wie gut man Amazon.com auch als Unternehmen finden mag, die derzeitige Bewertung des Unternehmens ist schon recht sportlich. Kritiker werden nun einwenden, dass die Amazon Aktie ja noch nie wirklich billig war und das ist sicherlich auch richtig, aber in der derzeitigen konjunkturellen Lage ist ein KGV von 39 bzw. ein KGV 2009e von 35 des guten zuviel. Zumal auch das für Amazon traditionell wichtige Weihnachtsgeschäft unter der konjunkturellen Lage leiden dürfte und die Aktie somit kurzfristig keine großen Kurssprünge vollziehen dürfte.

 

Dennoch möchte ich die Aktie aber nicht zum Verkauf stellen und das hat seine Gründe. Denn kurzfristig belastet die konjunkturelle Schwäche zwar auch die Geschäfte von Amazon.com, aber mittel- bis langfristig könnte Amazon.com Marktanteile gewinnen und somit ein Gewinner der Krise werden. Noch erscheint eine wirtschaftliche Erholung zwar in weiter Ferne, aber die Börse nimmt die Zukunft meist vorweg. Und derzeit deutet vieles darauf hin, dass an der Börse die Bodenbildung bereits begonnen hat, sprich das die Börse den wirtschaftlichen Aufschwung am Horizont bereits zu erkennen glaubt.

 

Sollten die Märkte Recht behalten, so könnte die Amazon Aktie bald auch wieder besseren Zeiten entgegen sehen und selbst ein Kurs von 100 US$ wäre mit den gewonnenen Marktanteilen möglich. Noch ist es daher aus meiner Sicht zu früh, die Aktie zum Kauf zu empfehlen, aber verkaufen würde ich den Titel jetzt auch nicht mehr. Zumal sowohl die fundamentale, charttechnische und sentimenttechnische Analye auch ergeben haben, dass die Aktie eine Halteposition ist. Ich stufe die Amazon Aktie daher trotz des bevorstehenden Weihnachtsgeschäfts als Halteposition mit langfristigen Chancen ein. Unter 50 US$ kann man erste Käufe tätigen, sollte es wider Erwarten an den Märkten nochmals richtig abwärts gehen, so wäre die Aktie zwischen 35 US$ und 40 US$ dann ein STRONG BUY.

 

Über den Autor

 

Sascha Huber, Jahrgang 1978 und wohnhaft in Trier, ist schon seit Zeiten des damaligen Neuen Marktes als intimer Kenner der Hightechbranche bekannt. Er betrieb in den Jahren 1998 bis 2001 zusammen mit einem Partner eine der damals führenden Börsenhotlines sowie eines der damals führenden Börsenportale und gehörte damit zu den Ersten, die das Potential von Aktien wie Amazon.com, eBay oder Intershop Communications erkannten. Im Gegensatz zu vielen anderen Experten riet er allerdings rechtzeitig im März 2000 zum Ausstieg aus dem Neuen Markt und warnte sehr frühzeitig vor Luftnummern wie ComROAD, Gigabell oder Infomatec. Mittlerweile gehört er zu den aktivsten Sharewise Mitgliedern und zeichnet sich dabei durch exzellentes Börsen Know How aus. Dabei liegt seine Spezialität unverändert im Hightechsektor, den er aufgrund eines Informatikstudiums auch bestens einschätzen kann.

 

  

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