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UPDATE: BHP zieht Übernahmeofferte für Rio Tinto zurück

DJ UPDATE: BHP zieht Übernahmeofferte für Rio Tinto zurück

(NEU: Details, Hintergründe, Marktreaktionen)

Von Nico Schmidt

DOW JONES NEWSWIRES

MELBOURNE (Dow Jones)--Der monatelange Übernahmekampf um den britischen Rohstoffkonzern Rio Tinto plc hat ein Ende: Vor dem Hintergrund der weltweiten Konjunkturabkühlung zog der britisch-australische Minenkonzern BHP Billiton Group plc am Dienstag seine Offerte zurück. Es wäre nicht im Interesse der Aktionäre gewesen, die Großfusion weiter zu verfolgen, begründete BHP-Billiton-Chairman Don Argus die Entscheidung des Konzerns aus Melbourne.

Am Markt führte die Nachricht zu unterschiedlichen Reaktionen: "Gut für BHP-Billiton, schlecht für Rio Tinto", fasste ein Händler das allgemeine Stimmungsbild zusammen. An der Börse in London legt die BHP-Billiton-Aktie bis gegen 11.15 Uhr 16% auf 1.138 Pence zu, während der Anteilsschein von Rio Tinto bei 1.549 Pence gehandelt wird, rund 37% unter dem Vortagesschluss.

Dem Scheitern der Verhandlungen ist eine monatelange Hängepartie vorausgegangen: Seit Ende vergangenen Jahres arbeitete BHP Billiton an einer feindlichen Übernahme von Rio Tinto. Die Transaktion sollte in Form eines Aktientauschs umgesetzt werden. Zeitweise bewertete sie Rio Tinto mit mehr als 150 Mrd USD, doch dessen Management lehnte die Offerten stets als zu niedrig ab.

Bislang hat das in London ansässige Unternehmen nicht auf die Nachricht vom Ende der Verhandlungen reagiert, will sich allerdings später noch äußern. BHP Billiton rechtfertigte den Rückzug mit der veränderten wirtschaftlichen Situation: "Wir haben immer gesagt, dass wir einen Abschluss der Transaktion nur vorantreiben werden, so lange wir der Meinung sind, dass es im Sinne unserer Anteilseigner ist", sagte Chairman Argus.

Zwar sei BHP weiter von der industriellen Logik eines Zusammenschlusses überzeugt. Doch wögen die Sorgen über die Entwicklung der weltweiten Wirtschaft zu schwer - und die damit verbundenen Risiken für die Werte der Aktionäre.

BHP-CEO Marius Kloppers sagte, die konjunkturellen Umstände sowie der jüngste Verfall der Rohstoffpreise hätten das Risiko der Transaktion deutlich erhöht. "BHP Billiton ist sehr auf die Stärke der Bilanz fokussiert". Für die Anteilseigner wären die Risiken inakzeptabel hoch gewesen, die sich aus der hohen Verschuldung des fusionierten Unternehmens ergeben hätten. Sollte sich ein Verkauf von Aktivitäten als nötig erweisen, sei derzeit unklar, ob dabei ein fairer Preis erzielt werden würde, äußerte Kloppers.

Damit spielte der CEO auf jüngste Informationen an, wonach sich der Rohstoffkonzern aus Wettbewerbsgründen bei einer Rio-Tinto-Übernahme von Beteiligungen im Eisenerz-Geschäft trennen müsste.

Die australischen Wettbewerbshüter sowie die US-Kartellbehörden hatten das Fusionsvorhaben bereits genehmigt, doch stand die Zustimmung der EU noch aus. Allerdings hatten die europäischen Wettbewerbshüter bereits unlängst schwere Bedenken gegen den Zusammenschluss geäußert. Vor allem in den Märkten für Eisenerz, Kohle, Uran, Aluminium und Mineralsänden fürchtet die EU-Kommission Preiserhöhungen und eine Einschränkung der Wahlmöglichkeiten für die Kunden.

Die Genehmigung durch die Brüsseler Behörde sahen Branchenkenner daher als größte verbleibende Hürde für den Zusammenschluss; eine Entscheidung sollte bis zum 15. Januar fallen. Auch die japanische Regierung hatte ähnliche Bedenken geäußert. Japanische Stahlhersteller beziehen 60% ihres jährlichen Eisenerzbedarfs von BHP Billiton und Rio Tinto.

Entsprechend fiel die Reaktionen auf die Nachricht vom Scheitern der Übernahme aus: Ma Jun, General Manager der China Minmetals Corp - einer der größten Stahlproduzenten Chinas - nannte die Nachricht positiv. Auch die Aluminum Corp of China (Chinalco) erklärte, das Scheitern der Verhandlungen sei in ihrem Interesse. Vice President Lu Youqing sprach von einer guten Nachricht für die chinesische Stahlindustrie.

Chinalco ist mit rund 10% an Rio Tinto beteiligt. Mehrfach war spekuliert worden, der chinesische Aluminiumkonzern sei nur bei Rio Tinto eingestiegen, um größeren Einfluss bei den Verhandlungen mit BHP Billiton ausüben zu können. Chinalco-Vice-President Youqing sagte am Dienstag, es stehe noch nicht fest, was nun mit der Beteiligung an Rio Tinto geschehe. Die Investition in den australischen Rohstoffkonzern sei aber - unabhängig der neuesten Entwicklungen - langfristiger Natur. Am Markt kursierten am Morgen Gerüchte, wonach Chinalco nach dem Scheitern der Verhandlungen mit BHP als Bieter für Rio Tinto auf den Plan treten könnte.

Börsenhändler lobten den Rückzug von BHP Billiton. Die Konzernführung habe angesichts des angeschlagenen konjunkturellen Umfelds und des allgemeinen Preisverfalls strategisch richtig reagiert und die Reißleine gezogen. Für den Markt komme der Rückzug daher vermutlich auch nicht überraschend, sagte ein Händler.

Insgesamt sind Übernahmen für BHP Billiton offenbar nicht vom Tisch: CEO Kloppers sagte, dass sich durch die Krise durchaus auch Zukaufsmöglichkeiten ergeben könnten. Im Zuge der nun gescheiterten Verhandlungen kündigte Kloppers Abschreibungen in Höhe von rund 450 Mio AUD an.

Webseiten: http://www.bhpbilliton.de 
              http://www.riotinto.com 
 
   -Von Nico Schmidt, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 - 29725 102; 
   nico.schmidt@dowjones.com 
   DJG/DJN/ncs/rio 
 

(END) Dow Jones Newswires

November 25, 2008 05:41 ET (10:41 GMT)

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