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UPDATE: G-20 wollen Finanzsystem und Konjunktur stützen

DJ UPDATE: G-20 wollen Finanzsystem und Konjunktur stützen

(NEU: Weitere Einzelheiten, Stellungnahmen)

Von Hans Bentzien 
   DOW JONES NEWSWIRES 
 

WASHINGTON (Dow Jones)--Die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20) haben sich auf Maßnahmen zur Stabilisierung des Finanzsystems und der Weltwirtschaft geeinigt. Wie aus der am Samstagabend veröffentlichten Abschlusserklärung hervor geht, streben die beteiligten Länder Reformen an, die die Finanzmärkte und Regulierungsregimes stärken und so die Wiederholung einer Krise wie der gegenwärtigen vermeiden helfen.

Zudem begrüßten die G-20 bereits ergriffene Maßnahmen zur Stützung der Weltwirtschaft und stellten weitere Initiativen in Aussicht. Dazu würden die einzelnen Länder geld- und fiskalpolitische Maßnahmen nach ihrem Ermessen einsetzen. Der geschäftsführende Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, bezifferte den gesamten Stimulierungsbedarf auf 2% des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP). Sollten die nationalen Konjunkturprogramme ordentlich koordiniert werden, ergäbe sich ein Effekt in gleicher Höhe auf das aggregierte BIP, erklärte der IWF-Chef.

Strauss-Kahn sagte weiter, die Staats- und Regierungschefs hätten zu erkennen gegeben, dass auch sie den Bedarf an weiteren Maßnahmen zur Wachstumsstimulierung sähen. Länder wie etwa China hätten bereits entsprechende Programme verabschiedet, andere seien bereit, diesem Beispiel zu folgen. Einzelheiten nannte der IWF-Chef nicht.

Als weitere Maßnahme zur Bekämpfung der weltweiten Finanzkrise beschlossen die G-20, den Zugang von Entwicklungs- und Schwellenländern zu Finanzmitteln zu verbessern und dazu eine ausreichende Mittelausstattung von IWF und Weltbank sicherzustellen. Japan hat dem IWF zu diesem Zweck 100 Mrd USD angeboten. IWF-Chef Strauss-Kahn sagte, die dem Fonds gegenwärtig zur Verfügung stehenden Mittel von 200 Mrd USD seien ausreichend. Allerdings könne die Lage in sechs Monaten anders aussehen.

Hinsichtlich der Reform des globalen Finanzsystems stellten die G-20 fünf Prinzipien auf, die beim nächsten Gipfel im Frühjahr beschlossen werden sollen. Dabei handelt es sich um eine höhere Transparenz, eine verbesserte Regulierung, eine höhere Integrität der Märkte, eine verstärkte Kooperation und die Reform der internationalen Organisationen. Zudem sollen internationale Aufsichtsgremien (colleges of supervisors) eingerichtet werden.

Allerdings werden über die Anwendung dieser Prinzipien zuvor noch die G-20-Finanzminister verhandeln müssen. Das betriift vor allem Fragen einer stärkeren "Globalisierung" der Regulierung, der Manager-Gehälter, der Bilanzierungsstandards und der der Kreditderivate.

Die G-20 betonten, dass Regulierung zunächst eine Länderangelegenheit sei. Angesichts der globalisierten Finanzmärkte seien aber eine stärkere Zusammenarbeit der nationalen Behörden und international gültige Regeln und deren konsistente Anwendung vonnöten, um künftig eine Schwächung der Finanzstabilität zu verhindern.

Die Aufsichtsbehörden müssten dafür sorgen, dass ihrer Arbeit einer verstärkten Marktdisziplin dienten, negative Auswirkungen auf andere Länder verhindern hülfen, den Wettbewerb unterstützten, sowie Dynamik und Innovation der Märkte erhöhten. Bereits am Donnerstag hatten sich IWF und Finanzstabilitätsforum zur verstärkten Kooperation und zur Einrichtung eines Frühwarnsystems zur Erkennung von Finanzkrisen geeinigt.

Zudem wiesen die G-20 den Finanzinstituten eine Verantwortung zu. Diese müssten ihren Teil zur Überwindung der Finanzturbulenzen beitragen, indem sie ihre Verluste offenlegten, ihr Berichtswesen und ihre interne Aufsicht verbesserten und auf ein besseres Risikomanagement achteten.

Zugleich sagten die G-20 eine Reform der "Bretton-Woods-Institutionen" mit dem Ziel zu, den veränderten weltweiten ökonomischen Gegebenheiten Rechnung zu tragen. In den diesen Gremien müssten auch die ärmsten Länder künftig mit einer stärkeren Stimme sprechen können. Ferner sprachen sich die G-20 für eine rasche Erweiterung des Finanzstabilitätsforums aus.

Gewarnt wurde in der Abschlusserklärung vor einem Aufleben protektionistischer Tendenzen. Die Staats- und Regierungschefs wollen sich bis Jahresende auf Modalitäten für eine Wiederaufnahme der "Doha"-Freihandelsverhandlungen einigen.

Die Staats- und Regierungschefs beauftragten ihre Finanzminister, bis 31. März eine Liste der Finanzinstitutionen zusammenzustellen, deren Zusammenbruch die Weltwirtschaft gefährden würde. Zudem sollen "konkrete und präzise Vorschläge" zur Überwachung, Regulierung und größeren Transparenz des Finanzsystems ausarbeiten.

Diese Vorschläge sollen dann auf einer Folgekonferenz im April geprüft werden, die voraussichtlich in Großbritannien stattfinden wird. Aus deutschen Delegationskreisen hieß es, der Aktionsplan enthalte alle Punkte, für die sich Deutschland eingesetzt habe.

-Von Hans Bentzien, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 297 25 313, 
   (unter Verwendung eines Beitrags von Tom Barkley) 
   Hans.Bentzien@dowjones.com 
   DJG/hab 
 

(END) Dow Jones Newswires

November 16, 2008 01:59 ET (06:59 GMT)

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