DJ UPDATE: Bund wartet zu SolarWorld-Angebot auf GM-Entscheidung
(NEU: weitere Aussagen der Bundesregierung)
Andreas Kißler
DOW JONES NEWSWIRES
BERLIN (Dow Jones)--Der Bund hat das Gebot der SolarWorld AG für Opel am Mittwoch als Unternehmensangelegenheit bezeichnet und will vor einer Entscheidung von General Motors (GM) darüber keine inhaltliche Wertung des Vorgangs abgegeben.
"Das Angebot eines Unternehmens setzt das Interesse des anderen Unternehmens voraus, darüber in Gespräche einzutreten", sagte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm bei einer Pressekonferenz in Berlin. "Und sofern dieser Akt erfolgen sollte, ist sicher für alle weiteren Überlegungen, wie sich dann die öffentliche Hand dazu verhalten sollte, Raum."
Jedoch sei alles "Spekulation bis zu einem Zeitpunkt, zu dem klar ist, ob sich überhaupt zwischen den beiden Unternehmen ein Gespräch ergibt." Er halte dies für "völlig offen," sagte Wilhelm.
Der Sprecher von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos erklärte, es handele sich um eine Entscheidung von GM. "Jetzt muss erst einmal General Motors darüber befinden, wie sie mit diesem Angebot weiter verfahren", sagte Sprecher Steffen Moritz. Ein anderer Regierungssprecher hatte zuvor bereits zu Dow Jones Newswires gesagt, es handele sich um eine "unternehmerische Entscheidung".
Vertreter der betroffenen Ministerien erklärten zudem, nach ihren Informationen hatte die Regierung im Vorfeld keinen Kontakt zu SolarWorld, und es seien auch für den Berichtstag keine dies bezüglichen Treffen geplant. "Meines Wissens hatte das Kanzleramt hier keine Kontakte", sagte auch Wilhelm.
Es sei weiterhin das Ziel, die Prüfungen über eine Bundesbürgschaft bis Weihnachten abzuschließen, erklärte er weiter. Hierzu findet nach Angaben des BMWi am Mittwoch ein erstes Treffen des Bürgschaftsausschusses auf Arbeitsebene in Berlin statt.
Die SolarWorld AG will die vier deutschen Opel-Werke sowie das Entwicklungszentrum der Adam Opel GmbH übernehmen. Ein entsprechendes Angebot solle dem US-Opel-Mutterkonzern General Motors unterbreitet werden, hatte das im TecDAX notierte Solarunternehmen am Mittwoch mitgeteilt.
Voraussetzung für die Abgabe des Angebotes ist demnach allerdings eine Kompensationszahlung von rund 1 Mrd EUR durch GM. Der Solarzellenhersteller will 250 Mio EUR für die Übernahme selbst aus Barmitteln bereitstellen sowie Banklinien von 750 Mio EUR. Bedingung dafür ist allerdings eine Bundesbürgschaft.
Webseiten: http://www.bundesregierung.de
http://www.opel.de
http://www.solarworld.de
-Von Andreas Kißler, Dow Jones Newswires, +49 (0)30 - 2888 4118,
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November 19, 2008 08:35 ET (13:35 GMT)
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