DJ Opel-Aufsichtsrat Schild sieht Trennung von Konzernmutter GM
FRANKFURT/RÜSSELSHEIM (Dow Jones)--Die Adam Opel GmbH könnte sich nach Einschätzung von Aufsichtsrat Armin Schild von dem finanziell angeschlagenen US-Mutterkonzern General Motors (GM) trennen. "Eine stückweite Herauslösung wird es mit Sicherheit geben", sagte Schild, der auch IG-Metall-Bezirksvorsitzender Frankfurt am Main ist, am Dienstag zu Dow Jones Newswires. Ein Opel-Sprecher wollte eine mögliche Abspaltung von GM dagegen nicht bestätigen. "Opel gehört zu GM", sagte er.
Schild sagte, bei der Produktion, im Vertrieb und der Logistik gebe es für den deutschen Konzern Spielraum, um auf eigenen Füßen zu stehen. Schwieriger sei es dagegen, etwa das weltweit vernetzte Entwicklungszentrum am Stammsitz in Rüsselsheim aus dem Konzerngeflecht herauszulösen.
Die deutsche GM-Tochter bemüht sich derzeit um eine Staatsbürgschaft in Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte nach einem Treffen mit Opel-Managern und Betriebsrat am Montag versprochen, bis Weihnachten eine mögliche Staatsbürgschaft von etwas mehr als 1 Mrd EUR zu prüfen. Am Dienstag beraten der Bund und die vier Länder, in denen Opel Werke hat, auf Staatssekretärsebene im Detail über Bürgschaften. Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) hat bereits als Soforthilfe einen Bürgschaftsrahmen von 500 Mio EUR für für Opel und andere Unternehmen auf den Weg gebracht.
Opel sieht wegen der drohenden Pleite von GM die eigene Zukunft in Gefahr. "Opel ist gesund wie seit Jahren nicht mehr", sagte Schild. Anfang November hatte jedoch die Muttergesellschaft für das dritte Quartal 2008 einen Milliardenverlust ausgewiesen. Ohne staatliche Hilfen fürchtet der Autobauer aus Detroit, dass ihm spätestens Anfang 2009 das Geld ausgeht. Nachdem auch das Europa-Geschäft des US-Konzerns zuletzt wieder in die roten Zahlen rutschte, verlangt GM offenbar von ihren europäischen Automarken einen deutlichen Sparkurs.
Einen Beitrag der Opelaner "schließe ich zum jetzigen Zeitpunkt aus", sagte jedoch Schild. Zuvor hatten sich Belegschaftsvertreter zu einem Lohnverzicht bereit erklärt, wenn im Gegenzug die Standorte gesichert würden.
Webseite: http://www.gm.com http://opel.de -Von Roman Kessler und Katharina Becker, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 297 25 112; katharina.becker@dowjones.com DJG/kat/jhe
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November 18, 2008 06:37 ET (11:37 GMT)
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