New York (BoerseGo.de) - Lange Zeit herrschte heute an der Wall Street eine Art Waffenstillstand. Weder die Investoren (Bullen) noch die Leerverkäufer (Bären) konnten entscheidend an Boden gewinnen, von gelegentlichen Scharmützeln abgesehen. Punkt 15:00 US-Ostküstenzeit (21:00 Uhr MET) wendete sich plötzlich das Blatt.
Just in dem Moment, als eine wichtige Meldung über die Ticker lief, sprangen die Aktienkurse plötzlich an und eine Rallye begann. Das war genau der Zeitpunkt als die Medien berichteten, der künftige Präsident Obama nominiere Tim Geithner, den derzeitigen Präsidenten der Federal Reserve Bank von New York, zum US-Finanzminister. Da die Wall Street eine gigantische Rechenmaschine ist, die in Blitzesschnelle alle Einflüsse verarbeitet und in Börsenkurse umsetzt, weiß man natürlich nicht, ob das tatsächlich der zündende Funke war. Bloomberg, Reuters und andere Agenturen sind sich aber einig, dass die (noch offiziell) unbestätigte Ernennung des an der Wall Street sehr angesehenen Geldpolitikers die Rallye auslöste. „Diese Nachricht könnte dem Aktienmarkt den dringend gebrauchten Schuss in den Arm geben“, zitierte Bloomberg außerdem Chris Rupkey, das ist der Finanz-Chefökonom der Bank of Tokyo-Mitsubishi UFJ Ltd. Geithner sei eine fantastische Wahl und könnte helfen, den Markt aus der Wildnis zu führen, erklärte der Fianzexperte.
Schneeballeffekt und Short-Squeeze
Der in der Regel recht gut orientierte Infodienst Briefing.com wies allerdings darauf hin, dass sich Markt heute - wie schon an den Vortagen - stark an den angeschlagenen Finanz-Titeln orientierte. Die Aktiennotizen der - zuvor im freien Fall befindlichen - Großbanken Citigroup und JP Morgan hatten schon 20 Minuten vor der Personalmeldung ihren Boden gefunden. Dies hätte zur Eindeckung von Leerverkäufen geführt, meint Briefing.com. Das wiederum habe ein Short-Squeeze bei dem ganzen kriselnden Bankensektor ausgelöst, der dann wiederum schneeballartig auf den gesamten Markt übergesprungen sei.
Egal. Vermutlich hatten sich beide Effekte verstärkt. Da der Tag sonst arm an Nachrichten war (keine Konjunkturdaten), bot er ohnehin eine hervorragende Gelegenheit für eine der in jüngster Zeit nicht mehr ungewöhnlichen Erholungs-Rallyes. Weil die Aktien teilweise drastisch unterbewertet sind, viele Investoren auf hohen Kassenbestände sitzen oder - noch schlimmer - enorme Bestände an Leerverkäufen aufgehäuft haben, kommt es immer wieder zu explosiven Gegenbewegungen. Somit endete das heutige Börsengeschehen wieder mit einem Short-Squeeze, also Leerverkäufer, die ihre Positionen panisch eindecken.
Weitere Anzeichen von Entspannung
Möglicherweise wurde der Markt auch von der Nachricht gestützt, dass die beiden verstaatlichten Hypothekenriesen Freddie Mac und Fannie Mae die Zwangsvollstreckungen überschuldeter Eigenheimbesitzer für 6 Wochen (von Thanksgiving in der kommenden Woche bis zum 9. Januar) aussetzen wollen. Damit soll Zeit für eine verträglichere Neugestaltung der Kreditverträge geschaffen werden. Außerdem wollen die Immobilienfinanzierer die Zinsen senken und die Rückzahlungsfristen verlängern. Alles soll dazu dienen, die Lage am Eigenheimmarkt zu entschärfen - und damit auch die Subprime Krise, den Auslöser des Bankenschlamassels.
Beruhigend wirkete vermutlich auch eine zunächst negativ klingende Nachricht: Seit vergangenem Jahr haben die Hedgefonds ihre Aktienbestände um fast zwei Drittel abgebaut. Das geht laut Bloomberg aus einer aktuellen Goldman Sachs-Studie hervor. Danach halten die Hedgefonds netto nur noch 17 Prozent ihrer - ohnehin geschrumpften - Vermögen. Im Vorjahr waren es noch 47 Prozent. Das positive daran ist, dass der Spielraum für kursdrückende Verkaufe damit abgenommen hat. Außerdem dürften die Hedgefonds jetzt am Aktienmarkt unterrepräsentiert sein. Somit sollte die Chance für kurssteigernde Rückkäufe gewachsen sein.
Fazit: Der Dow Jones Industrial Average sprang 6,5 Prozent auf 8.046 Punkte, der - für den breiten US-Aktienmarkt repräsentative - S&P 500 kletterte 6,3 Prozent auf 800 Punkte und der technologielastige Nasdaq Composite Index gewann 5,2 Prozent auf 1.384 Punkte.
Im Vergleich zur Vorwoche blieben allerdings noch schmerzliche Verluste:
Dow Jones: minus 5,4 Prozent
S&P 500: minus 8,0 Prozent
Nasdaq: minus 8,5 Prozent
Dow Jones Average: Leerverkäufer im Rückkaufs-Stress
Tops:
Der Top des Tages war Alcoa mit einem Kursprung um 23% auf 8,44 Dollar. Der Aluminiumriese war in den vergangenen Tagen im freien Fall gewesen, also ein typischer Short-Squeeze plus Käufe von Schnäppchenjägern. Im Juli 2007 kostete der Rohstoff-Titel noch 46 Dollar.
Walt-Disney kletterte nachrichtenlos 12,8% auf 21,12 Dollar.
Microsoft sprang 12,3% auf 10,68 Dollar. Gestern schloss das Papier noch auf 10-Jahres-Tief. Vermutlich auch ein Short-Squeeze, vielleicht sind Notverkäufe angeschlagener Hedgefonds ausgelaufen. Rückenwind verschaffte außerdem der Broker Oppenheimer. Das Wertpapierhaus verbesserte den Technologie-Titel von „Perform“ (etwa: „Neutral“) auf „Outperform“. Das Kursziel beträgt 22 Dollar. Man sehe zwar langfristige Herausforderungen, etwa im Onlinegeschäft und durch die Marktverschiebung zum Cloud Computing, bei dem Softwareleistungen aus dem Internet abgerufen werden, andererseits übertreibe der Markt derzeit nach unten, hieß es. Die aktuellen konjunkturellen Gegenwinde auf das Geschäft würden überschätzt und daher zu stark negativ in den Aktienkurs eingepreist. Der jüngste Ausverkauf der Aktie sei deshalb eine günstige Einstiegsgelegenheit.
Flops:
Zum „guten“ Schluss gab es nur noch zwei Verlierer im Dow: Die Citigroup verlor 19,96% auf 3,77 Dollar. Damit konnte der Tagesverlust aber deutlich eingegrenzt werden. Zeitweise hatte der Finanz-Titel 35% verloren. Die Aktie sei Opfer der Gerüchteküche, erklärte zum vorangegangenen Kursrutsch der CEO Vikram Pandit. Der Firmenlenker wies außerdem Medienberichte zurück, die Citi wolle Unternehmensteile verkaufen, stattdessen wolle man den Konzern zusammenhalten.
Der Rivale JP Morgan sank 2,8% auf 22,72 Dollar. Das Papier war zwischenzeitlich 16% im Minus.
S&P 500: Versteck vor herausfordernden Zeiten
Tops:
Gap sprang 27,2% auf 12,10 Dollar. Der Fashion-Händler meldete gestern nach Börsenschluss mehr Gewinn als erwartet (je Aktie 35 Cents statt 34 Cents) und bestätigte seinen Ausblick. Weil das in der Branche derzeit eine Seltenheit ist, wurden die Kalifornier heute an der Wall Street gefeiert. Die Citigroup beförderte die Textilkette von „Halten“ auf „Kaufen“, korrigierte aber das Kursziel von 14 Dollar auf 12 Dollar. Dort wurden die „makellose“ Bilanz und die Kostenkürzungen gewürdigt. Goldman Sachs bekräftigte die Kaufempfehlung, veränderte aber das Kursziel von 15 Dollar auf 14 Dollar, wegen des schwierigen Umfelds. Der Broker Cowen & Co hob den Konsum-Titel von „Neutral“ auf „Outperform“. Die Aktie sei billig, außerdem wurde die Verbesserung der Gewinnmargen gelobt.
„Gap ist ein exzellenter Platz, sich in dieser herausfordernden Zeit zu verstecken“, kommentierte der Broker Friedman Billings, verringerte aber das Kursziel auf 13 Dollar (vorher: 15 Dollar), als Anpassung an die gedrückten KGVs in der Branche.
Der Broker Lazard Capital bleibt bei „Halten“.
Sprint Nextel sprintete 24,8% auf 1,71 Dollar. Bloomberg sieht einen Zusammenhang mit einem Insiderkauf. Barry West, der Chief Technology Officer des drittgrößten US-Handy-Dienstleisters kaufte 50.000 Aktien der Telefongesellschaft.
Pepsico zeigte ebenfalls Schwung und stieg 8,6% auf 54,59 Dollar. Morgan Stanley hob bei dem Getränkehersteller das Kursziel um 1 Dollar auf 74 Dollar. Das internationale Wachstums bei Getränken und Snacks sei rezessions-resistent.
Limited Brands verteuerte sich 7,3% auf 7,65 Dollar. Der Spezialitäten-Händler (etwa Victoria`s Secrect) wurde bei der Citigroup von „Halten“ auf „Kaufen“ befördert mit einem Kursziel von 9,50 Dollar.
Heinz gewann 4% auf 39,57 Dollar. Der Ketchup-King steigerte seinen Gewinn um 22%, mehr als erwartet-
Flops:
Foot Locker implodierte 28% auf 5,49 Dollar. Der Sportschuhverkäufer zeigte bereits gestern nach Börsenschluss wenig sportlich und lief bei sein Quartalszahlen hinter den Gewinn-, Umsatz- und Ausblickserwartungen hinterher.
Der Fashionhändler Nordstrom verbilligte sich 7% auf 7,81 Dollar. Schuld war vermutlich Moody´s. Die Ratingagentur senkte den Ausblick für die Verbindlichkeiten des Westküstler auf „Negativ“. Der Grund: Dort waren die Oktoberumsätze (in Läden, die schon länger als ein Jahr geöffnet sind) eingebrochen.
New York Times verlor 6,6% auf 5,34 Dollar. Abnehmende Lesebereitschaft, wachsende Rivalität des Internets und eine konjunkturelle Flaute beim Anzeigenaufkommen mindern die Einnahmen. Daher kürzte das Renommierblatt New York Times seine Quartalsdividende um 74 Prozent. Das wiederum nahm die Deutsche Bank zum Anlass den Nachrichtenkonzern herabzustufen. Die Bank kürzte ihre Kursziel für die Medienaktie von 12 Dollar auf 7,50 Dollar, bleibt aber bei der Empfehlung „Halten“. Gleichzeitig warnte das Kredithaus, die New Yorker müssten trotz der Ersparnis vermutlich ein Kreditarrangement im Volumen von 400 Millionen Dollar, fällig im Mai 2009, neu aushandeln.
Salesforce.com gab 2% auf 22,32 Dollar ab. Der Softwarehersteller, der an der New York Stock Exchange und nicht an der Nasdaq gehandelt wird, schlug gestern die Gewinnerwartung der Wall Street um 1 Cent (8 Cents je Aktie statt 7 Cents). Die Reaktion der Broker fiel dennoch sehr durchwachsen aus: Roth Capital korrigierte von „Halten“ auf „Kaufen“, Kursziel von 30 Dollar auf 32 Dollar.
Robert W. Baird von „Neutral“ auf „Outperform“, Kursziel von 45 Dollar auf 34 Dollar, Friedman Billings bleibt bei „Underperform“ Kursziel von 31 Dollar auf 27 Dollar. Caris & Company Average 24 Dollar. KeyBanc Capital Markets bekräftigte „Halten“
Nasdaq: Angst vor Wettbewerb
Die technologielastige Computerbörse stand lange Zeit im Schatten von Dell, profitierte dann aber auch vom späten Short-Squeeze. Dell verlor 5,2% auf 9,30 Dollar. Der kriselnde PC-Hersteller meldete zwar gestern nach Börsenschluss - dank gesenkter Kosten - deutlich mehr Gewinn als erwartet (37 Cents je Aktie statt 31 Cents). Die Texaner enttäuschten aber beim Umsatz. Das nahmen ihm heute Investoren und Broker übel. Goldman Sachs nahm die Zahlen zum Anlass, die Verkaufsempfehlung zu bekräftigen. „Wir befürchten, dass die schwache Umsatzentwicklung zu Lasten der Gewinnmargen geht“, klagte die Ex-Investmentbank. Außerdem glaube man, dass der Wettbewerb der PC-Bauer die Preise noch tiefer drückt. Auch die Credit Suisse zeigte sich skeptisch. Die Schweizer bleiben zwar bei dem Urteil, sie meinten aber, man müsse noch ein weiteres Quartal abwarten, um zu sehen, ob der Fortschritt bei den Gewinnmargen anhält. Der Broker Collins Stewart kritisierte, dass die Südstaatler keinen Ausblick abgaben (und ihm dabei Arbeit abnahmen) und senkte seine Gewinnschätzungen wegen der Verlangsamung beim Nachfragewachstums. Der Broker Baird senkte sein Kursziel auf 12 Dollar (vorher: 15 Dollar), bleibt aber bei „Neutral“. Der Broker Friedman, Billings & Ramsey degradierte die Texaner von „Outperform“ auf „Market Perform“ und schraubte das Kursziel von 20 Dollar auf 15 Dollar herunter. Dort wurde auf den wachsenden Konkurrenzdruck der Rivalen Acer, Asus und Apple verwiesen.
Besser erging es den Chip-Titeln. Der Marktführer Intel kletterte 7,2% auf 13,11 Dollar. Der Philadelphia Semiconductor Sector Index, der 19 Halbleiter-Titel erfasst, avancierte 5,2 % auf 180 Punkte.
Juniper Networks gewann 7,7% auf 14,91 Dollar. Der Netzwerkausrüster konnte sich damit einem negativem Brokerkommentar widersetzen. Der Broker Stifel Nicolauskürzte sein Kursziel auf 20 Dollar (vorher: 23 Dollar). Die Nachfrage der Unternehmenskundschaft sei schwach, hieß es.Die Argumente des Brokers waren auch nicht gerade neu.
Oracle stieg 6,4% auf 16,38 Dollar. Dabei wurde der Broker Oppenheimer ignoriert, der den SAP-Rivalen von „Outperform“ auf „Perform“ (etwa: „Neutral“) degradierte.
Intuit kletterte 9,7% auf 22,60 Dollar. Der Spezialist für Finanzsoftware (QuickBooks) wurde bei der UBS von „Verkaufen“ gleich auf „Kaufen“ befördert. Das Kursziel wurde von 21 Dollar auf 24 Dollar verbessert. In den kommenden Monaten steige - saisonal - das Interesse am Geschäft mit der Steuer-Software für Verbraucher.
Autodesk brach dagegen 14,6% auf 14,37 Dollar ein. Der Softwarespezialist gab einen sehr schwachen Ausblick ab. Kaufman Brothers kappten ihr Urteil von „Kaufen“ auf „Halten“ und das Kursziel von 30 Dollar auf 15 Dollar und Robert W. Baird senkte von „Outperform“ auf „Neutral“ und 31 Dollar auf 20 Dollar.
VMware verlor 3,4% auf 18,94 Dollar. Der Spezialist für Cloud-Computing, also Softwaredienste über das Internet wurde bei der UBS von „Neutral“ auf „Verkaufen“ degradiert.
Apple verbesserte sich 2,6% auf 82,58 Dollar. Der Smartphone-Rivale Research in Motion, Hersteller des BlackBerry, kletterte 7,9% auf 44,80 Dollar.
Internet: Spekulationen um Weihnachten
Die Schluss-Rallye hob auch die an der Nasdaq notierten Flaggschiffe des Internets. Google schwächelte allerdings etwas und gewann nur 1,1% auf 262,4 3 Dollar. Der Suchmaschinenbetreiber hat zwar in jüngster Zeit an der Wall Street eine Menge Federn lassen müssen, glaubt man aber Merriman Curhan Ford, noch nicht genug. Der Broker startete heute seine Beobachtung mit einer Verkaufsempfehlung. Die allgemeine Schwäche bei Konsumenten und Unternehmen schlage auch auf das Marketing via Suchmaschinen durch, hieß es dort. Die Aktie falle daher auf ein Niveau von 200 bis 240 Dollar.
Yahoo gewann 4,9% auf 9,39 Dollar. Diese Woche war CEO Jerry Yang zurückgetreten und Microsoft hatte im Laufe der Woche wieder einmal bekundet, dass man den Portalbetreiber nicht mehr übernehmen wolle, aber einen Deal nicht ausschliesse.
Baidu.com, Chinas Marktführer bei den Suchmaschinen, avancierte 2,1% auf 112,69 Dollar. Damit wurde der freie Fall der Vortage zumindest vorerst gestoppt. Am vergangenen Wochenende berichtete der staatlich monopolistische TV-Sender C.C.T.V, dass in den Suchergebnissen des Dienstleisters auch die Angebote von „nichtlizensierten“ Anbietern von Pharmaerzeugnissen auftauchen, angeblich bevorzugt. Inzwischen hat Baidu.com die betreffenden Medizinfirmen gebannt. Wegen des Umsatzausfalls und des Imageverlustes kappten Citigroup, Credit Suisse und andere Banken ihre Kursziele.
Amazon.com kletterte 8,1% auf 37,87 Dollar. Wegen der Angst, dass das Weihnachtsgeschäft der Rezession zum Opfer fällt, war der E-Commerce-Pionier seit Monatsanfang allerdings um etwa 30% gerutscht. Der Rivale Ebay stieg 7,5% auf 12,01 Dollar.
Öl: Januar-Kontrakt passt sich seinem Vorgänger an
Beim Öl gab es einen kleinen Wechsel. Der bislang maßgeblich Crude-Kontrakt für Dezember lief gestern aus (bei 49,42 Dollar, laut MarketWatch). Seit heute orientiert sich der Markt am Januar-Kontrakt. Dieser schloss heute an der New York Mercantile Exchange bei 49,93 Dollar, berichtete MarketWatch (gestern bei 51,20 Dollar). Im Vergleich zu seinem Vorgänger ist das ein Tagesgewinn von 51 Cents rechnete MarketWatch vor.
Gold: Allgemeine Verunsicherung steigert Edelmetallpreis
Das Gold profitierte heute von der allgemeinen Verunsicherung. Laut MarketWatch flüchteten die Anleger in den sicheren Hafen. Der Gold-Kontrakt für Dezember sprang heute an der New York Mercantile Exchange um 43,10 Dollar auf 791,80 Dollar. Nachbörslich stieg das Metall auf 801,25 Dollar.
Ausblick:
Montag:
14:30 Uhr Verkauf vorhandener Eigenheime vom Oktober,
Quartalszahlen: Analog Devices (Halbleiter), Campbell Soup (Lebensmittel), Hewlett Packard (Weltmarktführer bei PCs und Druckern)
Dienstag:
14:30 Uhr Wachstum 3. Quartal (1. Revision)
Quartalszahlen: Cico`s Fas (Textilhändler), DR Horton (Eigenheimbauer)
Mittwoch:
14:30 Uhr Arbeitslosenmeldungen der Vorwoche (wegen Feiertag vorgezogen) plus Auftragseingänge für dauerhafte Güter und Einkommen sowie Ausgaben der privaten Haushalte, alle vom Oktober, 16:00 Uhr Verkauf neuer Eigenheime vom Oktober
16:35 Uhr Ölvorräte der Vorwoche
Quartalszahlen: Deere (Landwirtschaftliche Machinen), Tiffany & Co. (Edeljuwelier)
Donnerstag:
Feiertag, Märkte geschlossen (Thanksgiving)
Freitag:
15:45 Uhr Chicago Einkaufsmanagerindex vom November (Industrieentwicklung im Ballungsgebiet)
Just in dem Moment, als eine wichtige Meldung über die Ticker lief, sprangen die Aktienkurse plötzlich an und eine Rallye begann. Das war genau der Zeitpunkt als die Medien berichteten, der künftige Präsident Obama nominiere Tim Geithner, den derzeitigen Präsidenten der Federal Reserve Bank von New York, zum US-Finanzminister. Da die Wall Street eine gigantische Rechenmaschine ist, die in Blitzesschnelle alle Einflüsse verarbeitet und in Börsenkurse umsetzt, weiß man natürlich nicht, ob das tatsächlich der zündende Funke war. Bloomberg, Reuters und andere Agenturen sind sich aber einig, dass die (noch offiziell) unbestätigte Ernennung des an der Wall Street sehr angesehenen Geldpolitikers die Rallye auslöste. „Diese Nachricht könnte dem Aktienmarkt den dringend gebrauchten Schuss in den Arm geben“, zitierte Bloomberg außerdem Chris Rupkey, das ist der Finanz-Chefökonom der Bank of Tokyo-Mitsubishi UFJ Ltd. Geithner sei eine fantastische Wahl und könnte helfen, den Markt aus der Wildnis zu führen, erklärte der Fianzexperte.
Schneeballeffekt und Short-Squeeze
Der in der Regel recht gut orientierte Infodienst Briefing.com wies allerdings darauf hin, dass sich Markt heute - wie schon an den Vortagen - stark an den angeschlagenen Finanz-Titeln orientierte. Die Aktiennotizen der - zuvor im freien Fall befindlichen - Großbanken Citigroup und JP Morgan hatten schon 20 Minuten vor der Personalmeldung ihren Boden gefunden. Dies hätte zur Eindeckung von Leerverkäufen geführt, meint Briefing.com. Das wiederum habe ein Short-Squeeze bei dem ganzen kriselnden Bankensektor ausgelöst, der dann wiederum schneeballartig auf den gesamten Markt übergesprungen sei.
Egal. Vermutlich hatten sich beide Effekte verstärkt. Da der Tag sonst arm an Nachrichten war (keine Konjunkturdaten), bot er ohnehin eine hervorragende Gelegenheit für eine der in jüngster Zeit nicht mehr ungewöhnlichen Erholungs-Rallyes. Weil die Aktien teilweise drastisch unterbewertet sind, viele Investoren auf hohen Kassenbestände sitzen oder - noch schlimmer - enorme Bestände an Leerverkäufen aufgehäuft haben, kommt es immer wieder zu explosiven Gegenbewegungen. Somit endete das heutige Börsengeschehen wieder mit einem Short-Squeeze, also Leerverkäufer, die ihre Positionen panisch eindecken.
Weitere Anzeichen von Entspannung
Möglicherweise wurde der Markt auch von der Nachricht gestützt, dass die beiden verstaatlichten Hypothekenriesen Freddie Mac und Fannie Mae die Zwangsvollstreckungen überschuldeter Eigenheimbesitzer für 6 Wochen (von Thanksgiving in der kommenden Woche bis zum 9. Januar) aussetzen wollen. Damit soll Zeit für eine verträglichere Neugestaltung der Kreditverträge geschaffen werden. Außerdem wollen die Immobilienfinanzierer die Zinsen senken und die Rückzahlungsfristen verlängern. Alles soll dazu dienen, die Lage am Eigenheimmarkt zu entschärfen - und damit auch die Subprime Krise, den Auslöser des Bankenschlamassels.
Beruhigend wirkete vermutlich auch eine zunächst negativ klingende Nachricht: Seit vergangenem Jahr haben die Hedgefonds ihre Aktienbestände um fast zwei Drittel abgebaut. Das geht laut Bloomberg aus einer aktuellen Goldman Sachs-Studie hervor. Danach halten die Hedgefonds netto nur noch 17 Prozent ihrer - ohnehin geschrumpften - Vermögen. Im Vorjahr waren es noch 47 Prozent. Das positive daran ist, dass der Spielraum für kursdrückende Verkaufe damit abgenommen hat. Außerdem dürften die Hedgefonds jetzt am Aktienmarkt unterrepräsentiert sein. Somit sollte die Chance für kurssteigernde Rückkäufe gewachsen sein.
Fazit: Der Dow Jones Industrial Average sprang 6,5 Prozent auf 8.046 Punkte, der - für den breiten US-Aktienmarkt repräsentative - S&P 500 kletterte 6,3 Prozent auf 800 Punkte und der technologielastige Nasdaq Composite Index gewann 5,2 Prozent auf 1.384 Punkte.
Im Vergleich zur Vorwoche blieben allerdings noch schmerzliche Verluste:
Dow Jones: minus 5,4 Prozent
S&P 500: minus 8,0 Prozent
Nasdaq: minus 8,5 Prozent
Dow Jones Average: Leerverkäufer im Rückkaufs-Stress
Tops:
Der Top des Tages war Alcoa mit einem Kursprung um 23% auf 8,44 Dollar. Der Aluminiumriese war in den vergangenen Tagen im freien Fall gewesen, also ein typischer Short-Squeeze plus Käufe von Schnäppchenjägern. Im Juli 2007 kostete der Rohstoff-Titel noch 46 Dollar.
Walt-Disney kletterte nachrichtenlos 12,8% auf 21,12 Dollar.
Microsoft sprang 12,3% auf 10,68 Dollar. Gestern schloss das Papier noch auf 10-Jahres-Tief. Vermutlich auch ein Short-Squeeze, vielleicht sind Notverkäufe angeschlagener Hedgefonds ausgelaufen. Rückenwind verschaffte außerdem der Broker Oppenheimer. Das Wertpapierhaus verbesserte den Technologie-Titel von „Perform“ (etwa: „Neutral“) auf „Outperform“. Das Kursziel beträgt 22 Dollar. Man sehe zwar langfristige Herausforderungen, etwa im Onlinegeschäft und durch die Marktverschiebung zum Cloud Computing, bei dem Softwareleistungen aus dem Internet abgerufen werden, andererseits übertreibe der Markt derzeit nach unten, hieß es. Die aktuellen konjunkturellen Gegenwinde auf das Geschäft würden überschätzt und daher zu stark negativ in den Aktienkurs eingepreist. Der jüngste Ausverkauf der Aktie sei deshalb eine günstige Einstiegsgelegenheit.
Flops:
Zum „guten“ Schluss gab es nur noch zwei Verlierer im Dow: Die Citigroup verlor 19,96% auf 3,77 Dollar. Damit konnte der Tagesverlust aber deutlich eingegrenzt werden. Zeitweise hatte der Finanz-Titel 35% verloren. Die Aktie sei Opfer der Gerüchteküche, erklärte zum vorangegangenen Kursrutsch der CEO Vikram Pandit. Der Firmenlenker wies außerdem Medienberichte zurück, die Citi wolle Unternehmensteile verkaufen, stattdessen wolle man den Konzern zusammenhalten.
Der Rivale JP Morgan sank 2,8% auf 22,72 Dollar. Das Papier war zwischenzeitlich 16% im Minus.
S&P 500: Versteck vor herausfordernden Zeiten
Tops:
Gap sprang 27,2% auf 12,10 Dollar. Der Fashion-Händler meldete gestern nach Börsenschluss mehr Gewinn als erwartet (je Aktie 35 Cents statt 34 Cents) und bestätigte seinen Ausblick. Weil das in der Branche derzeit eine Seltenheit ist, wurden die Kalifornier heute an der Wall Street gefeiert. Die Citigroup beförderte die Textilkette von „Halten“ auf „Kaufen“, korrigierte aber das Kursziel von 14 Dollar auf 12 Dollar. Dort wurden die „makellose“ Bilanz und die Kostenkürzungen gewürdigt. Goldman Sachs bekräftigte die Kaufempfehlung, veränderte aber das Kursziel von 15 Dollar auf 14 Dollar, wegen des schwierigen Umfelds. Der Broker Cowen & Co hob den Konsum-Titel von „Neutral“ auf „Outperform“. Die Aktie sei billig, außerdem wurde die Verbesserung der Gewinnmargen gelobt.
„Gap ist ein exzellenter Platz, sich in dieser herausfordernden Zeit zu verstecken“, kommentierte der Broker Friedman Billings, verringerte aber das Kursziel auf 13 Dollar (vorher: 15 Dollar), als Anpassung an die gedrückten KGVs in der Branche.
Der Broker Lazard Capital bleibt bei „Halten“.
Sprint Nextel sprintete 24,8% auf 1,71 Dollar. Bloomberg sieht einen Zusammenhang mit einem Insiderkauf. Barry West, der Chief Technology Officer des drittgrößten US-Handy-Dienstleisters kaufte 50.000 Aktien der Telefongesellschaft.
Pepsico zeigte ebenfalls Schwung und stieg 8,6% auf 54,59 Dollar. Morgan Stanley hob bei dem Getränkehersteller das Kursziel um 1 Dollar auf 74 Dollar. Das internationale Wachstums bei Getränken und Snacks sei rezessions-resistent.
Limited Brands verteuerte sich 7,3% auf 7,65 Dollar. Der Spezialitäten-Händler (etwa Victoria`s Secrect) wurde bei der Citigroup von „Halten“ auf „Kaufen“ befördert mit einem Kursziel von 9,50 Dollar.
Heinz gewann 4% auf 39,57 Dollar. Der Ketchup-King steigerte seinen Gewinn um 22%, mehr als erwartet-
Flops:
Foot Locker implodierte 28% auf 5,49 Dollar. Der Sportschuhverkäufer zeigte bereits gestern nach Börsenschluss wenig sportlich und lief bei sein Quartalszahlen hinter den Gewinn-, Umsatz- und Ausblickserwartungen hinterher.
Der Fashionhändler Nordstrom verbilligte sich 7% auf 7,81 Dollar. Schuld war vermutlich Moody´s. Die Ratingagentur senkte den Ausblick für die Verbindlichkeiten des Westküstler auf „Negativ“. Der Grund: Dort waren die Oktoberumsätze (in Läden, die schon länger als ein Jahr geöffnet sind) eingebrochen.
New York Times verlor 6,6% auf 5,34 Dollar. Abnehmende Lesebereitschaft, wachsende Rivalität des Internets und eine konjunkturelle Flaute beim Anzeigenaufkommen mindern die Einnahmen. Daher kürzte das Renommierblatt New York Times seine Quartalsdividende um 74 Prozent. Das wiederum nahm die Deutsche Bank zum Anlass den Nachrichtenkonzern herabzustufen. Die Bank kürzte ihre Kursziel für die Medienaktie von 12 Dollar auf 7,50 Dollar, bleibt aber bei der Empfehlung „Halten“. Gleichzeitig warnte das Kredithaus, die New Yorker müssten trotz der Ersparnis vermutlich ein Kreditarrangement im Volumen von 400 Millionen Dollar, fällig im Mai 2009, neu aushandeln.
Salesforce.com gab 2% auf 22,32 Dollar ab. Der Softwarehersteller, der an der New York Stock Exchange und nicht an der Nasdaq gehandelt wird, schlug gestern die Gewinnerwartung der Wall Street um 1 Cent (8 Cents je Aktie statt 7 Cents). Die Reaktion der Broker fiel dennoch sehr durchwachsen aus: Roth Capital korrigierte von „Halten“ auf „Kaufen“, Kursziel von 30 Dollar auf 32 Dollar.
Robert W. Baird von „Neutral“ auf „Outperform“, Kursziel von 45 Dollar auf 34 Dollar, Friedman Billings bleibt bei „Underperform“ Kursziel von 31 Dollar auf 27 Dollar. Caris & Company Average 24 Dollar. KeyBanc Capital Markets bekräftigte „Halten“
Nasdaq: Angst vor Wettbewerb
Die technologielastige Computerbörse stand lange Zeit im Schatten von Dell, profitierte dann aber auch vom späten Short-Squeeze. Dell verlor 5,2% auf 9,30 Dollar. Der kriselnde PC-Hersteller meldete zwar gestern nach Börsenschluss - dank gesenkter Kosten - deutlich mehr Gewinn als erwartet (37 Cents je Aktie statt 31 Cents). Die Texaner enttäuschten aber beim Umsatz. Das nahmen ihm heute Investoren und Broker übel. Goldman Sachs nahm die Zahlen zum Anlass, die Verkaufsempfehlung zu bekräftigen. „Wir befürchten, dass die schwache Umsatzentwicklung zu Lasten der Gewinnmargen geht“, klagte die Ex-Investmentbank. Außerdem glaube man, dass der Wettbewerb der PC-Bauer die Preise noch tiefer drückt. Auch die Credit Suisse zeigte sich skeptisch. Die Schweizer bleiben zwar bei dem Urteil, sie meinten aber, man müsse noch ein weiteres Quartal abwarten, um zu sehen, ob der Fortschritt bei den Gewinnmargen anhält. Der Broker Collins Stewart kritisierte, dass die Südstaatler keinen Ausblick abgaben (und ihm dabei Arbeit abnahmen) und senkte seine Gewinnschätzungen wegen der Verlangsamung beim Nachfragewachstums. Der Broker Baird senkte sein Kursziel auf 12 Dollar (vorher: 15 Dollar), bleibt aber bei „Neutral“. Der Broker Friedman, Billings & Ramsey degradierte die Texaner von „Outperform“ auf „Market Perform“ und schraubte das Kursziel von 20 Dollar auf 15 Dollar herunter. Dort wurde auf den wachsenden Konkurrenzdruck der Rivalen Acer, Asus und Apple verwiesen.
Besser erging es den Chip-Titeln. Der Marktführer Intel kletterte 7,2% auf 13,11 Dollar. Der Philadelphia Semiconductor Sector Index, der 19 Halbleiter-Titel erfasst, avancierte 5,2 % auf 180 Punkte.
Juniper Networks gewann 7,7% auf 14,91 Dollar. Der Netzwerkausrüster konnte sich damit einem negativem Brokerkommentar widersetzen. Der Broker Stifel Nicolauskürzte sein Kursziel auf 20 Dollar (vorher: 23 Dollar). Die Nachfrage der Unternehmenskundschaft sei schwach, hieß es.Die Argumente des Brokers waren auch nicht gerade neu.
Oracle stieg 6,4% auf 16,38 Dollar. Dabei wurde der Broker Oppenheimer ignoriert, der den SAP-Rivalen von „Outperform“ auf „Perform“ (etwa: „Neutral“) degradierte.
Intuit kletterte 9,7% auf 22,60 Dollar. Der Spezialist für Finanzsoftware (QuickBooks) wurde bei der UBS von „Verkaufen“ gleich auf „Kaufen“ befördert. Das Kursziel wurde von 21 Dollar auf 24 Dollar verbessert. In den kommenden Monaten steige - saisonal - das Interesse am Geschäft mit der Steuer-Software für Verbraucher.
Autodesk brach dagegen 14,6% auf 14,37 Dollar ein. Der Softwarespezialist gab einen sehr schwachen Ausblick ab. Kaufman Brothers kappten ihr Urteil von „Kaufen“ auf „Halten“ und das Kursziel von 30 Dollar auf 15 Dollar und Robert W. Baird senkte von „Outperform“ auf „Neutral“ und 31 Dollar auf 20 Dollar.
VMware verlor 3,4% auf 18,94 Dollar. Der Spezialist für Cloud-Computing, also Softwaredienste über das Internet wurde bei der UBS von „Neutral“ auf „Verkaufen“ degradiert.
Apple verbesserte sich 2,6% auf 82,58 Dollar. Der Smartphone-Rivale Research in Motion, Hersteller des BlackBerry, kletterte 7,9% auf 44,80 Dollar.
Internet: Spekulationen um Weihnachten
Die Schluss-Rallye hob auch die an der Nasdaq notierten Flaggschiffe des Internets. Google schwächelte allerdings etwas und gewann nur 1,1% auf 262,4 3 Dollar. Der Suchmaschinenbetreiber hat zwar in jüngster Zeit an der Wall Street eine Menge Federn lassen müssen, glaubt man aber Merriman Curhan Ford, noch nicht genug. Der Broker startete heute seine Beobachtung mit einer Verkaufsempfehlung. Die allgemeine Schwäche bei Konsumenten und Unternehmen schlage auch auf das Marketing via Suchmaschinen durch, hieß es dort. Die Aktie falle daher auf ein Niveau von 200 bis 240 Dollar.
Yahoo gewann 4,9% auf 9,39 Dollar. Diese Woche war CEO Jerry Yang zurückgetreten und Microsoft hatte im Laufe der Woche wieder einmal bekundet, dass man den Portalbetreiber nicht mehr übernehmen wolle, aber einen Deal nicht ausschliesse.
Baidu.com, Chinas Marktführer bei den Suchmaschinen, avancierte 2,1% auf 112,69 Dollar. Damit wurde der freie Fall der Vortage zumindest vorerst gestoppt. Am vergangenen Wochenende berichtete der staatlich monopolistische TV-Sender C.C.T.V, dass in den Suchergebnissen des Dienstleisters auch die Angebote von „nichtlizensierten“ Anbietern von Pharmaerzeugnissen auftauchen, angeblich bevorzugt. Inzwischen hat Baidu.com die betreffenden Medizinfirmen gebannt. Wegen des Umsatzausfalls und des Imageverlustes kappten Citigroup, Credit Suisse und andere Banken ihre Kursziele.
Amazon.com kletterte 8,1% auf 37,87 Dollar. Wegen der Angst, dass das Weihnachtsgeschäft der Rezession zum Opfer fällt, war der E-Commerce-Pionier seit Monatsanfang allerdings um etwa 30% gerutscht. Der Rivale Ebay stieg 7,5% auf 12,01 Dollar.
Öl: Januar-Kontrakt passt sich seinem Vorgänger an
Beim Öl gab es einen kleinen Wechsel. Der bislang maßgeblich Crude-Kontrakt für Dezember lief gestern aus (bei 49,42 Dollar, laut MarketWatch). Seit heute orientiert sich der Markt am Januar-Kontrakt. Dieser schloss heute an der New York Mercantile Exchange bei 49,93 Dollar, berichtete MarketWatch (gestern bei 51,20 Dollar). Im Vergleich zu seinem Vorgänger ist das ein Tagesgewinn von 51 Cents rechnete MarketWatch vor.
Gold: Allgemeine Verunsicherung steigert Edelmetallpreis
Das Gold profitierte heute von der allgemeinen Verunsicherung. Laut MarketWatch flüchteten die Anleger in den sicheren Hafen. Der Gold-Kontrakt für Dezember sprang heute an der New York Mercantile Exchange um 43,10 Dollar auf 791,80 Dollar. Nachbörslich stieg das Metall auf 801,25 Dollar.
Ausblick:
Montag:
14:30 Uhr Verkauf vorhandener Eigenheime vom Oktober,
Quartalszahlen: Analog Devices (Halbleiter), Campbell Soup (Lebensmittel), Hewlett Packard (Weltmarktführer bei PCs und Druckern)
Dienstag:
14:30 Uhr Wachstum 3. Quartal (1. Revision)
Quartalszahlen: Cico`s Fas (Textilhändler), DR Horton (Eigenheimbauer)
Mittwoch:
14:30 Uhr Arbeitslosenmeldungen der Vorwoche (wegen Feiertag vorgezogen) plus Auftragseingänge für dauerhafte Güter und Einkommen sowie Ausgaben der privaten Haushalte, alle vom Oktober, 16:00 Uhr Verkauf neuer Eigenheime vom Oktober
16:35 Uhr Ölvorräte der Vorwoche
Quartalszahlen: Deere (Landwirtschaftliche Machinen), Tiffany & Co. (Edeljuwelier)
Donnerstag:
Feiertag, Märkte geschlossen (Thanksgiving)
Freitag:
15:45 Uhr Chicago Einkaufsmanagerindex vom November (Industrieentwicklung im Ballungsgebiet)
(© BörseGo AG 2007 - http://www.boerse-go.de, Autor: Maier Gerhard, Redakteur)